So sind die Regeln

Eine Kurzgeschichte von meinem lieben Freund Biggi

 
Es war er vorletzte Abend der ersten Woche meines Crashkurses. Schon beim Betreten der Küche sah ich, das etwas nicht stimmte.
Miriam stand an der Arbeitsplatte der Küchenzeile und bereitete das Abendessen zu. Sie hatte den Unterkiefer ganz leicht vorgeschoben…
Eine Eigenschaft die so gering ausfiel das nur ich sie wahrnahm. Es war ein deutliches Zeichen das Ärger in der Luft lag. Ich kannte auch schon die erst Antwort auf die Frage was los ist.
Sie würde „nichts“ lauten. Das war so ziemlich das letzte was ich heute gebrauchen konnte. Bis heute Mittag war die Welt noch mehr oder weniger in Ordnung gewesen.
 
Alles begann vor vier Wochen….
 
Als mich Jennifer und ihr Mann vor vier Wochen fragten ob ich bereit wäre Jennifers Henker zu sein, hatte ich das erst für einen schlechten Scherz gehalten.
Zwar hatte ich von der Einführung einiger neuer Gesetze gehört aber da diese mich nicht direkt betrafen hatte ich dem wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Bis zu jenem Moment.
Wir saßen bei Jennifer und Bernd im Wohnzimmer und es lag eine düstere Atmosphäre im Raum. Ich bemerkte, dass die Zwei etwas von mir wollten aber nicht wussten wie sie es zur Sprache bringen sollten.
„Also was ist los?“ fragte ich.
Jennifer und ihr Mann sahen sich an dann nickte er unmerklich. Jenni stand aus und übergab mir einen Brief. Dieser war an sie gerichtet und befasste zu Anfang mit dem neuen Verfahren der allgemeinen staatlichen Familienplanung und dem neuen Gesetz zur Verhinderung von Überbevölkerung. Auf Seite drei blieb mir das Herz stehen als ich den Satz las „Muss das Verfahren mit dem Ziel Ihrer Tötung innerhalb 12 Wochen abgeschlossen sein“.
Ich ließ das Blatt sinken.“ Was soll das heißen?“ fragte ich und wiederholte den Satz laut.
„Das heißt das ich…“ nach kurzem Zögern sagte sie leise „längstens noch vier Wochen und drei Tage zu leben habe“.
Ihr Mann fuhr fort.
„Seit der letzten Gesetzesänderung darf ein Paar nur noch zwei Kinder haben. Damit kein weiteres dazu kommt greift das neue Gesetz und die Familienplanung wird vom Staat übernommen. Der Staat prüft ob die Möglichkeit einer weiteren Schwangerschaft besteht und wählt -potenzielle Risikofamilien aus und hat beschlossen, dass Jennifer sterben muss. Lies weiter“ forderte er mich auf.
Ich nahm die nächste Seite und las. Darauf wurde das Standartverfahren erklärt wann und wie sich die Familie ab Zustellung des Schreibens zu Verhalten hatte und welche Konsequenzen drohten wenn dagegen verstoßen werden sollte.
Das begann mit Geldstrafen für Verstöße wie das zu späte abgeben von Unterlagen und endete mit dem Hinweis, dass im Falle der Flucht oder Wiedersetzung die ganze Familie einschließlich der anderen zwei Kinder sterben musste. Wieder legte ich das Schreiben auf den Tisch. Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
„Wann habt Ihr den Brief bekommen?“
„Vor zwei Monaten“
Ich rechnete kurz das hieß also Mitte August. Ich erinnerte mich noch an den Beginn des Monats. Obwohl Jennifer und Bernd, ihr Mann, schon zwei Kinder hatten, fuhren Sie immer noch einen kleinen Wagen und hatten mich gebeten die Möbel für das neue Wohnzimmer mit unserem Van zu transportieren.
Da ich wusste wie ungeschickt Bernd im Umgang mit Werkzeug ist, war es Ehrensache für mich ihm bei Aufbau zu helfen. Ich erinnerte mich auch an Bernds stolzen Blick als er es Jennifer das neue Zimmer zeigte und an die Tränen der Rührung als sie dann Bernd in den Arm nahm. Das war der Moment als ich die zwei dann alleine ließ.
Wie schlimm musste dann vierzehn Tage später diese Nachricht gewesen sein. Wir saßen eine Weile stumm da.
„Warum zeigt ihr mir das?“ wollte ich wissen.
„Es steht auf der letzten Seite.“
Ich nahm das Schreiben wieder auf und suchte die letzte Seite. Dort stand zu lesen.
– Auf Grund der besonders belastenden Situation, steht es Ihnen frei, den Ort, Zeitpunkt, die Art ihrer Tötung, so wie das durchführende Personal selbst zu bestimmen. Anfallende Kosten für Schulung sowie Material hat die Delinquentin bzw. deren Angehörige zu tragen-.
Um sicher zu gehen dass ich diesen Abschnitt richtig verstanden hatte las ich ihn noch einmal durch.
Jenni sah mir zu und konnte sehen wie mein Gehirn Purzelbäume schlug. Zu Zeitpunkt, Art und Personal konnte ich keinen Bezug zu mir herstellen. Blieb der Ort der würde sicher hier sein.
Der Bauplan eines Standartgalgens war als Anlage dabei.
„Ihr wollt, dass ich euch einen Galgen baue?“ Automatisch blicke ich mich im Wohnzimmer um.
Bernd wollte etwas sagen, setzte mehrfach an, blieb aber stumm. Jennifer kam zu mir herüber und setzte sich mir gegenüber. Dann nahm sie meine rechte Hand in Ihre.
Diese Geste irritierte mich sehr. Zwar kannte ich Jennifer und Bernd schon lange und wir standen uns auch nah. Unzählige Mal hatten wir etwas zusammen unternommen dabei blieb es nicht aus das man sich berührt und anfasst.
Aber von dieser Intimität war ich sehr überrascht. Sicher Jennifer war eine gut aussehende Frau mit einer auf ihre Art sehr erotischen Ausstrahlung und was noch wichtiger war Sie hatte das gewisse Etwas, das man fühlt aber nicht sehen kann (wenn auch nicht so stark wie bei meiner Miriam) und wenn ich zum Beispiel beim Schwimmen auch schon einmal ihren schönen Körper bewundert hatte so war sie doch eine gute Freundin und somit tabu für mich.
Die Anwesenheit von Bernd machte die Situation noch unrealistischer. Was würde ich sagen wenn Miriam…
„Es ist nicht nur der Galgen.“ Sie lächelte gequält.
„Sicher, Bernd wird deine Hilfe brauchen“. Dann sah sie mir direkt in die Augen.
„Wir wollen, dass du meine Hinrichtung durchführst“.
Damit war die Katze aus dem Sack.
Meine erste Reaktion war Erstaunen und Sprachlosigkeit. Ich blickte von Jennifer zu Bernd der immer noch am Fenster stand und krampfhaft hinausblickte.
Dann fühlte ich Wut in mir aufkommen.
„Ich soll was?“ fragte ich ohne wirklich eine Antwort zu erwarten.
Ich sprang förmlich aus dem Sessel.
„Vergesst es!“
Ich stürmte an Bernd vorbei in Richtung Ausgang. Am liebsten hätte ich ihn am Kragen gepackt geschüttelt und angeschrien ob er selbst nicht Mann genug ist seine Frau zu töten. Ich hatte den Vorgarten schon fast verlassen als Jenni mich einholte.
„Warte .Bitte.“
Ich blieb stehen sah sie aber nicht an.
„Bitte.“
Ich drehte mich um.
„Wisst ihr eigentlich was ihr da von mir verlangt?“
Der Satz war noch nicht ganz ausgesprochen, als er schon Leid tat. Ihre Verletzten Augen sprachen Bände.
„Ja ich weiß es ganz genau. Du sollst mich töten.“
Ich holte Luft um zu antworten aber Jennifer hob die Hand
„Wie verlangen es nicht. Wir bitten dich darum.“
„Warum ? Kann er es nicht selber tun? Ich meine ER ist dein Mann. Er“…ich wusste nicht weiter.
„Bernd ist ein guter Ehemann er ist ein noch besserer Vater aber… “
Jennifer suchte die richtigen Worte.
“ Er würde es tun wenn, ich ihn darum bitten würde.
Aber ich denke an Ihn. Es wird für ihn schlimm genug sein weiter hier zu leben und er hat dazu keine Alternative. Die Mädchen brauchen ihn und ein Zuhause.
Eines Tages wird er eine neue Frau finden und mit Ihr glücklich sein. Zumindest wünsche ich es Ihm von ganzen Herzen. Das wird schwer genug in einem Haus in der seine Frau starb aber unmöglich in einem Haus in dem er seine Frau selbst getötet hat. „
Jennifer machte eine Pause.
„Du und Bernd kennt euch jetzt schon so lange. Wahrscheinlich ist es dir noch nie selbst aufgefallen, aber du warst immer der Anführer.
Schon im Kindergarten hast du ihm beigestanden wenn die anderen Kinder ihn wegen seiner Ohren gehänselt haben. Du hast ihn durch die Schule und das Studium gebracht. Und als er zum Militär musste und du nicht hast du dich freiwillig gemeldet, um auf ihn aufzupassen.
Wen ruft er wenn er Hilfe braucht? –Dich– jetzt braucht er dich. Wir brauchen dich“.
Sie hatte Recht aber das machte die Sache nicht einfacher.
„Denk bitte nicht schlecht von Bernd. Du kennst sein Geschick. Was ist wenn er die Schlinge nicht richtig knotet oder das Seil zu lang macht, wenn es schief geht und ich nicht sterbe?
Das könnte als Widerstand gewertet werden du hast selbst gelesen was dann geschehen würde. Sie würden Bernd und die Mädchen auch töten. Außerdem,“
Sie lächelte gequält
„ ich wäre froh wenn es beim ersten Versuch klappt. Ich glaube nicht das ich zwei Anläufe durchstehen könnte.“
Wieder nahm sie meine Hand.
„ Bitte überlege es dir noch einmal. Wenn ich schon sterben muss, dann soll es in Würde geschehen. Keine Pannen und es soll nur mich treffen. Von all unseren Freunden bist du der einzige, der dazu in der Lage ist“.
Ich wich ihrem Blick aus. Jenni hatte recht mit all dem was sie sagte.
„He“
Sie fasste mir an das Kinn und hob meinen Kopf soweit das wir uns in die Augen sahen.
„Außerdem kannst du mich fesseln. Miriam hat mir mal gesagt das du das darauf stehst, jetzt hast du Gelegenheit es mit einer andern Frau zu machen, ohne das deine Miriam eifersüchtig sein kann.“
Sie hatte gewonnen und sie wusste es.
„Und wie soll ich das Miriam beibringen. Du kennst ihre Einstellung zur Todesstrafe und ihre Ablehnung sich auch nur mit diesem Thema zu befassen.“
„Bitte sag ihr noch nichts. Du bist der einzige der davon weiß. Noch nicht einmal die Mädchen wissen es. Ich werde mit Miriam reden und sie um Verständnis bitten.“
„Also gut ich mache es.“ sagte ich kaum hörbar.
„Danke“ flüsterte sie zurück.
Ich drehte mich um, um zu gehen.
“ Noch etwas…“ sagte Jennifer.
„Wenn es vorbei ist, wird Bernd dich mehr brauchen als je zuvor. Lass ihn nicht im Stich egal was du jetzt von ihm denkst. Tu es mir zuliebe.“
Dann ging Jennifer ins Haus zurück.
So ging ich nach Hause. Miriam saß im Wohnzimmer und las eine Zeitschrift. „Hallo Schatz wie war es bei Jennifer und Bernd. Gibt es was Neues?“
Ja! Jennifer muss sterben und ich soll sie hinrichten.
Das wäre eigentlich das, was ich sagen sollte. Aber ich hatte Jennifer versprochen nichts zu sagen. Obwohl mir klar war, dass dies ein Fehler ist.
Wir hatten noch nie ein Geheimnis voreinander, wenn man von Weihnachtsgeschenken oder anderen Überraschungen absah. Ich murmelte etwas Unverständliches und hoffte dass sie nicht weiter nachfragte.
In dieser Nacht war jeder Schlaf unmöglich. Wie gerädert stand ich auf und brachte den Tag irgendwie herum.
Natürlich merkte Miriam dass etwas nicht stimmte. Genauso wie ich jede Gefühlsregung bei ihr lesen konnte so konnte sie auch dasselbe bei mir.
„Ärger auf der Dienststelle.“ sagte ich einfach. Sie gab sich damit zufrieden, schließlich kam ich dort alleine klar.
Am dritten Tag nach meinem Besuch bei Jennifer und Bernd kam ein Schreiben der Justizministerium in dem mein Besuch im nächsten Kurs für –Die Durchführung staatlich angeordneter Tötungen- bestätigte.
Der Kurs würde am nächsten Montag beginnen, und die Kosten für die Ausbildung beliefen sich auf 1250 Euro.
Das war ein Problem, denn es gab eine klare Absprache was Geld angeht. Bis zu 50 Euro konnte jeder frei entscheiden, darüber wurde erst miteinander geredet.
Schlimm genug, dass ich ihr immer noch nichts über Jenni gesagt hatte, jetzt musste ihr Vertrauen noch mehr enttäuschen. Der Betrag war zu Beginn der Kurses zu entrichten, ich hatte also noch ein paar Tage Zeit mir eine Lösung auszudenken.
Die Rechnung an Bernd und Jennifer weitergeben kam jedenfalls nicht in Frage. Die hatten schon genug Probleme.
Am Morgen des ersten Unterrichtstages ging ich zur Bank und zapfte das Not Konto an, das für alle Fälle bereitstand.
Beim Eintreffen im Ministerium wurde die Einzahlung quittiert und mir der Weg zum Unterrichtsraum gesagt. Dort angekommen traf ich auf die anderen „Schüler“ Zwei davon kannte ich vom Fußballverein. Theo und Gunther.
„Mann Alter, was suchst du hier! Machst du einen auf richtigen Henker oder auf Hobbyhenker“. Ich musste mich um Beherrschung bemühen, um Theo nicht sofort niederzuschlagen. Irgendwie schaffte ich es.
Aus den allgemeinen Gesprächen denen ich zuhörte konnte ich schließen, dass von den acht Anwesenden sich vier als hauptamtlichen Henker beworben hatten, die anderen dieselben Beweggründe hatten wie ich.
Während Theo Gunter und die zwei anderen Hauptamtlichen sich offen über das hinrichten von Frauen unterhielten und es kaum erwarten konnten, ihre erste Hinrichtung durchzuführen, blieben wir anderen ruhig.
Jeder von uns vier hatte wohl seine eigene Jennifer.
Das zeigte sich auch, als der Unterricht begann.
Wir, die –Freizeithenker-, setzten uns auseinander und nach hinten während Gunther Theo und die anderen, wie die Streber in der Schule sich vorne breit machten.
Es ging mit der Begrüßung los. Der zuständige Mitarbeiter des Justizministeriums hieß uns willkommen und arbeitete die Anwesenheit durch.
In den ersten Stunden ging es um die Todesstrafe im Allgemeinen und die Notwendigkeit ihrer Anwendung.
Danach kam ein Mitarbeiter der hiesigen Haftanstalt der schon seit 18 Jahren als Henker arbeitete.
Zu meinem Erstaunen war er kein „Monster“ oder „Fiesling“ wie er in Filmen oft dargestellt wird. Er war ein ganz unscheinbarer Mann der im Supermarkt hinter dir steht und von dir gar nicht wahrgenommen wird.
Er stellte uns die einzelnen Exekutionsarten vor und erklärte uns deren Ablauf anhand von Bilderserien, die den Ablauf der einzelnen Hinrichtungen zeigten.
Am schlimmsten waren dabei die Bilder der Frauen, die unmittelbar vor der Hinrichtung gemacht wurden. Man konnte deutlich die Angst in den Augen sehen.
Ich fragte mich wie abgebrüht man sein musste, um solche Fotos zu machen.
Die Antwort kam umgehend. Auf dem nächsten Bild sah man eine attraktive Blondine die sogar im Gefängnisdress gut aussah.
Theo stieß Gunther an man konnte die Vorfreude auf das darauffolgende Bild klar sehen. Das kam und die Blondine hing am Galgen und es wurde in mehreren Fotos die einzelnen Phasen ihres Sterbens dokumentiert.
Mir wurde fast übel, als ich sah wie diese Bilder Theo und Gunther erregten. Mir und den anderen Freiwilligen erging es anders. Das hier hatte nichts mit den Sexfantasien aus dem Internet zu tun, das war die Wirklichkeit. Und die war grausam!
Ein Amtsarzt kam hinzu und erklärte anhand weiterer Bilder den Vorgang und das Empfinden aus Sicht der Delinquentinnen.
Gunther wollte wissen, ob es stimmt, dass Frauen die erhängt werden wirklich einen Orgasmus bekommen können.
Die Antwort war ein medizinischer Vortrag der lange dauerte, aber als Kern die Antwort „nein“ hatte.
„Hauptsache du hast deinen Spaß“ meinte Theo dazu und beide lachten.
Ich fand das Verhalten der beiden einfach nur peinlich und die Tatsache, dass sie von den Unterweisern nicht gerügt wurden, machte alles nur schlimmer.
So vergingen die ersten Tage bis zum heutigen Donnerstag.
Nach Ende der Vormittagsstunden wurden die Hauptamtlichen Anwärter in die Pause entlassen wir sollten noch bleiben.
Der Justizmitarbeiter und der Chefhenker kamen zu uns in den Unterrichtsraum. Der Justizmitarbeiter ergriff das Wort.
„Leider sind einige neue Umstände eingetreten die bei ihrer Ausbildung berücksichtigt werden müssen.
Wir kommen gerade von einer Ausschusssitzung des Ministeriums. Nach einigen ernsten Vorfällen, wurde beschlossen das Auswahlverfahren für ehrenamtliche Henker zu verschärfen.
Es war zwar zu Beginn nicht beabsichtigt, aber jeder von ihnen muss am Ende des Kurses eine Hinrichtung vollziehen und zwar auf die gleich Art wie die, die sie bei ihrer Delinquentin durchführen.“
Sofort regte sich Widerstand und ich machte mich zum Wortführer.
„Wir haben uns alle nur aus Freundschaft bereit erklärt, eine Hinrichtung durchzuführen und zwar nur diese eine.“
Ich redete mich in Wut! All der Frust und Hass, der sich in den letzten Tagen, besonders durch das Verhalten von Gunther und Theo aufgebaut hatte, brach jetzt hervor.
„Wir wollen verhindern, dass ein geliebter Mensch eine Ehefrau oder Freundin in die Hände von Leuten wie Gunther gerät!“
Ich kam in Fahrt.
„Wie bitte legen sie ihre Auswahlverfahren, was Einstellungen als Henker angeht fest? Kommt mir das nur so vor, oder darf jeder Irre und jeder Sadist herkommen und Menschen töten?! Es muss doch Menschen geben, die für diese Arbeit, so schlimm sie ist, geeignet sind“.
Ich holte Luft und wollte fortfahren. Der Chefhenker legte mir die Hand auf die Schulter.
„Die Antwort dazu haben sie gerade selbst gegeben. Sie und die anderen hier drinnen sind Leute mit Anstand und einem hohen Maß an Moral.
Sehen sie mich an. Als ich vor 18 Jahren meine erste Frau Hinrichtete musste ich Kotzen. Ich habe zu Hause geweint. Mein Ausbilder lehrte mich den Ehrenkodex, ganz gleich welches Verbrechen die Verurteilte auch begangen hat, niemals sollte sie beim Sterben leiden, niemals gedemütigt werden und immer Profi bleiben, egal was passiert. Daran halte ich mich auch heute noch.
Zu Beginn waren wir eine Handvoll Henker zuständig für den ganzen Bezirk. Mit der Verschärfung und der Einführung neuer Gesetze, ist die Anzahl, der zum Tode Verurteilter Frauen, dermaßen angestiegen das wir mehr Personal brauchen.
Diese vier Stellen waren ein halbes Jahr ausgeschrieben. Leider war die Anzahl geeigneter Bewerber sehr gering.
Wir hätten uns Menschen wie sie gewünscht. Menschen die in einer Verurteilten kein Objekt sehen, sondern einen Frau die auch beim Sterben Würde verdient.
Leider mussten wir die Leute nehmen die sie jetzt sehen. Und das sind noch die besten davon. Vielleicht überlegen sie sich es noch einmal und bewerben sich doch als Hauptamtlicher. Sie würden vielen Frauen erhebliches Leid ersparen.“
Er stellte sich direkt vor mich. Anscheinend merkte er, dass die Entscheidungen der Anderen von meiner abhingen.
„Sie wollen Niemanden anderen töten als die Person wegen de sie heute hier sind? Dann sage ich ihnen einmal was das für Vorfälle sind, wegen der diese Maßnahmen ergriffen wurden.
Allein in den letzten zehn Tagen, haben vier Ehrenamtliche es nicht geschafft, ihre Hinrichtung durchzuführen, einer bekam sogar einen Nervenzusammenbruch. Nach der Gesetzeslage konnte das nur als Widerstand geahndet werden, und die ganze Familie musste getötet werden.
Ob man das für richtig hält oder nicht, so ist das Gesetz. Ich allein musste mich in der letzten Woche zwei Angehörigen hinrichten, die völlig unbeteiligt waren.
Glauben sie es macht mir Spaß, eine schreiende sechzehnjährige zur Guillotine zu zerren, nachdem ihre Eltern dort ohne Kopf liegen und die jüngeren Geschwister ins staatliche Erziehungsheim gebracht wurden?
Hat die Frau wegen der sie all das machen Kinder? Sagen sie nichts. Ich sehe es in ihren Augen. Wollen sie das Risiko eingehen, das diese jemanden wie Gunther in die Hände bekommt?
Die Frau die sie im Rahmen ihrer Ausbildung hinrichten sollen, wird sterben. Entweder durch sie, oder jemand anderen.
Sie bekommen ihre Zulassung als Ehrenamtlicher Henker erst wenn sie diese Exekution durchgeführt haben.
Das bringt ihnen die Gewissheit, dass sie in der Lage sind jemanden zu töten und mir die Sicherheit nicht noch mehr Angehörige in die Kammer zu bekommen.“
Diesen Vortrag tat seine Wirkung. Er hatte die Altersgrenze benannt. Eine von Jennifers Töchtern …. Verdammt.
Damit überließ er dem Justizmitarbeiter das Feld.
„Es stimmt: Der Gesetzgeber hat eingesehen das es da eine Lücke in der Anwendung der Praxis gab.
Die Familie der Delinquentin kann nichts für das Fehlverhalten der Henker. Deswegen werden sie diese Einverständniserklärung unterschreiben in der sie, eine angehörige Person benennen, die bei Versagen oder einer Weigerung ihrerseits, der Hinrichtung durch eine staatliche Stelle zugeführt wird.“
Jetzt herrschte betretenes Schweigen. Wir sahen uns an. Die Frau oder Freundin die uns hier her brachte und die fremde Verurteilte das war eines, aber jetzt noch einen geliebten Menschen in Gefahr zu bringen war etwas ganz anderes.
Die ganze Sache lief komplett aus dem Ruder. Wen anderes als Miriam hätte ich benennen können. Ich war mir sicher dass sie mich umbringen würde.
Einer meiner Mitstreiter stand auf
„Ich bin raus. Ich hab nur noch meine Tochter die ich als… als Pfand geben könnte.“
Damit drehte er sich um und ging. Wir anderen drei schwiegen. „Sie haben Zeit, bis zu Beginn des Nachmittagsunterrichtes. Dann brauchen wir ihre Entscheidung“.
Dann gingen die zwei und ließen uns mit unseren Gedanken allein.
Eine Weile saßen wir schweigend im Raum. Konnte ich das tun. Konnte ich Miriam als „Pfand“ wie es der andere ausdrückte, geben.
Ich ging raus in den Park und brütete vor mich hin. Auf einer Bank wäge ich meine Möglichkeiten ab. Wenn ich kniff, würde Bernd versuchen Jennifer zu töten und er würde kläglich scheitern.
Das bedeutete das die Mädchen auch….
Tue ich es, bringe ich vielleicht Miriam in Gefahr…
Es stellte sich also nur die Frage, glaubte ich selbst genug an mich und traute ich mir zu, es richtig zu machen?
Zum Teufel ja!!! Wenn nicht ich, wer sollte es sonst schaffen. Ich würde Jenni hinrichten, es genau nach Plan durchziehen und Miriam nicht gefährden.
Noch vor Beginn der Nachmittagsstunden ging ich zum Büro der zuständigen Sekretärin um die Verpflichtung zu unterschreiben. Im Flur davor traf ich die anderen wieder. Auch derjenige der aufgeben wollte. Es war deutlich sichtbar, dass er geweint hatte.
Ich ging zu Ihm und setzte mich einfach nur daneben. Nach einer Weile sah er mich an und sagte leise genug, dass nur ich es hörte.
„Ich bin für meine Frau hier und wenn ich dann auch noch meine Tochter verliere… aber was soll ich machen? Etwa meine Frau Denen da überlassen?“
Damit deutete er in Richtung von Theo und Gunther. Die an einem anderen Tisch saßen und bestens gelaunt waren.
„Keiner von uns kann das.“ erwiderte ich.
Wir schwiegen weiter. Eine Sekretärin kam und gab jedem der Hauptamtlichen eine Akte. Jeder sah in seine hinein.
„Wau, schau dir die Perle an.“
„Und meine erst.“
„Auch nicht schlecht aber eigentlich wollte ich als erstes eine Blonde. Können wir tauschen?“
„Na meinetwegen aber dafür hab ich dann was gut bei dir.“
„Wie willst deine erste hinrichten?“
„Ich werde sie hinknien lassen, mich vor sie stellen und ihr saubere Kugel in die Stirn jagen und du?“
„Ich werde die Garotte nehmen und schön langsam zu ziehen.“
Erneut überkamen mich Mordgedanken und ich war mir sicher, dass die andern würden mir helfen, genau das mit diesen Kerlen zu tun, was diese sich gerade vorstellten.
Bevor ich mich wirklich an den Mistkerlen vergehen konnte wurde ich in das Büro gerufen.
Dort war der Justizmitarbeiter der mich fragte ob ich bereit wäre zu unterschreiben und wenn ja, wen ich als Angehörigen benennen wollte. Ich gab Miriam an und gab meine Unterschrift.
Im Anschluss gab er auch mir die Personalakte der Frau die ich hinrichten sollte.
Ich ging hinaus und sah sie mir im Flur an.
Lisa Storch, 26 Jahre, ein Kind, Krankenschwester und Verurteilt weil sie den Tod eines Patienten verursacht hatte. Die Frau auf dem Bild hatte rote schulterlange Haare und sah durchaus ansprechend an.
Auf dem Weg zum Chefhenker konnte ich die ganze Akte lesen. Viel stand auch sonst nicht darin. Beim Chefhenker angekommen klopfte ich an. Er rief mich herein.
„Setzten sie sich“
Ich nahm Platz.
„Ich sehe sie haben die Akte ihrer Delinquentin bekommen. Was halten sie davon“?
„Ich weiß nicht“
„Das sollten sie aber. Man sollte immer eine Meinung haben. Sie haben gelesen was in der Akte steht. Halten sie für schuldig?“
„Sie wurde Verurteilt reicht das nicht?“
„So einfach ist es nicht. Der Kerl der da starb, hatte schwere Herzprobleme. Er soff und nahm Drogen. Wahrscheinlich hätte selbst der beste Arzt der Welt ihn nicht retten können. Diese Frau ist ganz sicher zu Unrecht verurteilt worden.“
„Wenn sie das wissen, wieso lassen sie den Fall nicht wieder untersuchen?“
„Das sieht unser Rechtssystem nicht vor. Fragen sie sich nicht warum ich ihnen eine Unschuldige zugeteilt habe?“
„Natürlich will ich das wissen“.
„Ich habe mir ihren Fall angeschaut. Ihre Freundin ist genauso unschuldig. Das Gesetz zur Familienplanung und Überwachung wurde erst vor kurzem eingeführt. Das heißt nicht anders als das sie unschuldig ist.
Die Tatsache, dass sie auch noch eine gute Freundin von ihnen ist macht die Sache nur noch schwerer für sie.
Es wird eine sehr emotionale Situation sein. Ich selbst habe erst fünf Frauen hingerichtet die ich persönlich kannte. Das ist selbst für mich nicht einfach.
Deshalb bekommen sie Lisa. Sie werden sie von jetzt an jeden Tag sehen und eine Vertrauensbasis aufbauen. Sie werden mit ihr reden und sich um ihre Belange, wie der letzte Wille, Briefe an die Familie usw. kümmern.
Sie werden sich gefühlsmäßig auf diese „Beziehung“ einlassen und am Ende der Woche keine Fremde töten sondern eine Frau die sie kennen und die ihnen vertraut.“
Er stand auf und deutete mir mitzukommen. Wir gingen in den Keller des Ministeriums. An einer Zellentür blieb er stehen. Er schloss die Tür auf und wir gingen hinein.
Dort saß Lisa an einem kleinen Tisch. Sie erschrak sehr als sie den Henker erkannte. Sie sprang auf und wich voller Panik zurück.
„Keine Angst“. sagte der und hob beruhigend die Hand.
„Dein Termin ist erst nächste Woche.“
Sie sah zwischen uns hin und her.
„Was wollen sie“?
„Ich möchte dir jemanden vorstellen. Das ist Herr Diesel er macht gerade die Ausbildung zum Ehrenamtlichen Henker und wird die traurige Pflicht haben dich nächsten Freitag hinzurichten.
Er wird sich um den Ablauf kümmern. Wenn du Wünsche hast oder sonst etwas möchtest was es dir leichter macht, dann sag es ihm. Ich lass euch jetzt allein“ damit verabschiedete er sich.
„Wir sehen uns morgen.“
Sagte er mir zugewandt. Wir saßen eine Weile ohne etwas zu sagen. In dieser Zeit konnte ich sie genau betrachten, sie sah besser aus als auf dem Aktenbild.
„Warum tun die das. Ich bin unschuldig. Ich konnte den Mann nicht retten. Keiner hätte das“.
Dann schwieg sie wieder. Was sollte ich dazu sagen. Etwas musste ich sagen. Das eine begriff ich sofort: Jennifer würde auch wollen, das ich mit ihr redete und was ich von mir gab, sollte kein Mist sein.
„Es tut mir wirklich leid dass ich das tun muss, aber ich habe keine andere Wahl.“
Ich erklärte ihr die Situation und das ich einer Freundin diesen Dienst erweisen möchte davor aber sie töten musste. Ich vermied den Hinweis dass sie sowieso sterben musste.
Dann fragte ich nach ihrer Familie und wir fingen tatsächlich an zu plaudern. Sie zeigte mir Fotos von ihrem Mann und dem Sohn.
Nach einer Zeit fragte sie mich ob es schnell gehen würde. Ich versuchte mich an die Einzelheiten der ersten Stunden zu erinnern.
„Nein es wird langsam gehen. Und nicht schnell vorbei gehen.“
„Wird es sehr wehtun?“
„Ja es wird schrecklich wehtun. Du wirst alles genau mitbekommen und langsam in den Tod gleiten.“
Ich hasste mich dafür, aber ich wollte sie nicht anlügen. Genauso wenig wie ich Jennifer anlügen werde.
Sie fing an zu weinen. Ich nahm ein Taschentuch und reichte es ihr.
„Danke“ schnäuzte sie.
Nach einiger Zeit fing sie sich wieder.
„Keine Angst wenn es so weit ist, werde ich tapfer sein“.
Daran hatte ich keine Zweifel. Mein erster Eindruck hatte sich bestätigt. Lisa war eine starke Frau.
Spät am Nachmittag ging ich nach Hause und fand Miriam mit leicht vorgeschobenen Unterkiefern.
„Hallo Schatz“.
Keine Antwort, nur ein vernichtender Blick.
„Was ist los?“
„Nichts!“ Darauf hatte ich heute keine Lust.
„Können wir das heute mal überspringen also was ist los?“
„Ich habe heute Mittag mit Jennifer geredet. Sie hat mir alles erzählt! Das ist grausam und schrecklich und du machst auch noch mit“!!! zuletzt schrie sie mich an.
Jetzt kam sie in Rage
„Du spinnst wohl, wie kannst du das machen wollen“
„Das hat nichts mit wollen zu tun..“
Mit einer wütenden Geste schnitt sie mir das Wort ab.
„Ach ja, sie sagt das du diese Woche einen Kurs als ehrenamtlicher machst und das schlimmste an all dem ist, dass du es mir nicht gleich erzählt hast. Wie konntest du nur“.
„Jennifer bat mich darum und ich habe es ihr versprochen.“
„MIR hast du auch einmal ein Versprechen gegeben. NIEMALS etwas vor dem anderen verbergen.“
Sie sah mir in die Augen und ich wusste dass sie darin lesen konnte.
„Gibt es noch etwas was ich wissen sollte.“
„Ich habe 1250 Euro vom Not Konto genommen um den Kurs zu bezahlen, nächsten Freitag werde ich eine unschuldige Frau aufhängen und ich habe Dich benannt, als Angehörige die sterben muss, wenn ich diese oder Jennifers Hinrichtung versaue.“
Jetzt war er raus.
Statt des von mir erwarteten Donnerwetters drehte sie sich wortlos um und ging.
Den Rest des Abends redete sie kein Wort mit mir, was ich auch verstand. Allerdings wäre mir ein handfester Krach lieber gewesen, der hätte die Luft gereinigt. So schwieg sie und lies mich schmoren.
Als wir zu Bett gingen lagen wir schweigend in der Dunkelheit. Irgendwann in der Nacht –keiner konnte ein Auge zu machen- brach Miriam ihr schweigen.
“Wirst du es tun können?“
„Ja, ich muss es können“
Sie machte ihr Licht an „Jennifer hat gesagt, du macht es wegen der Mädchen. Sieh mir in die Augen und sag mir, dass es die Wahrheit ist! Stimmt das?“
Ich wusste das dass der Moment der Wahrheit war.
All das, jedes Wort, jeder Gedanke der jetzt nicht ausgesprochen wurde würde für immer wie ein Schatten auf uns liegen.
„Als ich diesen Entschluss fasste war es das. Nur das. Dann sagte Jenni das ich sie dabei fesseln müsste und das ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
Nicht das ich mit ihr schlafen möchte aber die Vorstellung sie zu dort zu berühren wo sonst nur Bernd hin fasst und sie zu fesseln hat mich schon erregt.“
Ich wagte es, meinen Arm um Miriam zu legen und sie ließ es geschehen.
„Ich weiß nicht wie es sagen soll. So schrecklich es ist ich möchte es tun und wenn es eine Möglichkeit gäbe Jenni zu fesseln ohne sie anschließend töten zu müssen würde ich gerne tun. Zumindest soweit du mich es tun lassen würdest.“
Ich erwartete das wieder von mir abrücken würde, aber sie blieb in meinem Arm.
„Ich möchte Jennifer nicht töten, ich will auch Lisa nicht töten aber wenn ich es nicht tue dann werden es andere tun und glaub mir ich habe die anderen gesehen: Das sind Monster.
Zumindest einige. Deswegen werde ich auch nicht versagen.“
Schweigen.
„Wirst du sie nackt sehen?“
„Jenni oder Lisa“?
„Jennifer“
„Nein ich glaube nicht die Untersuchung wird von einer Krankenschwester durchgeführt.“
„Tut dir es leid, dass du sie nicht Nackt sehen wirst?“
„Etwas schon. Aber ich glaube es ist für sie schlimm genug ohne dass sie auch noch auf diese Art gedemütigt werden muss.“
„Was glaubst was sie tragen wird?“
„Sie wird bestimmt eines ihrer tollen Kleider tragen. Vielleicht das was sie bei unserer letzten Feier getragen hat.“
„Schon möglich“
Ich erinnerte mich. Es war ein schönes Seidenkleid das ihre tolle Figur betonte. Darunter hatte sie ein Unterkleid getragen so dass man keine BH Träger oder Linien der Unterhose sehen konnte.
Miriam stand auf und Verschwand im Ankleidezimmer. Als sie wieder zurück kam trug sie das Kleid unserer Standesamtlichen Trauung. Es war hell beige fasst weiß und war dreifach abgestuft. Noch immer sah sie darin himmlisch aus.
„Komm, fessele mich!“
„Was jetzt? Wieso“
„Hör zu! Du hast nur einen Versuch! Ich will nicht sterben, also üben wir. Und jetzt fessele mich!“
Sie hatte Recht! Es gab nur einen Versuch. Ich nahm unsere „Spielzeugkiste“ und suchte mir die passenden Stricke.
Als erstes nahm ich ihre Hände und legte sie auf den Rücken. Liebevoll schlang ich das Seil um ihre Handgelenke. Kaum fertig, wandte sie sich etwas und hatte die Hand frei.
„Noch einmal, aber diesmal richtig“ Tadelte sie mich.
Dasselbe machte ich noch zweimal, dann saßen die Fesseln richtig. Ich kniete mich vor sie und fesselte ihre Füße diesmal gleich richtig. Dann kamen die Oberschenkel. Als ich unter das Kleid fasste schwoll es in meiner Hose an:
Ich ließ meine Hände über die Schenkel gleiten und bemerkte wie es auch sie erregte. Ich stand auf nahm den nächsten Strick und fesselte ihren Oberkörper erst über der Brust dann darunter.
Trotz all unserer Fesselspiele hatte dabei sie noch nie so schön ausgesehen wie in diesem Augenblick.
„Nimm den Hocker und stell mich darauf.“
Das war die nächste Lektion!
Jennifer musste erst auf den Hocker, dann die Füße und Beine gefesselt bekommen.
So hob ich Miriam auf den Hocker drauf.
„Jetzt knüpfe eine Schlinge und leg sie mir um.“
Das machte ich und die Schlinge war schon beim ersten Mal perfekt.
Ich legte Miriam über die Schulter und trug sie zum Wohnzimmer unter die Galerie, dann ging ich zurück nahm den Hocker und hob Miriam wieder darauf.
Ich suchte mir eine Kiste auf die ich steigen konnte dann legte ich Miriam die Schlinge um den Hals. Die Schwellung in meiner Hose drohte zu explodieren.
Ganz sanft zog ich die Schlinge zu bis sie sehr eng um den Hals lag. Ich legte meine Arme um sie und ließ meine Hände über ihren Bauch zu ihrer Brust wandern. Als ich anfing sie zu streicheln drehte sie sich weg.
„Denk nicht einmal daran! Dieses Recht hast du Verwirkt bis die Sache vorbei ist. Und ob du es dann wiederbekommst weiß ich noch nicht. Jetzt häng mich auf“.
„Was soll ich“
„Ich will wissen wie es ist. Los häng mich.“
Ich nahm das Seil und zog es stramm. Dann stellte ich vor sie, hob sie an und ließ sie herunter. Kaum hing sie frei in der Schlinge fing sie an, an ihren Fesseln zu ziehen sie röchelte und schwang wild hin und her.
Nach ein paar Sekunden sprang ich zu ihr, legte die Arme um sie und hob sie an. Mit dem Fuß zog ich den Hocker wieder bei und stellte sie darauf.
Sehr wackelig musste ich eine Weile warten bis ich sie loslassen konnte um die Schlinge von ihrem Hals zu nehmen. Ich entfernte alle Fesseln und führte sie zum Bett.
Ihr Atem ging immer noch schnell.
„Es ist schrecklich, es tut weh und ich hatte furchtbare Angst. Wenn ich schon Angst habe wie viel Angst muss dann Jenni haben. Sie weiß das kein später für sie gibt“.
Ich legte wieder meinen Arm um sie und Miriam begann zu weinen.
„Versprich mir, dass ICH leben werde“
„Ich verspreche es dir“.
Wir übten jeden Abend bis ich die Fessel im Schlaf beherrschte. Auch das hängen wurde geübt. Es zeigte sich, dass ich nicht vor Jennifer stehen konnte um sie in die Schlinge zu heben sondern hinter sie treten musste. Das war viel schwieriger da ich mehr Kraft brauchte um das Gleichgewicht zu halten.
Trotz alldem üben, und dem intimen berühren, ließ mich Miriam den Vertrauensbruch spüren den ich begangen hatte. Und es würde schwer sein es jemals wieder herzustellen.
So das war Teil eins. Wie es mit Lisa, Theo und Gunther und mit dem Aufbau des Galgens weitergeht kommt im Teil zwei.
So es geht weiter
Die letzten Tage hatte ich viel Zeit mit Lisa verbracht. Der Chefhenker hatte es so eingerichtet das die Stunden die ich bei Lisa in der Zelle war als Unterricht galt.
Anfangs war schwer keiner von uns wusste so richtig was er sagen sollte, erst allmählich kam eine Unterhaltung in Gange.
Sie erzählte anfangs, dass sie so sehr gehofft hatte ein Gutachten würde ihre Unschuld beweisen.
Dann kam die große Enttäuschung. Das Gericht befand Lisa für schuldig und ordnete ihre Hinrichtung innerhalb von dreißig Tagen an.
Sie wurde noch im Gerichtsaal festgenommen und in die Todeszelle gebracht. Nicht einmal von ihrer Familie hatte sie sich verabschieden können. Das war für sie das schlimmste. Jeden Tag allein auf den Tod zu warten.
Was sollte ich nur sagen. Ich hatte die Akte gelesen und die Begründung des Urteils. Auch mir kam es schrecklich ungerecht vor. Aber das Urteil war gefallen und eine Berufung oder Revision ausgeschlossen.
Lisa würde nächsten Freitag sterben, daran führte kein Weg vorbei.
Ich versuchte sie zu trösten scheiterte aber kläglich. Verdammt daran werde ich arbeiten müssen.
Jennifer wollte bestimmt beruhigt und getröstet werden und ich war mir sicher, das Bernd seelisch dazu kaum in der Lage war.
Schließlich ist er dabei, wenn seine Frau stirbt. Je länger ich über Bernd und seine Situation nachdachte umso sicherer war ich in dieser Richtung etwas unternehmen zu müssen.
Lisa erzählte von ihrer Familie. Es war deutlich erkennbar, dass sie unter der Trennung mehr litt, als unter der Tatsache sterben zu müssen. Am Ende des ersten Tages fragte ich sie ob ich etwas tun könnte um es ihr die letzten Tage etwas angenehmer zu machen.
Sie hatte einige Wünsche und so schrieb ich mir eine Liste. Der erste Wunsch war ein letztes Treffen mit ihrer Familie.
Der zweite wichtigste Punkt war Unterwäsche. Sie hatte keine, seit sie in der Zelle war. Es kamen noch andere Sachen hinzu und ich versprach mich darum zu kümmern.
Auf dem Weg nach Hause ging ich in das Zimmer des Chefhenkers.
Er war da und bat mich herein. Er bot mir einen Platz an und ich erörterte mit ihm die Liste. Er sagte das ein Treffen mit der Familie sei –leider- ausgeschlossen.
Das Problem mit diesen Treffen in der Todeszelle war das die Angehörigen manchmal die Kontrolle verloren das wiederum war eine Widerstands- Handlung die bedeutete…..
Ich wusste was er sagen wollte .Auf die Frage ob ich Lisa denn Bilder ihrer Familie geben durfte, meinte er das nichts dagegen spräche. Er erklärte mir auch die Sache mit der Unterwäsche. Die Overalls die die Gefangenen trugen war absolut reißfest BHs oder Unterhosen seien das nicht und so kann man sich damit selbst das Leben nehmen.
Ich fragte ihn auch ob ich Lisa zur Hinrichtung eigene Kleidung besorgen durfte überlegte er kurz und gab dann seine Einwilligung. Erklärte mir aber auch, dass ich im Falle, sollte etwas schief gehen, die Verantwortung trug.
Am nächsten Morgen fuhr ich zu Lisas Familie. Ein Mann öffnete und ließ mich hinein. Ich stellte mich als Mitarbeiter des Justizministeriums vor.
Sofort nahm er eine feindliche Haltung ein, was ihm auch nicht verübeln konnte.
Ich richtete ihm aus, dass es leider nicht möglich war Lisa selbst zu sehen und bat ihn ihr einen Brief zu schreiben. Ich würde ihn dann morgen abholen und er solle auch ein paar Bilder hinzu tun.
Noch während ich darum bat konnte ich mitverfolgen wie Lisas Mann emotional zusammenbrach. Von der feindlichen Haltung war plötzlich nichts mehr da.
Vor mir stand ein gebrochener Mann. Er fing an zu weinen und hatte auch keine Chance zu unterdrücken.
Das war noch schlimmer als Miriam oder auch Lisa.
Da war es einfach, ich konnte sie in den Arm nehmen aber hier… Zum Teufel ich ging zu ihm und nahm auch ihn in den Arm.
Das hatte schon etwas Unreales. Mit einem Mal ging die Tür auf und ein etwa fünfjähriger Junge kam herein. Sofort riss sich Lisas Mann zusammen wischte sich die Tränen ab und tat so als ob nichts wäre. Wir waren wieder harte Männer. Und scheiterten. Das konnte man dem Kind im Gesicht ablesen.
„He Großer, was meinst du sollen wir Mami einen schönen Brief schreiben?“
Ich ging zur Tür gab Lisas Mann noch einen Zettel mit Sachen die sich Lisa wünschte. Ich sagte dass ich morgen um dieselbe Zeit wieder kommen würde.
Dann fuhr ich zu Lisa in die Zelle und berichtete ihr. Sie fragte ob ihr Mann es schwer nahm und wie der Kleine es Aufnahm. Ich beschloss die Wahrheit etwas auszuschmücken. Wozu es noch schwerer für sie machen.
Ich tat es nur ungern aber ich musste sie nach –später- befragen. Was sie wünschte was mit ihrem Leichnam geschehen sollte und ob sie darüber nachgedacht hatte ihre Organe zu Spenden.
Das hatte sie noch nicht und dachte kurz nach. Dann erklärte sie sich dazu einverstanden. So arbeitete ich die ganze Liste durch die mir der Chefhenker gegeben hatte. So verging dieser Tag schneller als der gestrige. Erst als ich mich von ihr verabschieden wollte kam ihre Angst allein zu sein zurück.
Sie hatte noch drei Nächte und jede schlimmer als die vorherige. Ich fuhr nach Hause und traf Miriam wie üblich in der Küche.
„Hallo Schatz.“ Begrüßte ich sie.
„Hallo.“ das –Schatz- schien aus ihrem Wortschatz verschwunden zu sein.
„Bevor du es dir bequem machst ich war heute bei Jennifer. Bernd hat die Materialien für den Galgen bekommen.“
„Hmmm“
„Was ist? willst du ihm nicht helfen“?
„Es geht weniger um das helfen -ich habe Angst davor Jennifer zu sehen bevor ich sie …“
„Ich weiß was du meinst, aber da musst du durch.“ sagte sie ohne Mitgefühl.
Sie hatte damit auch Recht. Also nahm ich mir das Werkzeug das ich wohl brauchen würde und machte mich auf um Bernd zu helfen Jennis Galgen zu bauen.
Bei ihnen angekommen klingelte ich, Bernd öffnete und ließ mich herein. Mit etwas Erleichterung stellte ich fest das Jenni nicht zu Hause war.
Im Wohnzimmer lagen Bretter und Balken.
„Wann hast du das alles besorgt“? fragte ich Bernd
„Hab es mir liefern lassen, als ich die Bauanleitung kam.“
„Warum hast du mich nicht gefragt ich hätte dir doch geholfen.“
„Ich wollte es alleine machen. Es ist schließlich meine Frau.“
Das klang hart und trotzig. Wieder bekam mir ich ungutes Gefühl. Bernd Zustand schien zunehmend labil zu werden. Wenn das so weiter ging brachte er die Mädchen und vor allem Miriam in ernste Gefahr.
Ich fragte nach der Bauanleitung und er gab sie mir. Die Konstruktion war recht simpel. ein Querbalken zwei senkrechte Balken und ein paar Streben zur Stabilisation. Dazu kam ein kleines Podest.
Das Problem war das es scheußlich aussah. ich beschloss die Bauanleitung zu ignorieren und eine eigene Konstruktion zu entwerfen.
Ich suchte nach einer Möglichkeit die Fallhöhe zu erhöhen. Im Kopf überschlug ich Größe, Gewicht von Jennifer und Höhe des Raumes. Verzweifelt stellte ich fest, dass der Raum dafür nicht hoch genug war. Jennifer würde nicht schnell sterben. Verdammt!!!
„Geht das so einfach?“ wollte Bernd wissen.
„Das nehme ich auf meine Kappe“.
„Und was ist mit den Mädchen und mir wenn es nicht klappt, weil wir was anders machen“?
„Ihr seid raus: Wenn es nicht klappt muss Miriam dafür bezahlen.“
„Wieso Miriam“
„Weil es einige Änderungen gegeben hat.“
„Was für Änderungen“?
„Hör zu, lass uns jetzt das Ding hier bauen OK.“
Ich wollte jetzt nicht über Miriam, Lisa oder sonst was reden. Ich beschloss das Podest wie in der Anleitung zu bauen. Jennifer würde darauf mehr zur Geltung kommen.
Ich wusste zwar nicht wer alles zuschauen würde, aber ich war sicher das Jennifer wollte ihnen bestimmt eine gute Show präsentieren bieten wollen.
Den Querbalken versuchte ich so gut es ging in den Raum zu intrigieren. Es war nicht so ganz einfach aber schließlich bekam ich es ganz passabel hin. Bernd tat sein bestes aber hatte jedoch mir das Feld überlassen.
Als der Balken fest genug war musste ich noch etwas suchen an dem ich den Strick befestigte. Ich schraubte eine Lasche an den Fuß des Podestes und war so vertieft das ich gar nicht bemerkte das Bernd den Raum verlassen hatte um die Tür zu öffnen.
Mit einem Mal stand Jennifer neben mir.
“Wie ich sehe wart ihr fleißig.“ das sollte beiläufig klingen doch als sie sich den Galgen betrachtete konnte man die Angst sehen die er auslöste.
„Das habt ihr gut gemacht er ist schön.“
„Schön?“
„Ja so schrecklich wie er ist, er ist auch schön.“
Sie nahm einen kleinen schmalen Hocker und stieg auf das Podest und stellte ihn unter den Querbalken. Dann stellte sie sich darauf und sah sich um
„Ja so habe ich es mir vorgestellt. Hast du die Schlinge schon gemacht?“
„Nein das wollte ich erst kurz vorher machen“.
„Bitte tu es jetzt .ich möchte sie am Galgen sehen.“
Ich nahm den Strick den Bernd dazu gekauft hatte und machte einen perfekten Henkerknoten. Jenni stand noch immer auf dem Hocker als ich das Seil über den Balken warf. Ich zog das Seil an bis die Schlinge genau vor Jennifers Gesicht hing und machte das andere Ende an der Lasche fest.
„Leg sie mir um.“
Das tat ich nachdem ich mir etwas zum darauf stellen genommen hatte. Ich stellte mich dicht hinter sie. Schon begann es in meiner Hose zu spannen. Ganz wie bei einer richtigen Hinrichtung legte sie die Hände auf den Rücken.
Als ich mich nach vorne beugte um die Schlinge zu holen kam es das ich mein erigiertes Glied gegen ihre Hände drückte. Peinlich berührt murmelte ich eine Entschuldigung.
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Das alles hat auch etwas Erregendes für mich.“
Damit lehnte sie sich gegen mich und verstärkte den Druck ihrer Hand gegen mein Glied. So blieben wir stehen als ich Jenni die Schlinge um den Hals legte. Ganz langsam zog ich sie ihr über den Kopf und zog die Schlinge zu. Als ich mit einem letzten ruck fest zog stöhnte sie leicht auf und drückte sich noch fester gegen mich. Meine Erregung steigerte sich ins Unermessliche. Um die Kontrolle über mich nicht zu verlieren stieg ich ab und zog das Seil nach bis es straff war.
Dann drehte ich mich zu Jennifer um und sah sie an. Sie bot einen herrlichen Anblick. In diesem Moment kam Bernd wieder in das Zimmer. Irritiert sah er uns an wollte etwas sagen brachte aber nichts hervor. Schließlich stürmte er wieder hinaus.
Plötzlich kam mir ein Gedanke.
Ich könnte es JETZT tun.
Jennifer stand mit der Schlinge um den Hals da ich musste nur den Hocker wegnehmen und alles wäre vorbei. Ich würde ihnen Jennifers Leiche präsentieren dann mich um Lisa kümmern und mein altes Leben wieder haben.
Jennifer erriet meine Gedanken.
„Nein, nicht jetzt. Ich konnte mich noch nicht von Bernd und den Mädchen Verabschieden. Ich will mit einer Feier gehen, nicht einfach so.“
„Hör zu Jenni wegen Bernd …. Ich weiß nicht wie ich es sagen soll.“
„Ich weiß was du sagen willst. Tu was du für richtig hältst. Aber bitte lass ihn die letzte Nacht bei mir.“
Ich stieg wieder zu ihr auf und löste die Schlinge vom Hals und Jenni kam von dem Hocker herunter.
„In der Broschüre steht das eine Krankenschwester dabei ist. Kannst du es einrichten, das wir alleine sind? Ich möchte keine Fremden dabei haben.“
„Ich werde sehen was sich machen lässt“.
Ich packte mein Werkzeug zusammen und verabschiedete mich von Ihr.
„Ich komme am Samstag wieder um …du weißt ja warum.“
„Was soll ich tragen“?
„Am besten ein langes Nachthemd das bequem ist. Wenn du erst mal an das Bett gebunden bist, kannst du die Lage nicht mehr ändern.“
„Ich werde was Passendes finden und schäme dich nicht wegen deinen Gefühlen. Du wirst mich nur einmal aufhängen also darfst du es auch genießen.“
Damit verließ ich Jennifer und fuhr zu Miriam.
Nach dem Abendessen übten wir wieder. Die Fesseln saßen mittlerweile beim ersten Mal. Und auch das Anlegen der Schlinge klappte hervorragend. Jeden Abend ließ sich Miriam in die Schlinge heben. Auf die Frage warum antwortete sie das sie wissen will was auf sie zukommt wenn ich versagen würde.
Auch alle meine Beteuerungen, dass dieser Fall nicht eintreten würde ließ sie nicht davon abweichen.
Es herrschte immer noch Eiszeit zwischen uns. Zwar erwähnte sie es mit keinem Wort, doch ich kannte sie zu gut als das sie es hätte verbergen können.
„Wirst du Jennifer noch einmal vorher sehen“? fragte sie als wir im Bett lagen.
„Am Samstagabend muss ich zu ihr um sie ans Bett zu fesseln.“
„Warum das denn? Glaubst du sie wird weglaufen?“
„Es geht nicht um das was ich glaube, ich muss es tun weil es in den Vorschriften steht.“
„Dieselben Vorschriften die es zulassen dass eine Frau sterben muss nur weil sie noch ein Kind bekommen könnte? Dieselben scheiß Vorschriften die sagen, dass ich vielleicht sterben muss?“ erwiderte sie aufgebracht“.
„Wenn du glaubst, dass es mir Spaß macht liegst du falsch. Ich war heute bei Lisas Mann und habe ihren Sohn gesehen. Verdammt eine von Jennifer Töchtern ist mein Patenkind!
Ich töte ja nicht mal die Spinnen im Haus. Wenn ich Regenwürmer auf der Straße finde hebe ich sie auf. Ich habe mich nicht angeboten Henker zu werden.
Aber wenn ich mir ansehe, was dort für Menschen Urteile Vollstrecken, dann bin ich froh das ich mich selbst darum kümmern kann.
Menschen wie Lisa oder Jennifer Sadisten wie Gunther zu überlassen ist unmenschlich.“
Wie sollte ich es ihr sagen, dass die Logik dessen was der Chefhenker sagte, nur allzu treffend war. Gerade weil ich die Todesstrafe als solche ablehnte war ich der perfekte Henker.
Jede Frau die ich mit Würde sterben lasse, wird nicht von Theo gequält und gedemütigt.
„Und was ist mit mir“
„Was soll mit dir sein“?
„Du hast nur Lisa und Jennifer aufgezählt was ist wenn ich sterben muss, wirst du dich dann um mich kümmern?“
„Willst du das denn“
„Natürlich will ich dass du es machst! Schließlich hast du mich erst in diese Lage gebracht.“
Jetzt hätte ich sagen können das es Jennifer und Ihr Wunsch gewesen ist der uns hier her gebracht hatte aber das spielte letztlich keine Rolle mehr.
Ich hielt sie fest und schaute ihr tief in die Augen
„Ich werde es selbst tun. Aber du wirst jetzt nicht sterben weder nach Lisa noch nach Jennis Hinrichtung.“
Dann legte ich meinen Arm um sie und wir brachten eine weitere schlechte Nacht herum. Am Morgen bevor ich mich zu Lisa fuhr machte ich einen Umweg um bei Lisas Mann die Briefe und die Kleider die Lisa tragen wollte abzuholen
. Er überreichte sie mir und gab mir auch einen Stapel Fotos.
„Ich wollte mich noch für gestern bedanken, es ist einfach sehr schwer für mich. Es ist schon lange her das mich jemand anderes als Lisa im Arm hatte. Jedenfalls noch mal danke“
. Als ich mich umdrehte fragte er
„ Wissen sie wer Lisa …„ das Wort töten konnte er nicht aussprechen „man hört schlimme Sachen, dass …“
„Nein! Lisas Henker ist ein Profi und ein guter Kerl“ Wahrscheinlich verriet mich mein Stimme. Denn er kam einen Schritt auf mich zu.
„Sie machen es selbst. Habe ich recht?“
„Ja“
Er kam noch näher und ich erwartete, dass er Hasserfüllt auf mich losgehen würde. Stattdessen sagte er leise,
„Seien sie bitte zärtlich mit Lisa. Egal was in diesem Urteil steht sie ist ein guter Mensch.“
„Ich werde es ihr so leicht machen wie ich kann, das verspreche ich“.
„Bitte geben sie ihr die Briefe und die Bilder mit –Nachher-„.
Damit schloss er die Tür. Auf dem Weg zum Auto sah ich mir die Briefe an. Ein dicker Umschlag mit einer Männerhandschrift und ein bemalter Umschlag mit Kinderschrift.
Lisas Augen strahlten als ich ihr die Briefe und die Fotos gab. Sie begann zu lesen. Als sie den Brief ihres Sohnes las begann sie weinen und ich gab ihr Taschentücher.
Sie packte die Kleider für die Hinrichtung aus. Sie hatte sich für Jeans und einen schönen Pullover entschieden.
„Keine Unterwäsche?“ fragte sie
„Nein keine Unterwäsche.“
Sie nahm eine zweite Jeans aus der Tasche.
„Ich hätte noch eine Bitte. Ich habe gehört, dass wenn man stirbt die Kontrolle über die Blase und den Darm verliert. Ich möchte nicht in einer versauten Hose begraben werden die nass ist. Bitte zieh mir wenn ich tot bin die andere Hose an.“
„Wir könnten auf eine Windel zurückgreifen dann bleibt alles trocken.“
„Niemals! Wenn ich sterbe, dann ganz sicher ohne Windel! Kann man denn sonst nichts machen?“
„Gegen das Urinieren nicht aber man kann Analwatte benutzen dann passiert wenigsten sonst nichts.“
„Dann bitte ich auch darum und um die andere Hose.“
„Ich werde der Krankenschwester die dich morgens noch einmal untersucht, Bescheid sagen.“
„Nein bitte ich will nicht noch jemand anderes an mich lassen. Tu du das“
„Dazu müsste ich dich nackt ausziehen und die Watte einführen willst du nicht lieber doch die Schwester“
„Nein, ich will niemand fremdes.“
Ich fand es seltsam das zwei Frauen, die so unterschiedlich sind wie Jennifer und Lisa, dem gleichen Wunsch hatten.
„Ich werde fragen ob es geht.“
Das tat ich bei meinem täglichen Meeting mit dem Chefhenker. Ich trug ihm auch Jennifers Wunsch vor.
„Sie brauchen sich nicht alles von mir genehmigen zu lassen. Wenn sie der Meinung sind, das sie etwas tun wollen, dann machen sie es.
Aber ich gebe ihnen einen wichtigen Tipp. Fesseln sie sie IMMER! Beim Umziehen, bei der Untersuchung und bei allem was sie machen. Sie glauben sie hat sich ihrem Schicksal ergeben und das hat sie vielleicht auch, aber gehen sie NIEMALS ein unnötiges Risiko ein.
Es gibt Situationen da schaltet der Verstand ab und Die Konsequenz ist ihnen bekannt“.
Ja die kannte ich.
„Ich möchte morgen Nacht hier bleiben“ Er schaute Verwundert.“
„ Wenn sie morgen Nacht alleine ist wird sie völlig aufgelöst sein und dann könnte es… schwer werden.“
„Ich habe ihnen gesagt wenn sie es für richtig halten dann werde ich mein OK dazu geben. Aber denken sie an meinen Rat. Kein Risiko!“
„Es gibt noch ein Problem. Der Mann dessen Frau ich Hinrichten soll. Es ist möglich das er Schwierigkeiten machen könnte.“
„Wenn er das tut, trägt er die Konsequenz seines Handelns.“
„Hören sie! Eine der Töchter ist mein Patenkind und sie haben selbst gesagt dass es ihnen kein Spaß macht Kinder in irgendwelche Heime zu schicken, oder wenn sie alt genug sind, zur Guillotine zu schleifen, also lassen sie uns verdammt noch mal eine Möglichkeit finden!“
Wir gingen mehrere davon durch und einigten uns darauf, Bernd am Morgen von Jennifers Hinrichtung unter einem Vorwand ins Ministerium zu bestellen und ihn Festzusetzen bis Jenni tot war.
Das war bitter, aber es schien mir der beste Weg ihn und die Kinder zu retten.
An diesem Abend hatte ich das Problem Miriam zu sagen dass ich morgen Nacht bei Lisa verbringen wollte. Wie erwartet war das nicht leicht.
„Du willst bei ihr bleiben weil es ihre letzte Nacht ist, aber was ist mit MIR? Es könnte auch MEINE letzte Nacht sein! Wer ist dann bei mir“?
„Es wird nicht deine Letzte Nacht sein. Wir werden noch unendlich viele Nächte haben“ ich versuchte so zuversichtlich zu klingen wie ich konnte.
„Hör zu, ich will ehrlich sein, das alles wächst mir über den Kopf. Versprich mir einfach das alles gut wird.“
„Es wird alles gut. Ich verspreche es dir“.
Wir kuschelten uns aneinander und lagen lange wach.
„Ich habe lange darüber nachgedacht dich zu verlassen wenn das alles vorbei ist“. sagte sie ins Dunkel „Ich war so,- nein ich bin verletzt aber ich will nicht gehen. Lass uns die Sache hinter uns bringen und dort weitermachen wo wir vorher waren.“
„Ich wünsche mir nichts mehr als das, glaub mir“
„Ich höre da ein ganz großes aber“
„Ich habe mir überlegt Hauptamtlicher Henker zu werden.“
Eisiges Schweigen
„Warum? Macht es dir Spaß Frauen zu töten?“ fragte sie aufgebracht
„Nein es macht keinen Spaß, aber ich könnte vielen Frauen Leid ersparen wenn ich mich im sie kümmere und sie nicht Leuten wie Theo überlasse.“
„Glaubst du denn dass du das auf Dauer kannst?“
Das klang nicht mehr so wütend
„Nur zusammen mit dir! Wenn du hinter mir stehst und ich jemanden zum Ausweinen habe. Denn eines ist sicher: morgen Abend werde ich sicher weinen.“
„Was? Der harte Kerl der alles kann und schafft wird zum Softie?“
„Ein bisschen schon. Gestern habe ich Lisas Mann im Arm gehalten das war was ganz neues für mich.“
„Du . Einen Mann. Das hätte ich gerne gesehen.“
„Daran war nichts Lustiges.“
„Nein, bestimmt nicht.“ Sie schwieg wieder.
Nach einer Weile drehte sie sich zu mir „Ich werde für dich da sein wenn du mich brauchst, so wie ich dir vor dem Altar geschworen habe. Sei auch du für mich da wie du es mir geschworen hast.“
Am Morgen suchte ich meine Sachen die ich mit zu Lisa holen wollte. Dann verabschiedete ich mich von Miriam wir nahmen uns in den Arm und küssten uns.
Wir hatten uns wieder Treue geschworen, jetzt lag es an mir mein Versprechen zu halten und dafür zu sorgen, dass sie morgen noch am Leben war.
Der Tag bei Lisa zog sich in die Länge. Allerdings nur für mich. Lisa schaute immer wieder auf die Uhr und erschrak wie schnell ihre Lebenszeit ablief. Gegen Abend zu der Zeit die ich normalerweise ging bekam sie wieder Angst und ich bemerkte das Panik aufkam.
„Wenn du möchtest bleibe ich heute Nacht hier.“
„Das würdest du tun“?
„Ja, ich werde es mir hier auf dem Stuhl bequem machen.“
Zögernd fragte sie „Kannst du dich zu mir legen? Bitte.“
Das war unerwartet aber ich willigte ein sagte und sagte ihr das ich sie dann fesseln müsste.
„Einverstanden.“
Sie holte ein Nachthemd das ich ihr mitgebracht hatte und begann sich umzuziehen. Verlegen drehte ich mich um, schließlich war sie unter dem Overall nackt.
„Fertig“ ich drehte mich wieder zu ihr um.
Sie hatte ein schönes weinrotes Seidennachthemd an das mit Spaghettiträgern gehalten wurde. Es war weit genug ausgeschnitten das ich ihr Dekolleté bewundern konnte.
„Und jetzt willst du mich fesseln?“
„Ja das muss ich“
„Ich stehe zur Verfügung.“ sagte sie kess.
Ich nahm ein paar Seidenschals die ich von Miriam geborgt hatte. Erst legte ich ihr die Hände auf den Rücken.
„So kann ich aber sicher nicht schlafen.“
„Das ist nur, bis ich die Füße und Beine gefesselt habe. Setz dich auf das Bett.“
Mit gefesselten Händen ging sie zum Bett und setzte sich an den Rand.
Ich kniete mich vor sie und bat Lisa ihre Füße auf meine Oberschenkel zu stellen. Ich fesselte ihre Füße ebenfalls mit einem Schal.
Mit dem dritten Schal fesselte ich ihr die Oberschenkel dazu musste ich mich etwas aufsetzten. Da ihre Beine immer noch auf mir standen änderte sich der Winkel ihrer Beine und das Nachthemd rutschte nach oben. Ich konnte deutlich den Ansatz ihres geheimen Dreiecks sehen. Er war genauso rot wie ihr Haar. Deutlich konnte ich den Duft den es aussandte wahrnehmen.
Ich riss mich zusammen und band ihre Hände los, führte sie vor den Körper und band sie erneut. Als ich fertig war half ich ihr sich hinzulegen. Dann zog ich mich bis auf Shorts und T-Shirt aus und legte mich neben Lisa.
Wir nahmen automatisch die Löffelstellung ein und ich nahm sie fest in den Arm. Ich fühlte wie das Seidennachthemd hoch rutschte und ihr nackter Hintern gegen meinen Schoß gedrückt wurde. Da half alles zusammenreißen nichts mehr. Ich bekam eine riesige Erektion.
„Was ist so erregend für dich? Das ich gefesselt neben dir liege oder die Tatsache das ich morgen sterben werde?“
„Um die Wahrheit zu sagen, ich weiß es noch nicht. Das kann ich erst morgen beantworten.“
„Dann werde ich die Antwort niemals erfahren.“
Ich schwieg dazu.
„Wenn ich mit Tim so liege hält er meine Brüste fest würdest du es tun damit ich mir vorstellen kann dass er es ist?“
Ich legte einen Arm unter sie kreuzte meine Arme und hielt sie fest wie sie es wünschte.
„Nein unter dem Nachthemd“
Mit einer Hand griff ich von oben in das Nachthemd mit der andern fuhr ich von unten hinein. Fest nahm ich ihre Brüste in die Hände. Ich spürte wie ihre Brustwarzen hart wurden. Das trug nicht zu meiner –Entspannung – bei.
Ich konnte ihr Haar riechen, es kitzelte mich aber ich wollte mich keinen Millimeter bewegen. Einerseits um den Eindruck zu vermeiden mehr als notwendig die Hände zu bewegen zu wollen, anderseits wollte ich auf keinen Fall loslassen.
Nach einiger Zeit fühlte ich wie sie einschlief. Zum ersten Mal seit sie in der Todeszelle war schlief sie richtig tief. Dann überrannte auch mich die Müdigkeit.
Mitten in der Nacht weckte mich ein Geräusch.
Lisa und ich lagen noch genauso wie wir eingeschlafen waren. Ich schaute mich um. Unter dem Türschlitz konnte ich zwei Schatten sehen.
„He, schau mal, wir sind nicht die einzigen die heute Nacht Spaß hatten.“
Das war Gunthers Stimme.
„ Von Dem hätte ich das am wenigsten erwartet“
Das konnte nur Theo sein.
„Tja stille Wasser sind tief.“ Beide lachten und gingen.
„Arschlöscher“ brummte ich. Lisa drehte sich im Schlaf um und drückte sich an mich. Ich wollte mir gar nicht vorstellen was die armen Frauen die diese Mistkerle hinrichteten heute Nacht erleiden mussten.
Es verstärkte meinen Entschluss Hauptamtlicher zu werden. Jetzt musste nur noch eine Stelle frei werden.
In meinem Kopf begann sich ein Plan zu entwickeln. Je länger ich über ihn nachdachte umso……. warten wir es einfach ab.
Gegen sechs Uhr morgens stand ich vorsichtig auf. Trotzdem wachte Lisa auf. Ich zog mich an. Dann löste ich Lisas Fesseln. Erst die Beine dann die Füße und zum Schluss die Hände. Als ich den Schal von ihren Handgelenken nahm sagte sie
„Vielen Dank das du diese Nacht bei mir verbracht hast. Und danke auch dass du die Situation nicht ausgenutzt hast“
„So etwas würde ich niemals tun“
„Du nicht, die zwei andern schon“
„Du hast es mitbekommen?“
„Sie waren jede Nacht hier bei den Frauen. Ich glaube ich bin die einzige die nicht von ihnen Vergewaltigt wurde. Das verdanke ich dir. Ohne deinen Schutz wäre es mir sicher auch so ergangen.“
„Hör zu Lisa ich muss jetzt weg und noch einige Vorbereitungen treffen. Ich muss die Kleider mitnehmen. Nachher bringe ich sie wieder mit.“
Sie zog das Nachthemd aus und reichte es mir. Ich packte alles wieder in die Tasche und versuchte nicht zu offensichtlich den schönen Körper zu bewundern. Sie zog ihren Overall an.
„Wann wirst du wieder hier sein?“
„Der Termin ist um 10 Uhr ich versuche so früh wie möglich da zu sein“.
Der Termin! Wie sich das anhörte. Ich fuhr nach Hause zu Miriam und besorgte unterwegs noch etwas zum Frühstück. Miriam empfing mich an der Haustür.
„Hallo Schatz“
„Guten Morgen Schatz, wie war deine Nacht in der Zelle?“
„Schrecklich. Kann ich eine Tasse Kaffee haben?“
„Ich mach den Kaffee und du gehst unter die Dusche. Du riechst nach ihr!“
Ich konnte die Frage spüren die in ihrem Gesicht lag.
„Hast du mit ihr geschlafen?“ Sie fragte nicht und ich sagte nichts dazu.
Während des Frühstücks fragte Miriam wie es heute weiter geht.
„Wir fahren gegen acht Uhr zum Ministeriums dann wartest du bis ich mit Lisa fertig bin dann fahren wir wieder nach Hause.“
„OK. ich ziehe mich um dann können wir los.“
Als sie zurück kam hatte sie einen knielangen Jeansrock weise Nylons (ich wusste das es Halterlose waren) und einen weisen Pullover mit eingearbeiteten Muster. Dazu trug sie die weisen Ballerinas die ich so an ihr liebte.
Ich wusste dass sie sich extra für mich so schön gemacht hatte. Wir fuhren zum Ministerium und gingen zum Büro des Chefhenkers. Der begrüßte besonders Miriam und entschuldigte sich dafür das es notwendig sei das sie hier sei.
„Leider habe ich die Gesetzte nicht gemacht.“
„Wussten sie von den Vorfällen nachts“? Ich kam direkt zu dem Thema das mir am meisten auf der Seele brannte.
„Welche Vorfälle“? ich berichtete was Lisa mir erzählt hatte. Seine Mine wurde finster und er versprach sich darum zu Kümmern.
„Ich habe es mir Überlegt und möchte mich als Hauptamtlicher Henker bewerben.“
Er sah erst mich dann Miriam an.
„Ich hatte gehofft dass sie das tun. Die Art wie sie mit Lisa verfahren sind, zeugte von derselben Professionalität die mir meine Ausbilder beibrachten.
Aber diese Arbeit ist emotional sehr aufreibend wenn sie nicht abstumpfen und oder innerlich zerbrechen wollen brauchen sie eine starke Psyche.
Und was noch wichtiger ist, sie brauchen einen starken Partner an ihrer Seite, mit dem sie über alles reden können und der ihnen in den dunklen Stunden, wenn die Dämonen sie heimsuchen, absolut und bedingungslos zur Seite steht.
Und die Dämonen werden kommen.
Heute Nacht und die nächsten Nächte. Ganz schlimm werden die Nächte nach Beteiligten sein, die unschuldig sind. Aber wenn sie es durchstehen können sie, wie ich schon sagte vielen Menschen sehr viel Leid ersparen.“
Es war klar dass der größte Teil der Ansprache an Miriam gerichtet war und die war bei dem Wort „unschuldiger“ deutlich zusammen gezuckt.
Ich schaute zu ihr und wir sahen uns in die Augen dann nickte sie.
„Sobald eine Stelle frei ist sind sie dabei. Jetzt müssen wir nur noch diese Sache heute hinter uns bringen. Wir sollten jetzt gehen.“
Wir standen auf um zu den Zellen zu gehen.
„Leider“ sagte er zu Miriam „muss ich ihnen Handschellen anlegen“. Bevor er das konnte trat ich zwischen ihn und Miriam.
„Das mache ich selbst“.
Ich nahm ihm die Handschellen aus der Hand und ging zu Miriam.
„Tut mir leid Schatz.“ dann legte ich ihr die Hände auf den Rücken und ließ die Handschellen zuschnappen.
Ich legte meinen Arm um sie und wir gingen zu den Zellen. Als wir die Treppen erreichten schauderte Miriam. Wie viele Frauen waren diese Stufen schon hinunter gegangen und wie viele wenige waren sie wieder hinauf gestiegen.
An den Zellen angekommen fragte Miriam in welche Lisa sei. Ich zeigte sie ihr. Sie ging zur Tür und blickte durch den Spion. Nach ein paar Sekunden kam sie wieder zu uns. Der Chefhenker öffnete eine Zelle und Miriam trat ein.
„Die Handschellen müssen leider an bleiben. Sie brauchen keine Angst zu haben, ihr Mann wird sie wieder abholen dessen bin ich mir sicher.“
Ich trat zu ihr fasste sie an den Armen und sah ihr in die Augen
„Ich werde dich nicht sterben lassen!“
Ich strich Miriam über ihre Wange und gab ihr einen langen Kuss.
„Bis gleich.“
Dann schloss ich die Zellentür. Der Chefhenker überreichte mir die Untersuchungsunterlagen von Lisa und ich nahm die Tasche mit Lisas Kleidern. Lisa erwartete mich auf dem Stuhl. Mittlerweile war ihr die Angst deutlich ins Gesicht geschrieben.
Die Warnung des Chefhenkers kam in den Sinn. Kein Risiko eingehen.
Wir saßen eine Weile schweigend zusammen dann sagte ich Lisa dass wir mit der Untersuchung anfangen müssten und das Sie immer noch eine Schwester haben könne. Sie lehnte ab.
„Bitte zieh dich aus“
Lisa legte den Overall ab und stand nackt vor mir. Wieder bemerkte ich wie ich steif wurde. Ich bat sie die Hände auf den Rücken zu legen und fesselte sie mit den Handschellen. Dann arbeitete ich die Liste ab. Als ich ihr das Stethoskop auf die Brust legte sah ich wie sich die Brustwarzen aufrichteten.
Ich genoss noch einen Moment ihre warm weiche Haut. Etwas länger als notwendig hörte ich ihr Herz ab.
Ich maß den Blutdruck und fragte mich was das alles soll. In weniger als zwei Stunden würde Lisa tot sein, wen interessierte dann noch den Blutdruck? Schließlich war die Untersuchung fertig.
„Ich muss jetzt die Watte einführen bitte beuge dich etwas vor und versuch dich zu entspannen“.
Das war wahrscheinlich leichter gesagt als getan. Lisa legte sich mit dem Oberkörper über den Tisch und bot einen Anblick der seines gleichen sucht. Mein Herz raste als ich hinter sie trat. Ich holte das Spekulum und wärmte es in den Händen auf.
Mit sehr viel Gleitgel beschichtet setzte ich an und drang so vorsichtig wie möglich in Ihr enges Poloch ein. Trotz aller Vorsicht stöhnte Lisa gequält auf.
Ich führte die Watte ein. Um sicher zu gehen dass wirklich nichts passieren konnte, nahm ich lieber etwas mehr. Dann waren wir mit der erniedrigenden Prozedur fertig.
Ich begann Lisa einzukleiden. Ich zog ihr zuerst die Strümpfe an es waren blaue Socken. Ich kniete mich vor sie wieder war ihr feuerrotes Dreieck direkt vor mir.
Dann folgte die Jeans. Nachdem sie mit den Beinen in der Hose war zog ich sie hoch bis zu den Hüften anschließend trat ich hinter sie und zog die Jeans hoch. Da der Verschluss aus Knöpfen bestand fuhren meine Finger durch ihr Haarbusch es war als ob ich über eine Stromleitung strich es kribbelte in den Fingerspitzen und schon wie bei Jennifer bemerkte Lisa mit ihren gefesselten Händen welche Reaktion sie auslöste.
Ich verschloss die Hose und holte den Schlüssel für die Handschellen.
„Kann ich dieses Bild mitnehmen und bei mir behalten“ sie zeigte mir ein Bild auf dem sie, ihr Mann und der Sohn war.
Ich überlegte kurz dann nahm ich das Bild holte etwas Klebeband und klebte es ihr über das Herz.
„Danke“
Ich machte ihr die Hände los und zog ihr den Pulli über. Ihre Briefe und die restlichen Fotos steckte ich in einen Umschlag.
Kaum war ich fertig als die Zelle aufging und der Chefhenker uns mitteilte dass es jetzt Zeit wäre.
Ich legte Lisa wieder die Handschellen an. Dann die Fußfesseln.
Sie atmete schwer und ging mit unsicherem schritten in Richtung Tür. Ich stützte sie und sie nickte dankbar.
„Wo ist deine Frau“?
Ich zeigte ihr die Tür.
Ebenso wie Miriam zuvor sah sie Lisa Miriam einige Sekunden an.
„Sie hat Glück einen Mann wie dich zu haben.“
Im Vorbeigehen sah ich das Miriam mit ihren gefesselten Händen auf dem Bett saß. Wir gingen den Flur weiter bis wir zu den Exekutionskammern kamen.
Dort hatten sich zwei Reihen gebildet.
Eine mit den Hauptamtlichen und ihren Delinquentinnen und eine mit den Ehrenamtlichen.
Wie zu erwarten hatten wir, die ehrenamtlichen die Wünsche der Frauen, die wir töten würden respektiert.
Jede hatte ihre privaten Kleider an, und alle waren geschminkt.
Die anderen armen Frauen hatten ihre Overalls an und man sah ihnen an, dass sie schreckliches durchgemacht hatten.
Und nicht nur ich glaubte, dass ihnen das schlimmste noch bevorstand.
Die Türen gingen auf und die ersten Paare betraten die Kammern.
Der ehrenamtliche führte sein Opfer sanft hinein während Theo seine Frau brutal in die Kammer stieß.
Noch bevor die Tür zufiel konnte ich sehen wie er die Arme Delinquentin auf die Knie stieß. Nach ein paar Sekunden hörte man einen Schuss. Die Frau die als nächstes drankommen würde fing an sich zu erbrechen.
„Du blöde Schlampe“ schrie Gunther, der einiges abbekommen hatte sie an.
„Das wird dir noch leidtun!“
Aus unserer Kammer kam kein einziger Laut. Die Tür zu der Hauptamtlichen Kammer ging auf und Theo schob eine Rollliege hinaus auf der seine tote Verurteilte lag.
Wie er es angekündigt hatte, war sie mit einem Schuss in die Stirn getötet worden.
„Spitzen Leistung, Alter.“ Beglückwünschte ihn Gunther.
Als er die Liege an uns vorbei schob, kippte ihr Kopf zur Seite und ihre toten Augen schienen Lisa und mich anzusehen. Ich fühlte wie ihr die Knie einbrachen und stützte sie.
Dankbar drückte sie sich an mich.
Dann öffnete sich unsere Tür und ein sehr blasser ehrenamtlicher, (es war der Mann der seiner Frau zuliebe hier war), kam mit seinem Wagen auf dem eine, sauber im Leichensack eingepackte Verurteilte lag. Schweigend fuhr er an uns vorbei und niemand sagte ein Wort.
Und auch unsere Frauen waren gefasster als die anderen.
„Die nächsten!“
„So Schlampe! Jetzt sind wir sind dran. Das wird ein richtiger Spaß.“
Gunther zerrte seine Verurteilte die noch immer auf dem Boden kniete und würgte hoch und schob sie vor sich her.
Sie schrie und versuchte sich loszureißen. Die Tür ging zu und die Schreie kamen gedämpft aber noch genauso flehend.
Plötzlich gingen die Schreie und das Wimmern in ein fürchterliches Röcheln über. Das wurde leiser und leiser. Schließlich verstummte es. Auch bei uns ging es weiter.
Da Lisa und ich die Letzten in der Schlange waren musste sie das grausame Schauspiel miterleben wie eine verurteilte Frau lebend die Hinrichtungskammer betrat und als Leiche hinaus gefahren wurde. Schließlich waren wir dran.
Mit wackeligen Schritten betraten wir den Raum. Es gab eine Guillotine, eine Garotte einen elektrischen Stuhl und einen Pfahl. In einem Regal lagen Waffen (Schusswaffen und Messer).
Es gab alles mit dem man eine Frau töten konnte.
In der Mitte stand der Galgen. Ich war überrascht das der ganze Raum weiß gekachelt war.
Als scharfer Kontrast zu dem Weiß, war das viele rote Blut bei der Guillotine.
In der Mitte unter dem Galgen war ein Ablauf deutlich waren die mit Urin verdünnten Blutfäden die den Boden entlang zum Ablauf flossen.
Der Geruch von Adrenalin und Urin lagen in der Luft. Der Boden war nass und eine nackte Glühbirne tauchte den Raum in helles Licht.
Neben dem Galgen stand die Rollliege bereit. Darauf lag der Leichensack in den Lisa kommen würde. Der Chefhenker kam durch eine andere Tür und löste den Henker, der in der Kammer Dienst tat ab.
„Bitte, ich möchte noch ein paar Minuten Zeit, zum Beten.“
„Natürlich“ ich führte Lisa in eine Ecke des Raumes und sie Kniete sich hin um zu beten.
Der Chefhenker sah, dass ich langsam nervös wurde. Er legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter.
Ich nickte leise um Lisa nicht zu stören. Nach ca. fünf Minuten trat ich zu ihr und streichelte ihr durch das Haar.
Ich half ihr beim Aufstehen und brachte sie zum Galgen. Die Schlinge und der Hocker warteten schon auf sie.
Ich hob sie auf den Hocker und musste sie einen Moment fest halten, damit sie nicht umfiel.
Ich stieg auf einen zweiten Hocker und legte ihr vorsichtig die Schlinge um den Hals. Jetzt wo es ernst war und wirklich eine junge Frau sterben musste, weil ich ihr eine Schlinge um den Hals legte, war von Erregung keine Spur mehr.
Ich konnte Lisas Angst riechen, die Panik fühlen und ich war stolz auf sie, stolz weil sie so tapfer war.
Der Chefhenker gab mir eine Plastikkarte auf der der Standarttext stand, der der Verurteilten vorgelesen werden sollte.
Nachdem ich einen Blick darauf geworfen hatte gab ich sie zurück. Ich stellte mich vor Lisa
„Lisa es tut mir leid, aber ich muss es jetzt tun. Hast du noch einen Wunsch oder willst du noch etwas sagen?“
„Bitte halt meine Hand beim Sterben. Ich will nicht alleine sein.“
„Das werde ich“ ich umfasste ihre Hüfte und legte meine Hände auf ihren Po.
Sanft hob ich sie an. So standen wir eine kleine Ewigkeit. Ich fühlte ihre schnellen Atemzüge spürte wie sich der Brustkorb hob und senkte.
Ich sah in ihre Augen sah wie die Mundwinkel zuckten und mich die Augen anflehten sie doch leben zu lassen. Sah die enorme Kraft die es kostete diesen Wunsch nicht laut auszusprechen.
Diese Augen in diesem Moment waren die schönsten und lebendigsten, die ich je gesehen hatte. Sie glänzten vor Leben und das obwohl Lisa wusste, dass dies nun ihre letzten Sekunden waren.
Mit dem Fuß trat ich den Hocker weg und ließ sie in die Schlinge gleiten.
Sofort fing sie wild an hin und her zu schwingen. Ihre Hände griffen nach mir und ich griff zu.
Sie versuchte sich abzustützen, was jedoch unmöglich war.
Durch den Halt meiner Hand, konnte sie sich zu mir drehen und ich sah ihre Augen. Es sah so aus als ob sie etwas sagen wollte, aber sie konnte nur röchelnde Laute von sich geben.
Lisa packte meine Hand dermaßen fest, dass ich das Gefühl hatte sie würde sie zerquetsche. Doch ich zog sie nicht zurück und hielt sie fest.
Ihr Gesicht färbte sich rot und die Augen traten hervor. Ihre Beine öffneten sich soweit es die Fußschellen es zuließen. Immer wieder zog sie die Beine an. Mehrmals traf sie mich mit dem Fuß. Sie packte noch immer fest meine Hand doch, mit der Zeit wurde ihr Griff immer lockerer.
Die Bewegungen wurden weniger heftig und bald war es nur noch ein Zucken. Plötzlich roch ich Urin und sah dass sich ihre Blase auftat und der Urin den Stoff der Jeans färbte und an beiden Beinen hinunter lief.
Dann hing sie still.
Ich wartete noch ein paar Minuten dann holte ich das Stethoskop schob ihren Pullover hoch und horchte nach dem Herzschlag. Neben dem Bild ihrer Familie setzte ich den Kopf des Stethoskops auf.
Wieder berührte ich ihren Busen der noch immer warm und zart war auch die Brustwarzen waren noch steif von der Angst die sie gehabt haben musste. Es war noch ein leises Schlagen zu hören. Ich blickte zum Chefhenker und er kam zu mir herüber.
„Es dauert noch einige Minuten.“
Schweigend standen wir neben Lisa, die den Rest Leben der noch in ihr war aufgeben musste.
Ich hörte noch einmal -Nichts mehr-
„Das war gute Arbeit! Wenn sie ihr die anderen Sachen anziehen wollen, tun sie es solange sie hängt, dann ist es einfacher.“
Ich nickte und begann Lisa die Hose auszuziehen.
Wieder fuhren meine Finger durch ihr Schamhaar. Ich zog ihr die durchnässte Hose hinunter, musste ihr aber die Schuhe vorher ausziehen.
Es war mir egal ob ich mich dabei selbst mit ihrem Urin beschmutzte. Ich nahm es nicht war.
Als ich die frische Hose hochzog, schaute ich ihre Scham an. Jetzt duftete sie nicht mehr betörend wie letzte Nacht oder noch bei der Untersuchung es roch nach Urin, Schweiß, Blut und Angst.
Als die tote Lisa wieder angezogen war, holte ich die Briefe und Fotos und steckte es Lisa in den Hosenbund.
Dann kam der Leichensack. Ich zog ihn von unten über Lisa, bis nur noch das Gesicht frei war. Noch einmal streichelte ich ihr liebevoll Über die Wange. Ihre Augen waren noch immer schön doch der Glanz darin war verschwunden.
Ich hob sie hoch und der Chefhenker machte das Seil los.
Mit Lisa über der Schulter ging ich zur Liege und legte sie vorsichtig darauf.
Der Chefhenker öffnete die Tür und ich fuhr Lisa auf den Gang. Draußen standen Theo und die anderen Hauptamtlichen. Sie lachten und gaben gegenseitig vor sich an.
„Alter, wir feiern heute Abend im „Belle“ den Abschluss. Kommst du auch?“
Bevor ich mich auf ihn stürzen konnte, trat der Chefhenker zwischen uns.
Er fasste mich fest am Arm.
„Holen sie ihre Frau! Sie wartet bestimmt auf sie“
Dann warf er noch einen finsteren Blick zu den anderen und wir gingen.
Ich stellte die Liege mit Lisa vor die Zelle mit Miriam und der Chefhenker sperrte die Tür auf.
Miriam konnte zuerst nur ihn sehen und sprang angstvoll vom Bett auf und wich in die Ecke.
Dann war ich bei ihr nahm sie in den Arm und sagte
„Alles ist gut Schatz. Wir fahren jetzt nach Hause.“
Ich trat hinter sie und schloss die Handschellen auf. Heftig umarmte sie mich.
.„Danke, dass du mich nicht im Stich gelassen hast“
„Das werde ich nie“
Als sie auf den Flur trat sah sie die Liege.
„Ist das Lisa“? ich bejahte.
Sie ging zu ihr und öffnete den Reißverschluss. Sie sah ihr blasses totes Gesicht und legte die Hand auf Lisas Haar. „Damit ich weiß wie der Dämon aussieht, wenn er kommt“.
Damit verließen wir schnell den Todestrakt.
Auf der Heimfahrt erzählte sie wie schrecklich es war, zu hören wie die Frauen aus den Zellen geholt wurden und dann später, nur das rollen der Liegen zu hören.
„Morgen ist keine Hinrichtung Geplant dann wirst du nichts hören.“ sagte ich zu ihr und erinnerte sie damit das sie das morgen alles noch einmal durchstehen musste.
„Muss ich die ganze Zeit Handschellen tragen? Anders könnte ich wenigstens ein Buch lesen.“
„Keine Ahnung. Ich werde mich darum kümmern.“
An diesem Abend liebten wir uns so intensiv wie schon lange nicht mehr. Völlig erschöpft schlief Miriam ein.
Ich blieb wach. Gegen Mitternacht stand ich auf und zog mich an. Ich hatte noch etwas zu erledigen!
Punkt neun Uhr am nächsten Morgen bestellte ich ein Taxi und betrat den Unterrichtsraum.
Alle bis auf Theo und Gunther waren schon da. Man konnte den anderen Ehrenamtlichen ansehen dass sie alle keine gute Nacht gehabt hatten.
Der Chefhenker und der Mitarbeiter des Ministeriums kamen herein. Dieser beglückwünschte uns zum erfolgreichen Abschluss des Kurses und händigte erst den zwei Hauptamtlichen ihre Urkunden aus.
Wir bekamen unsere Erlaubnis, die von uns „gewünschte“, Hinrichtung durchzuführen. Als ich dann am Abend gegen halb zehn zu Jennifer fuhr um sie für ihre letzte Nacht zu fesseln empfing mich Bernd.
Er sah fürchterlich aus. Schon an der Tür erzählte er mir, dass man ihn morgen früh in das Ministerium bestellt hatte und wollte von mir wissen warum.
„Ich habe ehrlich keine Ahnung“
Es tat mir in der Seele weh, meinen besten Freund anzulügen.
„Wirst du sie jetzt ans Bett fesseln?“
„Ja.“
„Ich warte im Wohnzimmer.“
„Du kannst ruhig dabei sein.“
„Nein!“
In diesem Moment kam Jennifer aus dem Badezimmer. Sie trug ein leuchtend weises Nachthemd das bis zum Boden reichte und mit Spitzen versehen war. Sie sah mit ihrem flachen Bauch und den prallen Brüsten darüber umwerfend aus.
Als sie mich sah fragt sie
„Ist es schon soweit“?
„Leider, ja.“
„Kommst du mit Bernd“
„Nein ich warte.“ Enttäuscht ging Jenni in das Schlafzimmer. „Wie soll ich mich legen“
„Am besten auf den Rücken.“
Das tat sie und ich legte erst die Gurte um das Bett dann setzte ich mich zu ihr ans den Bettrand.
Trotz meiner Erfahrung mit Lisa ließ mich dieser Anblick von Jennifer, wie sie im Bett lag mit ausgebreitetem Haar dem schönen Nachthemd das ihre tolle Figur noch betonte, nicht kalt.
Ich nahm ihre Hand fühlte die glatte Haut und legte ihr Langsam die erste Fessel an. Dann beugte ich mich über sie um den anderen Arm zu fixieren. Dabei musste ich mich sehr nah an sie legen.
Wieder konnte ich ihren herrlichen Duft wahrnehmen als die Arme fest waren kam ich zu den Füssen. Sie musste ihre Beine spreizten das Nachthemd rutschte dazwischen und betonte ihre Beine noch mehr. Ich fasste unter das Nachthemd und ließ meine Hand bis zum Knie wandern.
Wie gerne hätte ich meine Hand höher geschoben, doch das wäre nicht richtig gewesen. Sie vertraute mir als Freund und ich wollte sie auf keinen Fall enttäuschen.
Ich zog ihr Bein noch etwas in Richtung der Fessel und schloss den Verschluss. Dann fasste ich sie an dem anderen Bein an ließ meine Hand über die glatte Haut wandern und zog auch dieses Bein etwas zur Fessel.
Als Jennifer fixiert war setzte ich mich in Höhe ihres Beckens. Genau wie die gefesselte Lisa bot auch sie ein wunderschönes Bild.
„Bernd sagte, dass er morgen früh zum Justizministerium kommen soll.“
„Ja ich weiß.“ sagte ich leise.
Sie sah mich an, und ihr Blick wurde traurig, dann sagte sie,
„Er kommt nicht zurück oder?“
„Nein, sie werden ihn festhalten bis ich anrufe.“
„Und ihnen sagst, dass ich tot bin?“
„Ja“
„Warum tust du das?“
„Jennifer…. Hör zu. Morgen wirst du sterben! Ob durch mich oder jemand anderen. Aber wenn Bernd durchdreht, und ich glaube das wird er, dann wird eines der Mädchen sterben und eine kommt ins Heim!
Dann wird er sterben und dann wird Miriam sterben!
Es tut mir leid aber dieses Risiko kann ich nicht eingehen.“
„Aber dann bin ich allein. Ich will nicht allein sterben!“
„Du wirst nicht allein sein. Ich bin bei dir! Nicht nur als Henker sondern auch als Freund. Und wenn du willst, dann wird Miriam auch da sein.“
Ich wusste zwar noch nicht wie ich das machen wollte, aber irgendwie würde ich es drehen.
„Ich weiß dass es das Beste ist. Danke dass du mir es gesagt hast. Dann kann ich mich auf meine Art von ihm verabschieden. Keine Angst er wird kommen.“
„Da ist noch etwas. Vielleicht habe ich keine Gelegenheit mehr es zu sagen.
Ich möchte mich bedanken. Durch deinen Wunsch durfte ich Lisa kennen lernen. Es war eine einzigartige Erfahrung. Auf der einen Seite schrecklich, auf der anderen Seite erregend. Ich habe die Möglichkeit dich und Lisa zu fesseln sehr genossen.
Dein Vertrauen in mich, dich anzufassen, dich zu fesseln das ist einzigartig.
Ich werde weitermachen und Hauptamtlicher Henker werden. Das alles hat dein Vertrauen in mich möglich gemacht.“
„ Ich wusste, dass du dieses Vertrauen nicht enttäuschst. Noch mal danke“
Ich stand auf und ging zur Tür drehte mich noch einmal um und betrachtete diese herrlich schöne gefesselte Frau.
„Lisa hat mich in ihrer Letzten Nacht gefragt, was mich mehr erregt. Das sie gefesselt in meinem Arm liegt, oder die Tatsache das sie sterben muss.
Die Antwort ist. Es war die Lebendigkeit dieses Augenblicks. Das intensive erleben von Leben. Ihr sterben anzusehen war schrecklich. Bitte sag ihr das, wenn du sie treffen solltest.“
„Ja ich verspreche es“
„Dann bis morgen früh.“
Damit ging ich sagte auch kein Wort mehr zu Bernd.
Bernd sollte um acht ins Ministerium kommen Miriam sollte um neun wieder in der Todeszelle warten.
Die Nacht war kurz und Schrecklich.
Der Schlaf kam und mit dem Schlaf kamen die Dämonen!
Sie hatten die Gesichter von Theo und Gunther. Es waren grauenvolle Geschöpfe, doch Lisa stellte sich vor mich.
Zusammen kämpften wir. Immer wieder zerrten sie Lisa in die Dunkelheit und ich konnte sie nicht retten. Wie gerädert wachte ich auf.
So machte ich mich sechs Uhr auf und ließ mich von einem Taxi zur Wohnung des Chefhenkers fahren. Den Fahrer bat ich zu warten.
Ich klingelte und eine verschlafene Frau öffnete. Sie schien solche Besuche um diese Uhrzeit gewohnt zu sein, denn sie wirkte nicht überrascht.
Ich bat sie ihren Mann zu rufen. Der kam und bat mich in sein Büro.
Wieder einmal wunderte ich mich über sein „Normales“ Leben, sein Haus seine Frau alles war wie jedem anderen auch.
„Also?“
„Ich kann meine Frau heute nicht in den Todestrakt bringen.“
„Das müssen sie!“
„Wenn Jennifers Mann heute festgesetzt wird, ist sie völlig allein. Ich will nicht dass sie allein stirbt. Ich schwöre dass ich Miriam zu ihnen bringe wenn es nicht mit der Hinrichtung klappt. Aber ich brauche sie heute an meiner Seite.“
„Ich mache ihnen einen Vorschlag“ damit stand er auf und ging zu seinem Schreibtisch er nahm ein paar Papiere und kam zu mir.
„Theo und Gunther hatten beide einen schlimmen Unfall. Als sie aus dem „Belle“ kamen hat ein, wahrscheinlich betrunkener Autofahrer, sie überfahren und hat anschließend Fahrerflucht begangen.
Jedenfalls wurden Beide so schwer verletzt, das, sie ihren neuen Beruf niemals ausüben können. Hier ist ein Vertrag als Hauptamtlicher Henker. Unterschreiben sie ihn und ihre Frau ist aus der Haftung.“
Er hielt mir die Papiere hin und ich nahm sie. Bei der Unterschrift zögerte ich etwas. Er schien meine Gedanken zu lesen.
„Keine einzige Frau wird mehr sterben wenn sie unterzeichnen, als wenn sie nicht tun. Aber es werden viele Frauen in Würde sterben wenn sie unterschreiben.“
Er hatte Recht und ich unterschrieb. Dann holte er noch einen Umschlag und brachte mich zur Tür. Er deutete auf das Taxi
„Sie sind seit gestern mit dem Taxi unterwegs“?
„Ja ich hatte einen Wildunfall.“
„Einen Wildunfall?!“
„Zwei Wildschweine. Ich habe sie voll erwischt. Leider konnte ich nicht nachsehen was aus ihnen geworden ist“.
Er gab mir den Umschlag
„Wenn sie wieder einen- Wildunfall- haben, lassen sie keine Spuren zurück. Ich habe keine Lust dauernd neue Leute einzuarbeiten.“
Ich sah in den Umschlag. Darin waren Glassplitter eines Scheinwerfers und Blinkerteile.
Ich blickte unsicher zu ihm.
„Keine Angst ich war aus demselben Grund da wie sie. Nur hätte ich nicht das Auto benutzt. Reparaturen sind heutzutage sehr teuer.“ Dann ging er ins Haus und ich zum Taxi.
Noch zwei Stunden dann musste ich zu Jennifer.
Das war noch genug Zeit für eine Tasse Kaffee…. Und einer weiteren Auseinandersetzung mit Miriam.
Kurz vor halb sieben kam ich zu Hause an. Miriam wartete schon.
„Wo warst Du?“
„Beim Chef.“
„Hast du nachgefragt ob ich die Handschellen anlassen muss?“
„Du musst nicht mehr in den Todestrakt. Ich habe heute Morgen den Vertrag als hauptamtlicher Henker unterschrieben. Damit bist du nicht mehr -Pfand- für den Staat.“
„Wie konnte er eine Stelle frei machen. Ich dachte alle Stellen wären neu besetzt worden.“
„Zwei sind gerade frei geworden. Die von Theo und Gunther“.
Miriam sah mich fragend an.
„Das sind doch die Arschlöcher von denen du erzählt hast, oder?“
„Ja.“
„Ich dachte die sind ganz heiß auf den Job. was ist passiert?“
Ich hielt es für das Beste gleich die Wahrheit zu sagen.
„Ich habe sie vorletzte Nacht überfahren! Ich habe gewartet bis sie besoffen aus dem „Belle“ gekommen sind und dann…“
Miriam setzte sich blass auf den Stuhl. Völlig entgeistert und Sprachlos sah sie mich an.
„Du…du hast was… ich…. du hast gesagt, dass du nicht schlafen konntest, dann ein wenig durch die Gegend gefahren bist und dabei ein Wildschwein erwischt hast. Du….“
„Glaub mir das waren Wildschweine. Eigentlich beleidigst du damit das Tier. Theo und Gunter sind sadistische Schweine.
Die Frauen die sie hinrichteten, haben sie vergewaltigt. Sie wussten dass sie das konnten. Kein Mensch interessiert sich ob eine Todgeweihte vergewaltigt wird oder nicht.
Ich habe gesehen was sie mit ihren Verurteilten gemacht haben. Das war unmenschlich.
Und weißt du was? Es tut mir kein bisschen leid! Ich hätte nie gedacht dass ich so etwas fähig wäre. Aber es war kinderleicht.“
Miriam war blass geworden. Nur mühsam fand sie die Sprache zurück.
„Du machst mir Angst!! Du solltest dich selbst hören! Die letzten Tage hast du dich völlig verändert. Ich weiß nicht wo der alte Stef ist, aber ich will ihn zurück haben.
Was kommt als nächstes? Änderst du die Hinrichtungsart wenn du glaubst die Frau sollte mehr leiden als es im Urteil steht? Provozierst du den Ehemann, wenn du ihn nicht leiden kannst, damit er auch dran glauben muss?
Für wen hältst du dich? Den einsamen Streiter der das Gesetz selbst in die Hand nimmt?
Hör mir gut zu!!!
Dieses eine einzige Mal lasse ich es gut sein, aber mach so etwas NIE wieder. Ich schwöre dir, wenn du dich noch einmal zu so etwas hinreißen lässt bin ich weg. Für IMMER“
Der Warnschuss saß. Aus dieser Perspektive hatte ich die Sache nicht betrachtet.
Ich war so stolz auf mich gewesen die Sache mit Theo und Gunter durchgezogen zu haben und jetzt…. Miriam hatte recht es war falsch gewesen. Für einen kurzen Moment war ich nicht besser als die beiden gewesen.
Ich schwor mir selbst das nie wieder zuzulassen.
„Du hast Recht. Nie wieder. Ich verspreche es.“
„Ich hoffe dass du dieses Versprechen ernst nimmst.“
„Miriam…es gibt noch etwas.“ Wie sollte ich beibringen dass sie heute dabei sein musste.
Sie sah mich abwartend an.
„Du musst heute mit zu Jennifer kommen“.
An ihrem Gesicht sah ich das der Bogen überspannt war.
„Niemals! Du weißt wie ich das alles sehe. Hinrichtungen sind für mich nicht besser als Mord! Schlimm genug das du da mitmachst.
Und glaub mir, wenn ich nicht genau wüsste, dass du es nur machst um den armen Frauen wirklich zu helfen, hätte ich dich längst mit einem riesen Arschtritt hier rausgeworfen.
Aber wenn du glaubst ich würde dir zusehen irrst du dich.“
„Ich will nicht, dass du mir zusiehst, ich will nicht, dass Jennifer allein ist wenn sie stirbt!“
„Wieso soll Jennifer allein sein? Bernd wird bei ihr sein und ich wäre dann nur fehl am Platz.“
„Nein wird er nicht“
Ich schaute auf die Uhr 8 Uhr 20
„Bernd sitzt seit 20 Minuten in einer Zelle und wartet.“
Sie sah mich verwirrt an.
„Ich habe Bernd Festsetzten lassen.“
Miriam wollte aufbrausen. Beschwichtigen hob ich die Hand.
„Wie konntest du das tun. Du weißt wie sehr die zwei aneinander hängen und du trennst sie in so einem Moment. Wie soll Jennifer das allein durchstehen?“
Ihre Augen klagten mich an
„Jennifer wusste es. Ich habe es ihr gestern Abend gesagt. Ich hielt es einfach für das Beste.
Ich habe Bernd gestern Abend gesehen. Er ist völlig fertig. Verdammt ich kann ihn verstehen. Mir würde es sicher nicht anders gehen. Aber er ist psychisch völlig außer Kontrolle.
Er WIRD durchdrehen. Da bin ich völlig sicher. Ich konnte das Risiko nicht eingehen. Ich habe keine Lust ihn oder die Mädchen in der Zelle zu haben.“
Miriam wich vor mir zurück.
„Das könntest du nicht? Oder?“
„Nein“ Versuchte ich mich selbst zu belügen. Ich wusste dass ich es tun müsste.
„Was wird aus Bernd und den Mädchen?“
„Keine Ahnung. Jedenfalls wird er die nächste Zeit nicht gut auf mich zu sprechen sein.“
„Das heißt dass, das ich mich darum kümmern soll?“
Das war weniger eine Frage.
Das klingen des Telefons rettete uns vor einer weiteren Auseinandersetzung.
Miriam hob ab.
„Dein neuer Chef“
Ich nahm den Hörer. Meine Mine versteinerte sich immer mehr, je länger ich zuhörte.
„Alles klar. Ich kümmere mich darum.“
Ich legte auf und schloss die Augen
Miriam kam und fragte mich besorgt was passiert ist.
„Bernd hat versucht sich umzubringen. Er wollte sich in der Zelle erhängen.“
Miriam schrak zurück.
„Die Überwachungskamera hat Alarm geschlagen und die Beamten konnten ihn gerade noch retten. Er ist auf dem Weg in die Klinik.“
Miriam fing an zu weinen. Ich nahm sie fest in den Arm. Eine Weile standen wir eng aneinander.
Sie schniefte.
Verdammt das wurde alles eine Nummer zu groß. Die Sache mit Lisa war etwas zwischen ihr und mir gewesen. Jetzt hingen alle Menschen die ich liebte und schätzte mit drin. Ein ausbrechen war unmöglich. Nach einiger Zeit meinte Miriam
„Wir räumen das Gästezimmer aus und machen das Kinderzimmer frei. Dann holen wir Bernd und die Mädchen zu uns.“
Mir gefiel die Idee sofort.
„Ja Schatz das machen wir sofort wenn …..“
Ich wollte den Rest des Satzes nicht aussprechen.
Miriam wusste was ich meinte. Sie sagte nur:
„Wir sagen ihr nichts von Bernd OK? Wir sagen Jennifer nur, dass wir die drei zu uns holen ja?“
-Wir- war das Zauberwort. Erleichtert dankte ich ihr.
Wir saßen eine Weile schweigend am Tisch. Jeder hing seinen Gedanken nach. Miriam setzte ihre Kaffeetasse ab und fragte mich:
„Wie wird es sein“?
„Schlimm! Es wird scheußlich lange dauern. Ich habe versucht einen Galgen zu bauen der hoch genug ist das sich Jennifer das Genick bricht. Aber das ging nicht. Der Strick den Bernd beschafft hat ist sehr dick. Das macht Jennifers streben noch langsamer.“
„Kannst denn nicht tun?“
„Ich könnte einen dünnen Strick nehmen, der wird sich schneller zuziehen, aber er wird auch sehr viel schmerzhafter sein. Ich weiß nicht ob das im Interesse von Jenni wäre.“
„Warum überlässt du die Entscheidung nicht ihr?“
Dagegen sprach nichts. Ich wollte sowieso meine „Spielkiste“ mit unseren Stricken mitnehmen. Richtige Seile würden Jennifer sicher besser gefallen als 08/15 Handschellen.
Sie legte immer viel Wert auf Kleinigkeiten.
„Ich gehe mich anziehen“.
Miriam verschwand im Schlafzimmer und ich holte die Kiste mit unseren Stricken. Später würde ich sicher neue kaufen müssen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Miriam noch einmal sich mit den Stricken fesseln lässt, in denen Jennifer gestorben ist.
-Eigentlich schade- dachte ich Miriam mit demselben Strick die Hände zu fesseln… Der Gedanke hatte was.
Miriam kam angezogen zu mir in die Küche. Sie hatte extra schön gemacht. Sie trug einen schwarzen Rock der über dem Knie abschloss, eine weise Bluse, schwarze Nylons und hatte ihre besten Pumps angezogen.
Ich bewunderte ihre Kleiderwahl. zu der auch das Makeup perfekt abgestimmt war.
„Bevor wir gehen! …Ich komme nur wegen dir und Jennifer mit. Ich hasse das System, das zulässt dass Jennifer sterben muss!
Ich will das nie wieder erleben.“
Schweigend fuhren wir zu Jennifer. Mit dem Schlüssel den ich von Bernd hatte schloss ich die Haustür auf. Dabei kam ich mir wie ein Einbrecher vor.
Beim Betreten der Haustür drückte Miriam die Klingel damit Jennifer wusste, dass wir kamen.
Es ärgerte mich dass ich nicht selbst daran gedacht hatte. Wir gingen zur Schlafzimmertür. Ich klopfte.
„Komm herein! Leider kann ich die Tür nicht selbst öffne.“
Jennifers Stimme klang amüsiert.
Ich öffnete. Jennifer lag noch genauso im Bett wie ich sie gestern Abend gefesselt hatte. Ihr Nachthemd war nach oben gerutscht und zeigte einen großen Teil ihrer Oberschenkel.
Miriam schob sich an mir vorbei.
„Hallo Jennifer.“
„Miriam!!! Danke dass du da bist.“
„Ich konnte dich doch unmöglich mit DEM alleine lassen.“ Sie schaute mich an „Die Fesseln!“
Ich ging zu Jennifer die so verführerisch in den Fesseln lag. Mit dem Schlüssel öffnete ich die Verschlüsse der Fesseln.
Mit einem stöhnen setzte sich Jennifer auf.
„Mir tut gerade alles weh.“ Sie streckte sich und massierte ihre Handgelenke.
„Konntest du wenigstens etwas schlafen?“ wollte Miriam wissen.
„Etwas“ Erwiderte sie. „gestern Abend hat Bernd mir noch eine Schlaftablette gebracht. Ich hatte gehofft dass sie stark genug wäre um…….. Hat leider nicht geklappt.“
Miriam setzte sich zu Jennifer auf Bett.
„Habt Ihr was von Bernd Gehört? Ich mache mir Sorgen um Ihn. Er wusste, dass sie ihn festhalten werden. Glaubt mir es war nicht einfach Bernd gehen zu lassen.“
Wir sahen uns an.
„Nein, gehört haben wir nichts. Aber mach dir um Bernd keine Sorgen. Er wird sich irgendwann fangen. Wir haben beschlossen dass wir Bernd und die Mädchen erst mal ein paar Tage zu uns holen.“
Ich bewunderte Miriams Talent von der eigentlichen Frage abzulenken.
Jetzt konnte Jenni ihre Tränen nicht mehr zurück halten. Sie umarmte Miriam und Miriam heulte mit.
Irgendwann fragte Jennifer mich
„Wann?“
„Wann immer du möchtest.“
Das hatte einen schalen Beigeschmack. Wollen, wollte sie sicher überhaupt nicht. Doch Jennifer wusste dass es keine Option gab.
„Ich habe ein paar Leute gebeten dabei zu sein. Keine Angst es sind nur sechs Leute. Aber ich will nicht einfach sterben. Ich will eine Feier. Helft ihr mir?“
„Natürlich machen wir das.“ Miriam nahm das Heft in die Hand.
Ich fand das nicht so natürlich. Dass es Zuschauer geben würde gefiel mir überhaupt nicht. Aber es war Jennifers Wunsch und ich fügte mich.
Sechs Leute die mich am Abend meines ersten Tages als Hauptamtlicher Henker hassen werden. Wahrscheinlich ist das der „normale“ Durchschnitt eines „normalen“ Arbeitstages.
Anscheinend waren mir meine Gedanken im Gesicht abzulesen.
„Keine Angst. Ich werde allen sagen welch großen Dienst du mir leistest. Kann ich jetzt ins Bad? Ich möchte mich frisch machen.“
Ich überlegte wie ich Jennifer beibringen sollte dass ich sie eigentlich den Rest ihres Lebens fesseln und nicht aus den Augen lassen durfte.
Miriam sah mich auffordernd an. -Tu was sie will- stand in ihren Augen.
„Du musst bei mir bleiben oder?“
„Eigentlich schon und ich muss dich fesseln.“
Schon wollte Miriam protestieren. Doch Jennifer hielt sie zurück.
„Nein er hat Recht. Kann Miriam vielleicht mit ins Bad kommen?“
Der Blick den mir Miriam zuwarf lies keine andere Antwort zu als:
„Ja sicher.“
Jennifer stand auf, stellte ich vor das Bett und zog ihr Nachthemd aus. Obwohl ich Jennifer schon etliche Jahre kannte war es das erste Mal das ich sie nackt sah.
Sie sah toll aus. Ein wenig beneidete ich Bernd und hoffte das er all die Jahre zu schätzen wusste welch tolle Frau er gehabt hatte.
Unter Miriams scharfen Blicken versuchte ich nicht allzu offensichtlich Jennifers Körper zu bewundern.
Sie kam zu mir und stand nackt vor mir und ich Widerstand der Versuchung mein Augen über sie wandern zu lassen.
„Wie willst du mich denn fesseln?“
Ich öffnete unsere Spielkiste. Neugierig sah sie hinein während ich sie Handschellen herausholte.
„Habt ihr die alle schon benutzt?“ Sie zeigte auf den Berg von Seilen Die Frage war an Miriam gerichtet.
Leicht errötend bejahte sie.
Jennifer hielt mir die Hände entgegen. Ich ließ einen Verschluss der Handschellen zuschnappen. dann drehte ich Jennifer herum. Ihre Rückansicht war genauso bezaubernd. Ihre Prallen Pobacken waren fest und schön. Ich führte ihre Hände auf den Rücken und fesselte sie.
Die Berührungen und die Situation taten ihre Wirkung. Meine Hose fing an zu spannen. Obwohl Miriam da war- vielleicht gerade weil sie dabei war machte die Situation besonders interessant.
Genau wie bei Lisas Untersuchung hätte ich gerne meine Hände auf Wanderung geschickt. Hätte Lisa gerne gestreichelt….
Und auch jetzt, obwohl ich heute nach den Erfahrungen mit Lisas (ich wusste wie Jennifer sterben würde und wie schrecklich es werden würde), hätte ich gerne meinen Gefühlen nachgegeben.
Jennifer drehte sich mit ihren gefesselten Händen zu mir um und sah mich an.
„Das fühlt sich gar nicht so schlecht an.“
Bevor ich etwas dazu sagen konnte stand Miriam neben uns.
„Wie bitte soll sie sich so waschen und schön machen?“
„Das klappt schon, wenn du mit mir kommst.“
Allmählich fragte ich mich, wer hier zu wessen Unterstützung war.
„Komm lass uns ins Bad gehen.“
Im Vorbeigehen hielt ich Miriam kurz am Arm fest. Ich flüsterte ihr zu:
„Achte darauf dass sie zur Toilette geht. Es wird sonst eine Sauerei geben die ihr sicher nicht gefallen wird.“
Sie sah mich fragend an und ich erklärte ihr:
„Sie wird im Todeskampf urinieren und der Darm wird sich entleeren. Das lässt sich leider nicht vermeiden.“
„Gibt’s da nichts was man machen kann?“
„Sie könnte eine Windel tragen. Aber ich bin sicher dass sie das nicht wirklich möchte.“
„Ich werde mit Jennifer darüber reden.“
Die gefesselte Jennifer und Miriam begaben sich ins Badezimmer.
Ich ging ins Wohnzimmer um mir noch mal den Galgen anzuschauen.
Bernd hatte nicht verändert. Der Galgen, die Hocker und die todbringende Schlinge waren noch genauso wie ich sie zurück gelassen hatte. Allerdings stand jetzt direkt vor dem Galgen ein einzelner Stuhl und dahinter noch sechs weitere.
Wer und warum sieht sich die Hinrichtung einer Freundin an? fragte ich mich. Wollen sie Jennifer beistehen oder geilen sie sich daran auf?
Bei den Frauen war ich mir sicher dass sie Jennifer helfen wollten. Bei den Männern ………Naja. Eines war sicher! Es würde anders sein als sie sich es vorstellen. Derjenige der glaubt das er eine Orgasmus geschüttelte geile Frau sehen, würde sehr enttäuscht hier raus gehen.
Im Bad hörte ich die Frauen reden. – und ab und zu kichern- wie zwei Teenager. Ich fragte mich was die zwei wohl für ein Thema hatten. Ganz sicher nicht Jennifers Hinrichtung.
Ich schaute mir die Sitzkarten an die auf den Stühlen lagen. Der Stuhl vorne war für Bernd. Jetzt würde Miriam darauf sitzen, die anderen für drei Pärchen deren Namen ich zwar kannte, allerdings näher befreundet waren wir nicht.
Jennifer hatte an alles gedacht. Der Raum war hell und wirkte leicht. Die Möbel die Bernd und ich erst vor kurzem aufgebaut hatten waren mit weisen Tüchern abgedeckt. Auch die Stühle waren mit weisen Stuhl Hussen überzogen.
Helle Teppiche rundeten das Bild ab.
Es war der totale Gegensatz zur Exekutionskammer im Gefängnis. Spontan beschloss ich die Wünsche der Frauen, die ich dort in Zukunft töten würde, bezüglich Dekoration, zu berücksichtigen. Zumindest soweit das möglich sein würde. Ich fragte mich ob ich vielleicht eine eigene Hinrichtungskammer bekommen könnte.
Diese würde ich genau so freundlich herstellen wie Jennifer Ihr Todeszimmer.
Im Grübeln versunken hatte ich gar nicht mitbekommen wie Miriam und Jennifer aus dem Badezimmer wieder in das Schlafzimmer gegangen sind.
Miriam kam zu mir.
„Wir sind fertig im Bad.“
„Ich komme sofort.“
„Findest du sie schön?“
Es war klar wen sie meinte.
„Ja. Jennifer sieht toll aus.“ schnell setzte ich hinzu „wenn auch nicht halb so schön wie du!“
„Macht es das schwerer, dass sie schön ist? Ich meine das töten?“
„Ich glaube nicht. Lisa war auch schön auf ihre Art. Wenn es nachher so weit ist wird es schrecklich. Ihr Todestanz wird schlimm.
Als ich Lisa Untersucht habe hatte ich einen Riesen Ständer….“
„Genauso wie vorhin, als Jennifer nackt vor dir stand und du ihr die Hände gefesselt hast.“
Ich fühlte mich ertappt.
„Dachtest du ich sehe die riesen Beule in deiner Hose nicht?!
Und JA! Jennifer hat sie auch gesehen.“
Was sollte ich dazu sagen. Es stimmte und Miriam wusste es.
„Ist sie schöner als ich?“
„Nein! Aber es macht mir Freude einer schönen Frau Fesseln anzulegen.“
„Auch wenn du weißt was mit ihr geschieht?“
„Während Lisa starb war der Ständer weg. Und ich bin mir sicher, dass ich nachher auch keinen haben werde. Wenn es etwas gibt was die Sache noch schlimmer macht, dann das ich Jennifer kenne.“
Langsam verstand ich die Logik meines neuen Bosses. Ich begriff warum ich mit Lisa eine Vertrauensbasis aufbauen musste. Ohne diese Vorbereitungen wäre ich heute ganz sicher kläglich gescheitert.
„Ich werde uns noch eine Tasse Kaffee machen.“
Miriam verschwand in der Küche.
Ich kam in das Schlafzimmer. Jennifer saß mit den Handschellen auf dem Bett. Miriam hatte ihr einen Umhang überbelegt, so dass nicht sofort nackt meinen Blicken ausgesetzt war.
Sie stand auf und der Umhang rutschte von Ihrer Schulter. wieder stand sie hüllenlos vor mir.
Jennifer drehte sich mit dem Rücken zu mir, beugte sich nach vorne und zog ihre Pobacken auseinander. Dazwischen konnte ich den Faden eines Tampons erkennen.
„Ist das ausreichend?“
„Ja sicher, das wird reichen.“ Und wenn nicht, ist es mein Problem dachte ich.
Verdammt, sie sah so geil aus. Wie eine Göttin. Miriam hatte Jennifers Körper mit Creme eingerieben. Sie glänzte überall. Ihre Scham war glatt rasiert, ihre Festen Brüste deren Nippel prall abstünden, passten perfekt zu ihrem Körper
„Genug gesehen?“ Miriam kam mit einem Tablett auf dem drei Tassen Kaffee standen.
„Sei nicht so streng mit ihm.“ stand mir Jennifer bei.
Um das Thema zu wechseln fragte sie:
„Gibt es etwas das ich besser nicht anziehen sollte, oder ist es egal was ich trage?“
„An und für sich ist es Egal. Vielleicht etwas mit dem du…“
Ich hätte mir am liebste die Zunge abgebissen. „Idiot“ schimpfte ich mich selbst. Und Miriams Augen gaben mir Recht.
„Etwas in dem ich begraben werden will“?
„Ja. Vielleicht etwas bequemes.“
Jennifer lachte trocken auf.
„Ich denke, im Grab ist es egal wie bequem die Sachen sind, die ich trage. Ich werde mir was Schönes aussuchen.“
Ich schloss die Handschellen auf.
Jeder von uns nahm sich eine Tasse und wir tranken den Kaffee.
„Danke, den hab ich gebraucht.“
Irgendwie wollte keine Unterhaltung aufkommen. Jeder war mit seinen Gedanken bei dem was in wenigen Stunden sein würde.
Ich schweifte mit meinen Gedanken ab. Krampfhaft suchte ich einer Möglichkeit Jennifer einen schnellen und schmerzlosen Tod zu gewähren. Doch mir fiel keine ein. Jedenfalls keine die sich mit Jennifers Feier in Einklang zu bringen war.
Wären wir alleine gewesen…. Ich hätte eine Pistole genommen Sie Jennifer auf das Herz gesetzt und alles wäre vorbei gewesen.
Jennifer aber hatte sich für einen Galgen entschieden. Und das Zimmer ließ keine große Fallhöhe zu.
„Stef!“ Ich kehrte mit meinen Gedanken wieder zu -meinen- Frauen zurück.
„Ich werde mir jetzt die Kleider aussuchen. Musst du mich dazu auch fesseln?“
Miriam blickte mich bestimmend an.
„Nein ihr seid ja direkt nebenan.“
Jennifer und Miriam verschwanden im Ankleidezimmer. Da die Tür offenblieb und durch einen Spiegel musste ich nicht mitgehen und konnte Sehen wie die zwei ein Kleid nach dem anderen aus dem Schrank holten und diskutierten ob es geeignet wäre.
Wieder dachte ich über das Problem von Jennifers kommendem Leidensweg nach.
Als ich plötzlich merkte dass ich die zwei nicht mehr hörte, sah ich im Spiegel wie Jennifer und Miriam sich gegenseitig etwas zuflüsterten. So wie es aussah sollte Miriam etwas entscheiden. Sie blickte auf und unsere Blicke trafen sich im Spiegel. Sie sah sie mich an, dann nickte sie Jennifer zu.
Die Zwei hatten ein paar Kleider ausgesucht und brachten sie mit ins Schlafzimmer.
Immer noch nackt kam Jennifer mit Miriam zu mir.
„Kann ich mich selbst anziehen oder musst du mich wieder fesseln?“
Es war kaum zu glauben. Das Spiel, mich mit den Fesseln zu reizen, schien ihr zu gefallen.
„Nein ich werde dich erst nach dem Anziehen wieder fesseln müssen.“
Miriam forderte:
„Kannst du uns jetzt mal alleine lassen? Du hast Jennifer lange genug nackt gesehen.“
Mit einem Schmunzeln begab ich mich in das Badezimmer. Mir war eingefallen das unter dem Galgen nicht lag was Jennifers Urin auffing wenn es so weit war.
Ich nahm ein paar Handtücher und kroch unter das Podest des Galgens.
Durch einen Blick zwischen den Brettern suchte ich die Stelle über der die Schlinge hing. Dort legte ich die Handtücher aus. Ich wollte nicht das Jennifers Haus später nach ihrem Tod roch.
Ich schaute zur Uhr. Die Zeit schien im Gegensatz zu Lisas Hinrichtungstag zu rasen. Ich fragte mich wie es für Jennifer war.
Quälte sich über die Minuten oder sah auch sie mit Schrecken wie ihre Zeit ablief.
Es klingelte. Ich ging zur Tür und öffnete. Es waren die ersten „Gäste“. Peter und Isabel.
Die zwei wirkten Verlegen als sie mich sahen. Ich konnte sehen dass Isabel nicht glücklich war, hier sein zu müssen. Auch Peter macht einen bedrückten Eindruck.
Ich bracht die beiden ins Wohnzimmer. Beim Anblick des Galgens wurde Isabel ganz grün um die Nase.
„Jennifer hat Platzkarten ausgelegt. Ihr sitzt hier.“
Ich zeigte auf die zwei Stühle links außen.
„Kann ich mit Jennifer noch reden?“ wollte Isabel wissen
„Nein. Sie darf niemanden mehr sehen“.
„Ist das Schwein, das Jennifer umbringt, auch schon da?“ fragte Peter.
„Ja! Das Schwein ist schon da!“
Damit hatte sich die Frage erübrigt ob Sie wussten dass ich Jennifers Henker sein werde.
„Hast du Ihn schon gesehen? Was ist er für Einer?“
„Frag Ihn selbst! Das Schwein steht vor dir.“
Betretenes Schweigen folgte. Keiner der Zwei wollte mich anschauen.
Eigentlich hätte ich wütend sein sollen. Doch ich konnte die Beiden auch verstehen. Jennifer war schon immer sehr beliebt gewesen.
Mir wurde in diesem Moment klar, dass ich mich von meinem kompletten Freundeskreis verabschieden konnte. Keiner würde einen Henker zum Freund haben wollen.
Miriam rettete die Situation. Sie erschien in der Tür und sagte, dass Jennifer so weit wäre.
Ich ging zu ihr, drehte mich vorher noch einmal zu Isabel und Peter um.
„Geht noch mal richtig kotzen. Ich will nicht, dass ihr nachher den Boden versaut!“ Damit war ich bei Miriam.
„Was ist passiert“?
„Mir wurde klar, dass wir einen neuen Freundeskreis haben werden.“
Miriam blieb stehen und sah mich an.
„Ich weiß. Wir werden die nächste Zeit sehr viel allein sein. Aber wir sind zusammen. Das ist das wichtigste.“
„Was ist mit deinem Job. Was werden deine Kolleginnen sagen?“
„Mach die da keine Sorgen. Ich werde klar kommen. Du wirst für mich da und ich werde für dich da sein.“
„Tut mir leid. An all das habe ich nicht gedacht, als ich Jennifer zugesagt habe.“
„Hättest du nein sagen sollen? Glaubst du Bernd wäre bis hier her gekommen? Ich mag Bernd wirklich sehr, aber er würde es nicht können.“
Wieder läutete es an der Tür.
„Ich gehe aufmachen“ sagte Miriam.
Ich kam in das Schlafzimmer zu Jennifer. Sie stand vor dem Spiegel und strich ihr Kleid glatt.
Wie ich erwartet hatte, trug sie ein wunderschönes Seidenkleid. Es war beige und hatte einen schönen Ausschnitt. Ihr Dekolleté kam richtig zur Geltung. Es reichte ihr bis über die Knie und betonte ihre Beine und Figur. Nylons hatte sie keine angezogen. Ihre Füße steckten in den passenden Ballerinas.
Um Abdrücke des BHs und des Slips zu vermeiden schien sie darauf verzichtet zu haben. Jedenfalls konnte ich ihre Wahl nur bewundern. Sie sah hinreisend aus.
Anscheinend konnte Jennifer meine Gedanken lesen.
„Nein ich habe nichts drunter.“ Sagte sie frech.
„Du siehst hinreisend aus.“
„Danke, aber pass auf, deine Frau steht hinter dir.“ Sie lachte verschmitzt.
Miriam kam hinzu.
„Die anderen sind alle da.“
„Dann ist es wohl langsam soweit?“ Das war weniger eine Frage die Jennifer stellte.
„Wenn du möchtest warten wir noch etwas.“
„Das ist lieb von dir. Ja ich möchte warten. Warten für immer. Aber ich möchte es zu Ende bringen.“
Sie kam zu mir drehte sich um und legte ihre Hände auf den Rücken.
Ich holte die Handschellen aus der Tasche.
„Nein, bitte nimm Seile. Die sehen bei dem Kleid viel besser aus.“
Ich holte ein passendes Seil und stellte mich hinter Jennifer. Widerstandslos ließ sich Jennifer die Hände über Kreuz legen und ich fesselte Ihre Hände so wie ich sie all die letzten Tage mit Miriam geübt hatte.
Das zahlte sich aus. Die fesseln saßen beim ersten Mal. Nicht zu fest und doch sicher genug das Jenni sie nicht im Todeskampf frei bekam.
Jennifer hatte Recht. Ihre mit Stricken gefesselten Hände, sahen auf der Rundung ihres Hinterns und dem Kleid sehr viel besser aus als mit Handschellen.
Ein weiterer Punkt den ich mir merkte. „Meine“ Todeskandidatinnen sollen sich aussuchen können mit was sie gefesselt wurden.
Ich holte noch zwei weitere Seile für die Füße und die Beine. Gerade wollte ich sie in die Tasche stecken, da kam mir noch ein Gedanke.
Jennifer wollte gut aussehen wenn sie in Fesseln vor Ihren Freunden stand. Ich nahm noch einen weiteren Strick.
Miriam gab mir ein Zeichen ihr die Seile zu geben, sie würde sie tragen. Ich gab ihr die Stricke.
Jennifer warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel.
Zufrieden mit ihrem Aussehen drehte sie sich zu uns um.
„Miriam, lässt du uns bitte einen Moment allein?“
Miriam sah uns an.
„Natürlich.“
Ich bemerkte dass Miriam langsam begriff, dass es jetzt ernst wurde und nur mit Mühe ihre Tränen zurückhalten konnte. Sie verließ das Schlafzimmer und ließ mich mit Jennifer allein.
Jennifer kam zu mir. Sie sah mir mit ihren grünen Augen direkt an.
„Jennifer…“
„Nein, sag jetzt nicht, dass es dir Leid tut. Ich weiß dass du es nicht gerne tust.
Ich möchte die noch um etwas bitten.
Miriam sagte, dass du seit heute Morgen hauptamtlicher Henker bist. Sie hat mir auch gesagt warum du das tust. Und wie du an die Stelle gekommen bist.
Bitte bewahre deine Menschlichkeit. Ganz gleich was die arme Frau getan hat, behandele jede so wie du mich behandelt hast.“
„Ich verspreche dir, dass ich das tun werde.“
„Solange du dir das bewahrst wird Miriam bei dir bleiben, egal was kommt. Doch wenn du Miriam Verlierst, verlierst du alles!“
Ich nahm Jennifer fest in die Arme. Meine Hände glitten in ihre und wir drückten uns ganz fest aneinander.
„Ich werde die Versprechen, die ich Miriam und dir gegeben habe niemals brechen.“
Jetzt konnten wir beide nicht verhindern das uns die eine oder andere träne über die Wangen lief.
Jennifer schniefte. ich nahm ein Taschentuch und hielt es ihr hin.
„Danke.“
„Da ist noch was. Zwei Sachen die ich ansprechen muss! Wie soll ich das jetzt sagen…. Den Strick den Bernd besorgt hat… Er ist sehr dick und wird dich einen sehr langsamen Tod sterben lassen. Ich habe einen dünneren. Der würde Dein sterben zwar schneller, aber auch sehr viel schmerzhafter machen. Welchen soll ich nehmen?“
„Ich würde gerne so schnell sterben wie möglich, doch nimm den von Bernd. Er soll glauben dass er alles richtig besorgt hat.“
„Das andere ist dein Gesicht. Es wird im Todeskampf violett anlaufen und deine Zunge wird vielleicht heraushängen…. Es gäbe die Möglichkeit einer Kapuze, dann werden alle dein Gesicht so schön wie jetzt in Erinnerung behalten.“
„Ich verstehe. MMMHHH. Öffne mal die Schublade dort.“
Ich ging zu der Schublade die sie mir zeigte.
„Da muss ein Tragebeutel in der Farbe meines Kleides sein.“
Ich fand was Jennifer meinte.
Es war ein Tragebeutel der mit einem Zug am Ende zugezogen werden konnte.
„Versuch es mal“ forderte mich Jennifer auf.
Ich zog ihr den Beutel über den Kopf. Er passte ganz genau. Man konnte noch leicht die Konturen, aber keine Einzelheiten ihres Gesichtes sehen.
Ich nahm den Beutel wieder von Jennifers Kopf. Er würde die Angst der letzten Sekunden sicher noch verstärken.
„Stef. Ich möchte dir noch mal danken, dass du dich um mich in Würde sterben lässt und nicht irgendeinem anderen überlässt.
Bernd ist ein toller Ehemann gewesen, doch er wäre ganz sicher an dieser Prüfung verzweifelt.
Bitte halt weiter ein Auge auf ihn und die Mädchen. Sie werden Euch brauchen um wieder ins Leben zurück zu finden.
Ich habe Zwei Briefe geschrieben. Einen für Bernd und einen für die Mädchen. Sie werden deinen Dienst an mir, irgendwann verstehen.“
„Wir werden für Sie da sein. Ganz egal was kommt.“
Ich wischte Jennifer die Tränen aus dem Gesicht peinlich darauf achtend, ihr nicht die Schminke zu verreiben.
„Jetzt schick mir bitte noch ein paar Minuten Miriam herein.“
Ich ließ Jennifer los.
„Falls wir uns nicht mehr allein sehen. Ich würde gerne lebe wohl sagen…. Ich hoffe dass du weiter lebst, wenn auch nicht hier bei uns.“
„Wenn ja, und ich glaube ganz fest daran, werde ich immer ein Auge auf Euch haben. Versprochen.“
Ich ging die Tür hinaus. Draußen stand Miriam. Ich konnte sehen dass sie jedes Wort mitgehört hatte. Sie ging in das Schlaf und ich in das Wohnzimmer.
Die anderen waren alle da. Sofort verstummten alle Gespräche. Fünf Augenpaare sahen mich mit einer Mischung von Entsetzten und Ekel an, eines mit unverhohlenem Neid. Schon kam der Zorn wieder in mir hoch. Ich wollte dem gerade nachgeben als ich mich an das Versprechen erinnerte das ich gerade gegeben hatte.
Es war Jennifers „Feier“ ich hatte nicht das Recht sie kaputt zu machen. Verdammt ich wollte Profi sein, also hatte ich mich auch so zu benehmen.
Ich ging zu Isabel und Peter hin.
„Tut mir leid was ich am vorhin gesagt habe. Ich wollte euch nicht beleidigen.“
„Uns tut es auch leid“ sagte Isabel weinend. „Jennifer ist meine beste Freundin und jetzt soll ich mit ansehen wie sie stirbt.“
Peter legte seinen Arm um sie.
„Sorry, mir sind einfach die Nerven durchgegangen. Es ist bestimmt auch nicht leicht für dich.“
„Nein, glaubt mir, das ist es nicht“.
„Es ist gleich so weit. Setzt euch bitte.“
Ich wartete bis alle auf ihren Stühlen saßen.
„Ein paar Worte noch; Die Hinrichtung läuft so ab: Jennifer wird den Galgen betreten. Sie wird gefesselt und kann noch ein paar Worte sagen. Dann wird sie sterben.
Ich erwarte von Euch, dass ihr sie in Würde gehen lässt. Seit stark. Es wird schlimm werden aber bitte keine Zurufe oder sonst was. Bleibt still und gefasst.
Versucht nicht zu ihr zu gehen oder anzufassen. Wartet bis sie Tod ist. Dann könnt ihr gehen.“
Ich drehte mich um und ging zu Jennifer und Miriam. An der Schlafzimmertür klopfte ich an.
„Du kannst rein kommen.“ sagte Miriam mit verheulten Augen.
Die zwei saßen mit verheulten Augen auf dem Bett. Miriam hatte Jennifers Briefe in der Hand.
„Moment noch.“ Miriam nahm ein Taschentuch und versuchte Jennifers Makeup wieder so gut herzustellen wie es ging.
Jennifer war jetzt ziemlich aufgelöst. Ich musste das jetzt zu Ende bringen bevor Jemand von uns (und da schloss ich mich selbst nicht aus) die Nerven verlor.
Miriam Steckte die Briefe ein, nahm die Kapuze und die Stricke für Jennifers Beine und Füße.
„Kannst du mich bitte festhalten beim Gehen, ich habe sonst Angst dass wir nicht ankommen.“
„Natürlich.“
Ich griff unter Jennifers linken Arm. Miriam hakte sich rechts ein.
„Danke, noch einmal! Danke für alles.“
Mit kleinen langsamen Schritten gingen wir in Richtung Wohnzimmer. Der Weg dorthin schien endlos zu sein.
Schließlich kamen wir durch die Tür.
Ich hörte ein paar Aufschluchzer, als die anderen die Gefesselte Jennifer sahen. Doch alle hielten sich an das was ich ihnen gesagt hatte.
Tapfer lächelte Jennifer ihren Freunden zu. Dann standen wir auch schon vor dem Galgen. Miriam und ich mussten sie beim Aufstieg zu dem Podest stützen. Schließlich waren wir oben.
Wieder schien der Weg zur Mitte des Galgens wo die Schlinge auf Jennifer wartete, ewig lang zu sein.
Vor dem Hocker blieben wir stehen und die Schlinge hing nun direkt vor Jennifer Gesicht.
Ich ließ mir von Miriam den zusätzlichen Strick geben. Mit diesem fesselte ich Jennifer die Ellenbogen zusammen. Dadurch wurde ihr Kreuz durchgedrückt und Jennifers fester Busen wurde nach vorne gedrückt. Dadurch zeichneten sich ihre Brustwarzen durch das Kleid ab.
Dies Fessel war unbequem, dass wusste ich von unseren Fesselspielen, doch das würde in wenigen Minuten keine Rolle mehr spielen.
Auch hoffte ich, durch diese Fessel ihr Lungenvolumen zu verringern, so dass sie schneller bewusstlos wurde.
„Haltet mich bitte.“
Jennifer setzte Ihren Fuß auf den Hocker. Wieder hielten Miriam und ich Jennifer an den Armen. Zusammen halfen wir ihr, bei dem letzten Schritt ihres Lebens.
Mit wackeligen Beinen stand Jennifer auf dem Hocker. Um sicher zu gehen, dass sie nicht wieder herunter fiel, hielt ich sie noch einen Moment an der Hüfte fest.
Sie nickte und zeigte mir, dass sie das Gleichgewicht gefunden hatte.
Ich kniete mich vor sie und bat Miriam mir den Strick für die Füße zu geben. Ganz langsam und Vorsichtig band ich das Seil um Jennifers Fußgelenke. Wie bei den Händen achtete ich darauf, dass sie fest waren und doch nicht einschnitten.
Mit dem dritten Seil band ich Jennifers Oberschenkel fest zusammen. Ich musste die Fessel blind anlegen, da ich Jennifers Kleid nicht hochheben wollte und damit ihren Freunden mehr Einblick geben als Jennifer es wollte.
Da Jennifer auf Nylons verzichtet hatte fühlte ich die glatte Haut ihrer warmen Beine. Ich wusste, dass nur eine Handbreit über meinen Händen Jennifers nackte Scham war.
Obwohl ich sehr gerne meine Hände etwas mehr nach oben geschoben hätte, achtete ich peinlich darauf, sie nicht zu berühren.
Eine Träne tropfte auf meinen Kopf. Ich sah nach oben und blickte in Jennifers dankbare Augen. Auch sie wollte nicht mehr von sich zeigen als notwendig war.
Ich stand auf und sagte Jennifer mit meinen Augen, dass ich ihr die Schlinge umlegen musste. Sie nickte tapfer.
Den zweiten Hocker nehmend, stellte ich mich hinter Jennifer. Ich griff an ihrem Kopf vorbei und nahm die Schlinge in die Hand. Ich öffnete sie weit genug um sie ihr über den Kopf zu ziehen. Ganz vorsichtig legte ich ihr den todbringenden Strick um den Hals.
Ich platzierte den Knoten so wie ich es im -Unterricht- gelernt hatte.
Da sich Jennifer nicht das Genick brechen konnte war es egal auf welcher Seite der Knoten sein würde. Ich entschied mich ihn hinter das rechte Ohr zu platzieren.
Ich zog die Schlinge zu bis sie ganz eng um den Hals lag. Die Schlinge schnitt schon leicht in die Haut.
Ich stieg vom meinem Hocker herunter, zog den Strick ganz straff, so das Jennifer fast auf den Zehenspitzen stehen musste um nicht sofort gewürgt zu werden.
Keinesfalls sollte Jennifer den Boden erreichen können. Das wäre das schlimmste was passieren konnte. Eine gescheiterte Hinrichtung.
Ich stieg von meinem Hocker und stellte ihn weg. Dann trat ich seitlich hinter Jennifer, so dass ich nicht zwischen ihr und den Zeugen stand.
Ich musste Jennifer nicht extra sagen, dass sie nun Ihre letzten Worte sprechen konnte.
Dass ihr das sprechen schwerfiel hörte man sofort. Sie unterdrückte tapfer das Weinen und doch liefen Ihr die Tränen über das Gesicht.
„Meine Freunde, ich danke euch sehr, dass ihr zu meinem Abschied gekommen seid. Besonders da ihr wisst was gleich geschehen wird. Danke, das ihr in dieser Stunde für mich da seid, und ich hoffe wir sehen uns eines Tages wieder.“
Jennifer drehte den Kopf in meine Richtung
„Noch ein Wort zu Stef. Bitte seit ihm nicht böse.
Ich sehe in ihn nicht meinen Henker. Er ist unser bester Freund, der mir und Bernd den größten Dienst erweist, den ein Freund erbringen kann. Ich danke ihm und seiner Frau Miriam für all die Opfer die dafür brachten und noch bringen werden.“
Isabel und eine der anderen Frauen weinten bei Jennifers Worten hemmungslos.
Jennifer nickte mir zu.
– Ich bin bereit- hieß es.
Miriam reichte mir die Kapuze. Ich stellte mich vor Jennifer. Noch ein letztes Mal wollte ich ihr in die Augen sehen.
Der Blick den wir uns schenken dauerte ewig. In ihm lag Liebe, Angst, Hoffnung und Tod.
„Sei stark. Und grüß Lisa von mir.“
„Sei du auch stark. Jetzt lass mich zu Lisa gehen.“
Ich zog Jennifer die Kapuze über den Kopf. Jetzt hatte sie nur noch Sekunden zu leben. Ich bewunderte Jennifer wie sie tapfer auf den Tod wartete. Eine Träne färbte die Kapuze.
Genau wie bei Lisa stellte ich mich vor Jennifer. Ich wollte nicht einfach den Hocker wegtreten. Mit beiden Armen umfasste ich Jennifer und hob sie an, bis ihre Füße nicht mehr den Hocker berührten. Ich konnte Ihren Atem und das Schlagen des Herzen spüren.
Miriam zog den Hocker weg. Nichts stand mehr zwischen Jennifer und Tod.
Ich deutete Miriam an sich auf den Stuhl zu setzen. Auch Miriam weinte hemmungslos als sie zu ihrem Platz ging.
Als sie Platz genommen hatte flüsterte ich Jennifer zu
„Jennifer, ich muss das Urteil jetzt vollstrecken. Leb wohl.“
Damit ließ ich sie in die Schlinge gleiten.
Da der Strick straff gespannt war und die Schlinge schon eng um Jennifers Hals lag, hing Jennifer sofort frei in der Luft.
Wie ich es voraus gesehen hatte zog sich die Schlinge nur ganz langsam zu. Ich hörte wie sie röchelnd nach Luft schnappte.
Der Knoten drückte den Kopf zur Seite.
Ich hatte die Tritte die Lisa mir im Todestanz gegeben hatte nicht vergessen und stellte mich weit genug neben die sterbende Jennifer.
Wollte sie anfangs nicht zu sehr zappeln, riss sie jetzt immer mehr an den Fesseln. Jennifer zog die gefesselten Beine immer wieder nach oben und stieß sie nach unten.
Sie versuchte die Schlinge schneller zu schließen, doch diese war unerbittlich langsam.
Sie begann sich im Seil um die eigene Achse zu drehen. So konnten alle sehen wie ihre Hände auf dem Rücken versuchten aus den Fesseln zu entkommen.
Ich hörte wie jemand würgte. Isabel sprang auf und rannte hinaus. Peter sah weg. Die anderen Frauen waren blass und ich konnte sehen, dass sie auch am liebsten raus gerannt wären.
Nur der eine, der mich neidvoll angeschaut hatte, schien seinen Spaß zu haben.
Allein Miriam saß wie versteinert auf ihrem Platz und sah zu Jennifer hin. Die Hände im Schoß, doch ich sah wie verkrampft ihre Finger waren.
Ich blickte wieder zu Jennifer. Ihr Röcheln wurde schlimmer und unregelmäßiger. Die Kapuze hatten jetzt drei nasse Flecken. Zwei kleine von den Augen und ein großer vom Mund her.
Sie streckte sich dem Boden entgegen. doch zwischen ihren schönen Beinen und dem rettenden Boden gab es nichts.
Noch immer kämpfte ihr Körper gegen das Unvermeidliche. Doch ihre Bewegungen wurden langsamer. Ihre Bewegungen gingen in ein Zucken über. Ihr Röcheln war ganz leise geworden und hörte schließlich ganz auf.
Plötzlich entstand in der Mitte des Kleides Ein großer nasser Fleck. Jennifers Blase tat sich auf. Das meiste Urin lief an ihrem linken Bein herab. Doch auch rechts lief etwas in die Ballerinas.
Ich hoffte, dass Jennifer davon nichts mehr mitbekam und der Tampon in Jennifers Hintern hielt. Erleichtert sah ich, dass es beim Urin blieb.
Jennifers Körper zuckte noch ein paar Minuten dann hing sie still.
Ich drehte mich zu den Zuschauern um.
„Ihr könnt gehen, Jennifer ist tot. Danke, dass ihr die Würde gewahrt habt.“
Von den fünf die noch da waren, waren vier heil froh heraus zu können. Nur der eine wollte wohl bleiben und sehen wie es weiterging. Doch mein Blick ließ ihn wohl erahnen, was passiert wenn er sich nicht sofort an meine Anweisungen hält und er ging mit den anderen.
Miriam stand auf und stieg zu Jennifer hoch. Diese drehte sich noch immer langsam in der Schlinge. Sie wollte sie gerade berühren, da zuckte Jennifers Körper noch einmal.
„Sie lebt noch!“
„Ja ich weiß. Sie ist bewusstlos. Ihr Herz schlägt noch.“
„Tu was! Bring es zu Ende!!!“
„Sie bekommt nichts mehr von all dem mit. das Herz wird in etwa 10 Minuten aufhören zu schlagen. So lange können wir nur warten“
Stumm standen wir da und hielten uns im Arm. Das drehen hatte aufgehört. Jennifer hing mit dem Gesicht zu uns und schien uns etwas sagen zu wollen. Der Geruch des Todes den ich schon bei Lisa bemerkt hatte legte sich in den Raum. Nach einer Ewigkeit ging ich zu Ihr.
Ich legte mein Ohr auf ihre Brust und hörte nichts mehr.
„Sie ist tot.“
Jetzt brachen bei Miriam alle Dämme. Weinend brach sie zusammen. Ich setzte mich mit ihr auf den Boden legte ihren Kopf in meinen Schoß und wir heulten eine Ewigkeit.
Schließlich sagte Miriam
„Lass uns Jennifer auf das Bett legen.“
Ich ging zu Jennifer die tot im Seil hing und hob sie an. Miriam löste das Seil aus der Öse und ich legte Jennifers Leiche über meine Schulter. So trug ich sie ins Schlafzimmer. Auf dem Weg dahin bemerkte ich wie meine Schulter nass wurde.
Aber das war mir in dem Moment auch egal.
Vorsichtig legte ich sie auf das Bett. Miriam hatte den Strick in der Hand. Sie legte ihn neben Jennifer auf das Bett.
„Hilf mir sie Umzuziehen.“ sagt sie.
„Umziehen?“
„Sie wollte, das ich das Kleid und die Stricke mit denen sie gefesselt ist behalte. Sie möchte in dem Kleid da beerdigt werden.“ Sie zeigte auf ein Kleid das neben dem Bett auf einer Kommode lag.
Während ich die Fesseln an den Händen und der Ellenbogen löste, machte Miriam das gleiche mit den Füßen und den Oberschenkeln.
Ich zog Jennifer die Kapuze vom Kopf. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Ihr Mund offen, doch die Zunge hatte sich nicht nach außen geschoben. Ihre Augen sahen uns an. Gebrochen und doch auf eine einzig artige Weise schön. Es lag kein anklagender Ausdruck in ihnen.
Gemeinsam zogen wir Jennifer das Kleid aus.
Ich wollte Ihr die Schlinge vom Hals lösen, doch Miriam hielt mich zurück. Sie schüttelte den Kopf und ich ließ die Schlinge um Jennifers Hals.
Als wir ihr das Kleid ausgezogen hatten, lag Jennifer nackt vor uns. Der Schönheit ihres Körpers konnte auch der Tod nichts anhaben.
Ich holte mir eine Schüssel mit Wasser und wusch Jennifers Leiche. Gründlich reinigte ich Jennifer von Urin und Schweiß. Miriam holte ihre Schminksachen, entfernte das verschmierte Makeup und legte Jennifer neues auf.
Frisch geschminkt und sauber, kleideten wir ihre Leiche neu ein.
Zuerst ein weises Seidenunterkleid. Dann ein pastellblaues Kleid, ähnlich dem das sie bei der Hinrichtung getragen hatte.
Jennifer hatte die passenden halterlosen Nylons ausgesucht und die richtigen Schuhe rundeten das Bild ab. Wäre der Strick nicht um Ihren Hals gewesen hätte man glauben können sie steht jeden Moment auf.
Ich holte mein Handy und rief im Gefängnis an damit der Leichenwagen kam. Wir warteten schweigend neben Jennifer auf dessen eintreffen.
Als sie kamen öffnete ich die Tür.
Zu meinem Erstaunen war mein Boss mit dabei. Ich sah ihn etwas misstrauisch an.
„Keine Angst, ich wollte sie nicht kontrollieren. Ich komme gerade aus der Klinik und dachte, sie wollten vielleicht wissen wie es um ihren Freund steht.“
Es schien für Ihn typisch zu sein, dass er sich um solche Dinge kümmerte, obwohl sie nicht in seinen Aufgabenbereich fielen.
„Tut mir Leid wenn ich so rüber kam. Was ist mit Bernd?“
„Er wird es überleben. Es war knapp, aber die Ärzte konnten ihn stabilisieren.“
Wir waren im Schlafzimmer angekommen. Der Chefhenker sah sich Jennifers Leiche lange an. Dann trat er beiseite um, den Männern mit dem Transportsarg nicht im Weg zu stehen
Er ging zu Miriam hin und legte Ihr die Hand auf die Schulter. Sicher fragte sie sich in diesem Moment wie viele Leben diese Hand schon ausgelöscht hatte.
„Ihre Freundin wusste sicher, welches Opfer Sie für sie gebracht haben.“
„Ich hasse dieses Rechtssystem. Das solche unmenschliche Dinge zulässt.“
„Ich hasse es auch! Überrascht sie das? Aber wir haben kein anderes. Das ist Politik. Wenn sie es ändern wollen, machen sie es auf den richtigen Weg. Meine Stimme haben sie.“
„Bernd wird durchkommen.“ sagte ich zu Miriam.
Das diente dazu, nicht neben Jennifers Leiche eine Diskussion über die Todesstrafe vom Zaun zu brechen.
Erleichtert sah Miriam meinen Boss an.
„Wie wäre es, wenn sie mal meine Frau kennen lernen. Sie würde sich sicher gut mit Ihr verstehen. Sie haben die gleichen Ansichten was mein Job und jetzt den ihres Mannes angeht.
Sie würden sich bestimmt gerne mit ihnen Unterhalten, vielleicht am Samstag?“
Miriam sah mich und ihn lange an. Dann nickte sie.
„Ich mache hier weiter. Gehen sie nach Hause.“
Dankbar verließen wir Jennifers Haus, in dem wir immer gerne zu Gast waren. Vorher holten wir noch all die Sachen von denen wir glaubten, dass die Mädchen sie die ersten Tage brauchen würden.
Wir schwiegen auf der Fahrt zu Jennis Töchtern. Bei Jennifer Mutter angekommen holten wir die Mädchen ab, und brachten sie zu uns.
Es war klar, dass sie wussten dass ihre Mutter tot war, aber ich hatte keine Ahnung ob sie wussten wer sie getötet hatte. Ich beschloss es Jennifers Briefen zu überlassen ihnen die Geschichte zu erzählen.
Wir sagten ihnen nur, dass ihr Vater wegen eines Nervenzusammenbruchs im Krankenhaus wäre und sie eine Zeit bei uns bleiben sollten. Da uns die Mädchen gut kannten willigten sie ein.
Zu Hause angekommen bezogen die Mädchen ihr neues Quartier. Miriam und ich zogen uns in unser Wohnzimmer zurück.
„Wird es immer so sein? Das wir uns bei jeder deiner Hinrichtung um alles kümmern müssen?“
„Ich weiß es nicht! Aber wenn wir es nicht tun, wer dann?… Ich kann die Frauen nicht einfach umbringen und mir alles egal sein lassen! Deswegen mache ich den Job ja überhaupt. Es wird sonst keiner tun. Viele Frauen werden verzweifelt sterben wenn ich mich nicht um ihre Ängste und Sorgen kümmere.“
Lange schwieg Miriam. Schließlich sagte sie;
„Ich hoffe die Frau deines Bosses ist nett. Sonst kannst du in Zukunft den Kram alleine machen“.
Ich musste das erste Mal seit Wochen lachen.
„Sie ist ganz nett. Und im Schlafanzug sieht sie gar nicht so schlecht aus….“
 
Die Dämonen kamen in der Nacht nach Jennifers Beerdigung!
 
Wütend fielen die Dämonen über mich her. Lisa und Jennifer versuchten mir zu helfen. Es schien aussichtslos zu sein.
 
Der Kampf dauerte endlos. Imme wieder begann er von vorne. Von Zähnen und Klauen wurden wir zerrissen, zerfleischt und voneinander getrennt.
Wie zum Hohn, Sang Amy Lee „Bring Me to Life.“ Lachende Theo und Guntherfratzen verbuchten uns zu trennen und zu zerreißen.
 
Doch dann geschah es! Miriam und Bernd erschienen. Und zusammen bildeten wir einen Kreis, den kein Dämon durchbrechen konnte!!!!
 
Die Dämonen verschwanden in der Dunkelheit und tauchten nie wieder auf…..
 
Ende