Maison

oder „Ich glaube ich bin verliebt“

4.30Uhr. Wie ist das möglich.Bitte sag mir doch jemand, dass das nicht sein kann. Aber doch, es besteht kein Zweifel und keine Täuschung meiner sieben Sinne; er ist es. Mein Radiowecker mit den ersten Meldungen des Tages, dem Staumelder und wie immer zum Schluss dem Wetter.  Habe ich nicht erst gerade das Licht neben mir ausgemacht und der Welt eine gute Nacht gewünscht? Na dann, ist ja auch kein Wunder. Doch gestern wohl mal später geworden als ich dachte. Na ja, das geht dann mal ganz schnell; einfach verquatscht und dabei nicht so auf die Zeit geachtet. Also Stephan, beschwere dich nicht und jetzt ein Bein raus und dann ganz langsam das Andere und los geht’s.

 

Wenn das mal eben jeden Morgen so einfach wäre aber jetzt mal Müdigkeit hin und her; für mich wird es Zeit. Leicht schlaftrunken torkle ich durch die Wohnung aber sonst wie immer kein Anzeichen einer aufkommenden Hektik. Der Herumtrödler, der ich nun mal eben um diese Zeit bin und jetzt erst mal alles schön der Reihe nach.

 

Nach einem etwas missglückten Frühstück, der Toast angebrannt und der Kaffee viel zu dünn mache ich mich dann doch wohl auf den Weg. Na ja, und wie jeden Morgen unterbreche ich meine Fahrt zu meiner Arbeit an einer Tankstelle. Jeden Morgen das gleiche Ritual. Der gleiche Ort, die gleiche Zeit und, fast hätte ich es vergessen, natürlich um „Sie“ zu sehen.Ja, ich gestehe es ein.

 

Ihr Name ist Lea, die um diese Zeit dort bereits schon ihren Job als Kassiererin macht. Na siehst Du Stephan, ein fleißiges Mädchen das auch früh raus muss. Ja schon gut, sie ist der Grund und ja, ich gebe es ja zu, aber dafür, wie ich finde ein sehr Schöner. Ich mag sie einfach und mit ihr beginnt erst so richtig mein Tag. Eine tolle Frau in jeder Beziehung.

 

Mit der Zeit haben wir uns auch schon recht  gut kennengelernt und wie immer jeden Morgen beim Betreten des Kassenraumes ruft sie bereits mit ihrer verführerischen Stimme: „ Und wie immer Stephan?“ und ich nicke dann einfach nur. Zwei belegte Brötchen, die meist schon bereit liegen wenn sie mich kommen sieht und manchmal auch ein paar Zigaretten. Und immer wieder,wenn ich ihr dann bei ihrer Arbeit etwas zu sehe quält mich doch ein Gedanke. Wie oft schon hätte ich sie gerne bereits gefragt ob sie mal mit mir ausgehen würde.

 

Irgendwie ist es doch dann doch nie der Richtige Zeitpunkt oder ich bin spät dran oder andere Leute betreten den Kassenraum. Und leider ist mein Ziel wie jedes mal und so auch an diesem Morgen ein Anderes. Das nächste mal dann eben. Ja gleich morgen früh; dann werde ich sie ganz sicher fragen. Dann gehe ich, drehe mich kurz zu ihr herum und freue mich auf dem Weg zu meinem Wagen auf dem nächsten Morgen.

 

Aber wie dann auch so oft kommt mir dann noch die Zigarettenlänge, während ich noch so den Bürgersteig auf und ab laufe, dazwischen. Aber was ist das und ich frage mich gerade selbst was da soeben mit mir geschieht. Ich kann mich plötzlich von diesem Blick dieser Frau auf einer dieser riesigen Plakatwände einfach nicht lösen. Was für verführerische Augen einer ebenfalls sehr verführerischen und attraktiven Frau und  ich habe plötzlich das Gefühl, sie würde mit diesen Augen und einem wunderschönen Lächeln in ihrem Gesicht zu mir von dort oben herunterblicken.

Komm Stephan, denke ich mir, ist doch nur eines dieser Werbeplakate. Hör auf zu träumen und mach dich endlich auf deinen Weg. Sicher ist hier in einigen Tagen wieder was Anderes zu sehen. Doch unter ihren phantastischen Augen ist deutlich in geschwungener goldener Schrift  „Maison“  Der Club  zu lesen. Hoffentlich würde mich Lea nicht von gegenüber der Straße sehen können, wie ich da stehe und auf dieses Plakat starre. Ja Lea, sie wäre schon ein wenig die Frau meiner Träume. Und jeden Morgen kommt da ein bisschen mehr davon hinzu. Würde es mir doch bloß gelingen sie für mich zu gewinnen.

 

Der Club für den anspruchsvollen Herren. Was das auch immer ist oder auch bedeuten soll. Ich will es schon  herausfinden, dafür kenne ich mich  und eine E-Mail  und sogar eine Homepage sich schnell in meinen Handy zu gespeichert. Okay dann; noch heute Abend nach er Arbeit mache ich mich dran herauszufinden was da dahintersteckt. Das wollen wir doch mal sehen. Klar habe ich schon von diesen Clubs gehört. Und hier ist von Wohlfühlen und Verwöhnathmosphäre in besonderer Begleitung für jeden Geschmack die Rede. Vielleicht eine Mail oder einen Anruf würde genügen und ich weiß was Sache ist und meine Neugierde wäre befriedigt . Oder ich lasse das einfach bleiben und überlege mir stattdessen viel viel lieber, wie ich Lea, die mir einfach nicht aus dem Sinn gehen will davon begeistern kann, mit mir mal einen schönen Abend zu verbringen.

 

Aber zu spät, die Nummer ist bereits gewählt und prompt meldet sich auch schon eine sehr freundliche Dame mit sehr angenehmer Stimme:

 

Der „Club Maison und mein Name ist Sonja. Danke für ihr Interesse an unserem Hause. Was kann ich für sie tun?“

 

Völlig überwältigt stammle ich erst so ein wenig vor mich hin, finde aber dann doch hoffentlich doch noch die richtige Worte. Zu allen anderen Dingen, die man eben wissen sollte, oder auch eben nicht, werde ich höflich gebeten, die Homepage des Hauses zu besuchen. Eine Wegbeschreibung und einige Bilder sehr hübscher junger Mädchen sind dort zu sehen. Der kommende Samstag würde mir eventuell ganz gut passen. Also, gesagt und getan; und an einem Samstag am folgenden Wochenende so gegen 22.00 Uhr mache ich mich tatsächlich auf den Weg. 

 

Die Fahrt würde so etwa eine Stunde benötigen und ich bin irgendwie wahnsinnig aufgeregt wie nie zuvor auf das, was mich erwarten würde und in der Sekunde, als ich dann auch  ein Schild mit der Aufschrift  „ Club Maison“ – in 2 km rechts-   erkennen kann. Vor mir erhebt sich plötzlich ein Gebäude im Stile einer alten Kaufmannsvilla jetzt jedoch komplett zu einem Etablissement aufgemöbelt und das von wechselndem buntem Licht aus großen Scheinwerfern angestrahlt wird.

 

Gleich nach meinem Eintreffen dort  werde ich auf einen Parkplatz ausschließlich nur für Gäste geleitet. Der Platz ist hoch  und blickdicht umzäunt und vermittelt sofort eine diskrete Atmosphäre für die Leute, die hier noch so geradewegs eintrudeln.

 

Na ja denke ich, mir zittern in den Knien, die erste Hürde wäre ja schon  geschafft. Jetzt heißt es nur noch hinein. Ein sehr schmucker stilvoller Eingangsbereich, ausgelegt mit einen roten Teppichläufer und der Aufschrift „Maison“ was so viel heißt wie  „Mein Zuhause“ und eine massiv wirkende schwere Tür die zu sehen ist, die sich nur bei Betätigen einer Klingel öffnet, beeindrucken mich schon etwas.

Sie öffnet sich und ich werde von einer sehr gepflegten Dame mittleren Alters hereingebeten. Ihre Stimme ist ruhig und so vertraulich. Vielleicht diese Sonja aus meinem Telefonat? Ja wirklich eine sehr angenehme Dame und sehr attraktiv noch dazu. Das spontan herbeigeholte weitere Empfangspersonal kümmert sich dann auch gleich direkt um meine Garderobe.

 

Dann zieht sich die Empfangsdame elegant zurück und wird durch eine andere, sicher wesentliche jüngere außergewöhnlich hübsche Frau ersetzt. Sie hat jetzt wohl die Aufgabe, mich unter größter Diskretion gegenüber den anderen Gästen durch das Haus zu führen. Eine gemütliche Bar mit üppigen Sitzecken ist zu sehen und einige waren bereits besetzt von Männern in Begleitung sehr schöner und attraktiven jungen Frauen.

 

Auch ich werde das erste Mal von einer vermutlich osteuropäischen Schönheit ins Visier genommen und direkt aufgefordert sie in einen Barbereich mit Whirlpool und allem was dazu gehört zu begleiten. Sie  ist wirklich eine tolle Frau mir ihrer tief gebräunten, samt glänzenden Haut und ihren bei dieser Beleuchtung schwarzen glänzenden Haaren Ich lehne es jedoch ab. Mich sinnt es beim Anblick der hier herumlaufenden Mädchen, allesamt leicht bekleidet, einer makellosen Haut und schönen Brüsten spontan nach etwas Anderem, etwas Schönem, nach Zärtlichkeit. 

 

Um es auf den Punkt zu bringen mich sinnt es nach einem schönen geilen Fick mit einer dieser Schönheiten und danach würde ich sicher gehen. Sicher wurde das bemerkt als würde man wir meine Wünsche gerade von meinen Augen, die hier unaufhörlich umherreisen, ablesen können. Klar, die Frauen hier machen ihren guten Job und ich werde wieder sehr höflich gebeten an einem kleinem Tisch, auf dem ein winziges rotes  Lämpchen steht, platz zunehmen.  

 

Ausgerechnet jetzt denke ich so sehr an Lea, na eben das Mädchen von der Tankstelle. Für einen Augenblick schäme ich mich sogar ein wenig hier zu sein.

 

Mir wird  eine Getränkekarte gereicht und ich bin erst einmal damit abgelenkt zu lesen, was hier so angeboten wird. So damit beschäftigt und so in Gedanken an Jemanden, dass ich es nicht sofort bemerkt habe, wie sie sich diese Frau meinem Tisch genähert hat. Ich weiß gerade nicht, ob ich mich über ihr plötzliches Auftauchen freuen soll. Bei einem Gefühl,als würde es mir die restlos die Luft abschnüren.

 

„Hi Stephan, dass freut mich jetzt aber ganz besonders, dass Du den Weg zu uns gefunden hast.“

 

Ich schwöre es in dieser Sekunde bei meinem eigenen Leben dass mir der verführerische Klang ihrer Stimme so sonderbar bekannt vor kommt.

 

Ich lege die Getränkekarte zurück auf den Tisch, stehe auf und wende  mich langsam zu ihr. Dann steht sie vor mir und wir sehen uns einfach nur an. Ihr herrliches blondes Haar hat sie tief in ihr Gesicht gezogen, dazu eine helle reine Haut und tolle blaue Augen, die mich nicht freigeben, wenn ich sie ansehe. Einfach nur ein Traum, mein Traum eben, nach dem ich mich jeden Morgen sehne.

 

Es ist Lea, das Mädchen von der Tankstelle, die mich gerade bittet, mich auf ihr Zimmer zu begleiten bis sich die Tür ihres kleinen aber dafür gemütlichen Etablissements hinter uns schließt. Es herrscht ein angenehmer betörender Duft und mitten im Zimmer steht ein ein großes französisches Bett auf dem wir es uns gemütlich machen. Wir kuscheln miteinander und streicheln uns gegenseitig und ich, ja ich bin verliebt in Lea wie noch nie.So vergeht sogar ein ganze Stunde und ich hätte mich danach gesehnt unser Liebesspiel mit ihr bei leidenschaftlichen geilem Sex fortzuführen. Doch wir tun es nicht und nach einem wirklich richtig geilen wunderschönen Kuss sagt Lea:

 

„ Du muss jetzt gehen Stephan. Die Zeit ist um so sind hier die Regeln.“

„Werde wir uns wiedersehen ?“ erwidere ich.

„ Na klar werden wir das, ganz bestimmt sogar.“

 

Na ja, sicher meint sie damit die Tankstelle. Und warum auch nicht. Denn an diesem Montag darauf habe ich es besonders eilig sie zu sehen. Keine Spur mehr vom  morgendlichem Rumtrödler der ich sonst um diese Zeit bin. Heute ist einfach der Tag; unser Tag eben. Ich weiß es einfach und heute frage ich sie.

 

Und wisst ihr was sie geantwortet hat: „ Klar will ich mir Dir ausgehen Stephan. Ich freue mich drauf!“

 

Dann gehe ich , drehe mich wie immer nach ihr um, setzte mich diesmal sofort in meinen Wagen, und dabei sehe ich dieses große Plakatwand auf der anderen Seite der Straße mit den verführerischen Augen und der Aufschrift

Maison“ Der Club“