Kronjuwelen

Kronjuwelen

 

Von meinem lieben Freund Awan.

„Es wird nur ein einziges Treffen geben“, hast du geschrieben, „und ich will absolut nichts anderes, als deine Hoden!“

Ich liege im Hotel. Es ist ein Low Budget Hotel ohne Rezepzion. Niemand sieht dich, als du spät nachts das Haus betrittst. Du bist vollkommen in Latex gekleidet. Du wirst keinerlei verwertbare Spuren hinterlassen.

Ich höre den Aufzug. Mein Herz beginnt zu rasen. Wie befohlen erwarte ich dich nackt mit verbundenen Augen. Meine Hände musste ich mit Handschellen und meine Füße mit Fußfesseln fesseln. Die Zimmertüre ist nicht versperrt.

Selbst wenn ich es mir nun doch noch anders überlegen sollte, gibt es kein Zurück mehr.

Vorsichtig öffnest du die Türe und wirfst einen Blick ins Zimmer. Du erkennst, dass ich deine Befehle befolgt habe und trittst ein.

Du sprichst kein einziges Wort. Es gibt auch nichts, was es noch zu besprechen gäbe. Ich bin für dich vollkommen bedeutungslos. Alles was zählt, hängt zwischen meinen Beinen. Ich bin nur der Überbringer.

Du betachtest mich einen Weile. Ich werde zusehends nervöser. Es drängt mich etwas zu sagen, dich zu bitten, es kurz und schmerzlos zu machen. Doch ich bleibe tapfer. Schließlich knebelst du mich. Niemand im Haus soll und darf etwas mitbekommen. Mein Blutdruck schießt in die Höhe, mein Puls rast.

Meine Empfindungen lassen dich völlig kalt. Es ist dir vollkommen egal, ob ich noch zu meinem Wort, meiner Fantasie stehe.

Seelenruhig löst du meine Beinfesseln um meine Beine spreizen zu können. Jetzt ist der Blick auf mein Gemächt frei. Du fixierst meine gespreizten Beine an den Bettpfosten und machst es dir zwischen ihnen bequem.

Deine Hand greift nach meinen Hoden, nach deinen Hoden. Ich stöhne in meinen Knebel. Du wiegst die Eier in deiner Hand. Solange, bis ich einen Ständer bekomme. Doch auch das ist dir vollkommen egal.

Brenned ist der Schmerz den das Skalpell mir beschert. Es sind zwei kleine Schnitte, die links und rechts meinen Hodensack öffnen. Meinen Schrei erstickt der Knebel äußerst effektiv. Du bist zufrieden und fährst fort. Geschickt presst du den ersten Hoden durch die kleine Schnittwunde. Vorsichtig nimmst du das glitschige Organ und ziehst es aus seiner schützenden Hülle heraus. Ich winde mich vor Schmerz und Verzweiflung. Die Realität übertrifft die Fantasie. Ich möchte um Gnade winseln. Doch dein Blick fixiert längst die gespannten Samenstränge, die du gleich mit einem chirurgischen Zwirn abbinden wirst.

Gnadenlos ist der Schmerz, den das Abbinden verursacht. Es fühlt sich an, als hätte mir jemand mit voller Kraft in die Eier getreten. Du lächelst zufrieden und bist froh, mir keine Lokalanästhesie verpasst zu haben.

Nun hast du wieder das Skalpell in der einen Hand, während du mit der anderen den ersten Hoden festhältst. Die Klinge sit so unendlich scharf. Durch das Abbinden etwas betäubt verspüre ich nur ein unangenehmes Kribbeln. Das ist gut so, denn so zapple ich nicht herum und du kannst den Schnitt präzise führen.

Abrupt endet der Schmerz im Hoden. Mir wird klar, was das bedeutet. Ich werde panisch. Noch bin ich nicht verloren. Auch mit einem Hoden kann man ein erfülltes Sexualleben haben. Doch ein Hoden ist dir zu wenig. Du hast es stets betont, beide haben zu wollen. Und ich kann nichts dagegen tun, dass du dir nun auch den zweiten nimmst.

Knapp dreißig Minuten später ist alles vorbei. Beide Hoden liegen in einer Nierenschale während du die beiden Schnitte professionell vernähst. Ich bin ein Eunuch, emotionslos kastriert von einer Frau, die ich nie in meinem Leben gesehen habe und niemals sehen werde.

Ein Stich in die Vene meiner Armbeuge ist das letzte, was ich spüre. Das Schlafmittel wirkt sehr schnell. Du bindest mich los und verschwindest hinaus in die Nacht. Draußen am Parkplatz lachst du kurz auf und hältst das Glas, in dem meine Hoden liegen in die Höhe wie eine Trophäe.

Zuhause wirst du die beiden Bällchen trocknen und in flüssiges Silber tauchen. Immer und immer wieder, bis die Schicht ausreichend dick ist, die beiden Organe für die Ewigkeit zu konservieren.

Bei einem Juwelier lässt du dir zwei Ohrstecker anlöten. Der Mann zwinkert dir wissend zu und sagt: „Die beiden Juwelen werden ihnen gut stehen!“