Eine weitere Geschichte von A.Wan
Je länger wir auf der Autobahnraststätte saßen und plauderten, desto eigenartiger wurde mein Gefühl. Milena war so vollkommen normal. Wie jeder andere Mensch plauderten wir über dieses und jenes, über Politik, die Gesellschaft und das Wetter. Hätte sie sich nicht, meinem Wunsch entsprechend so gekleidet, dass ihre großen Brüste gut zur Geltung gekommen sind, ich hätte fürwahr gezweifelt, der Frau gegenüberzusitzen, mit der ich mich zuvor per Mail so intensiv ausgetauscht hatte.
Als Milena auf die Toilette gegangen war, warf ich prüfende Blicke durch den Gastraum. Niemand hatte von uns Notiz genommen. Ich war erleichtert. Auffallen war das Letzte, was Milena und ich wollten. Als ich Milena beobachtete, wie sie zurückkam, direkt auf mich zu, konnte ich meine Blicke nicht von ihren großen, wippenden Brüsten lassen. Sie musste auch anderen, insbesondere Männern ins Auge gestochen sein. Der tiefe Ausschnitt über einem engen, im Grunde zu engen Top, machte diese Frau zu einem Blickfang. Doch wer sollte schon ahnen, warm sie hier war, wer sollte sich in ein paar Tagen noch an sie und ihren Begleiter erinnern können.
„Tut mir leid“, sagte Milena leise, als sie wieder Platz genommen hatte, „auf den BH konnte ich nicht verzichten! Aber ich hoffe, du hast gesehen, was du wolltest!“ Diese offene Aussage traf mich unvermittelt. Ich benötigte ein paar Sekunden, um antworten zu können: „Ich habe mehr gesehen, als ich mir erträumt hatte!“ Milena lächelte kurz, und einen Moment lang dachte ich, sie in Verlegenheit gebracht zu haben. Doch sie empfand, dass es Zeit war, über uns zu reden, über das, was uns verband. „Wie weit“, sagte sie unvermittelt, „denkst du, dass du bereit bist zu gehen?“ „Sehr weit“, sagte ich, um von Milena unterbrochen zu werden. „Sehr weit“, wiederholte sie meine Worte, „ist mir zu wenig! Du weißt, dass ich nur reale, wahre Kontakte suche! Deine Geschichte und Deine Gründe interessieren mich dabei nicht! Sie sind für das, was ich möchte völlig ohne Bedeutung! Keine Frage, ich werde sie respektieren, so wie ich dich als Mensch respektiere und nach allem, auch wertschätze, ganz gleich, wie du dich entscheidest! Aber ich war immer ehrlich und werde es immer sein: Für mich beginnt es erst an dem Punkt, an dem es für dich zu Ende ist!“
Ich blickte Milena an und erhob meine Stimme sanft aber so deutlich, dass sie mich nicht mehr zu unterbrechen gedachte: „Es gibt Sehnsüchte im Leben, die je mehr sie reifen und sich ausformen, größer und mächtiger, allmächtiger werden! Einen Grund, den einen wahren und einzigen kann ich dir, selbst wenn du neugierig wärest, nicht nennen! Ich weiß nur, dass ich es will!“ Unsere Blicke trafen sich tief und ich fuhr fort: „Und jetzt, da ich dich kennenlernen durfte, ist die Glut dieser Sehnsucht zu einem alles verzehrenden Feuer entfacht!“ Milane hörte mir zu und sagte, als ich endete: „Es wird diesen Punkt geben, an dem es kein Zurück mehr gibt! Nachdem wir diesen Punkt überschritten haben, wird es passieren, ganz gleich, ob du deine Meinung änderst oder nicht!“
„Ich weiß“, sagte ich ruhig, „und ich kann mir nicht vorstellen, meine Meinung jemals noch zu ändern! Ich weiß aber, ich spüre es so stark, dass du meine Meinung und meine Wünsche bis zu diesem Punkt hin voll respektieren würdest! Erst recht jetzt, wo du mir gegenübersitzt!“ Milena lächelte und mir war, als wäre sie einen Moment lang etwas in Verlegenheit geraten. „Ich möchte“, fuhr ich fort, „diesen Punkt überschreiten! In deiner Gegenwart!“
Milena war ebenso ruhig wie ich und antwortete: „Du überlässt, wenn es so abläuft, wie wir es in unseren Mails beschrieben haben, mir sehr viel Freiraum aber auch Verantwortung!“ Ich nickte und sagte leise: „Ja!“ Milena blickte mich glasklar an und sagte: „Glaub nicht, dass ich mit dieser Verantwortung nicht umzugehen weiß! Aber du weißt, dass es nur ein einziges Mal geben wird! Für dich! Wir können weder umdisponieren, noch ab einem bestimmten Punkt umkehren! Das Risiko wäre zu groß für mich!“ Ich antwortete leise, um keinerlei Aufmerksamkeit zu erregen: „Ich weiß, dass das alles für dich ein enormes Risiko darstellt, und das alles, was ich tun kann ist, dir zu versichern, dass ich es ernst meine, und dass ich alles tun werde, um dieses Risiko zu minimieren!“
Milena lächelte und sagte:“ Weißt du, würde ich dir nicht vertrauen, dann würden wir jetzt nicht hier sitzen! Frag mich bitte nicht warum! Es ist einfach ein Gefühl, dass mich dir vertrauen lässt! Daher wirst du auch bis zu diesem einen Punkt jegliche Freiheit haben, alles abzubrechen!“
„Was empfindest du für mich? Jetzt und wenn du an die Zukunft denkst“, fragte ich. „Nichts“, antwortete Milena, „nichts Romantisches, nichts Emotionales!“ Sie blickte mich eindringlich an und fuhr fort: „Es wird auch, wie ich dir schon oft geschrieben habe, keinen Sex geben!“ Sie hielt kurz inne und ergänzte dann: „Vorher nicht! Ich werde auch nur aus Respekt vor dir nackt sein, wenn es soweit ist! Wenn du dir mehr erwartest, bin ich die absolut falsche und werde es meinerseits beenden! Ich möchte nicht, dass du falsche Vorstellungen oder Hoffnungen hast! Um deinen Sex musst du dich vorher selbst kümmern!“
Ich blickte Milena in die Augen und sagte gefasst: „Du weißt, was ich möchte!“ „ja“, antwortete die Frau, „das respektiere ich auch und deswegen bin ich heute auch so gekleidet! Aber das ist ganz alleine deine Geschichte!“ „Ist es ok für dich“, fragte ich nach. „Ja“, kam die prompte Antwort, „wenn du es so möchtest und du dir bewusst bist, dass es mir weder persönlich noch sexuell etwas bedeutet!“ Ich sagte einen Moment lang nichts- Wir blickten einander verständnisvoll wie gute Freunde an. „Darf ich es jetzt tun“, fragte ich und spürte, wie ich errötete. Milena blieb pragmatisch und antwortete: „Du weißt noch nicht einmal, wie lange es noch dauern wird!“ Ich nickte und wiederholte meine Frage mit etwas mehr Nachdruck: „Darf ich es jetzt tun?“ Milena blickte mich an. Ihre Gesichtszüge waren weich. Ihr Busen hob und senkte sich im Takt ihrer Atmung. „Ich möchte“, sagte sie schließlich mit weicher Stimme, „dass es dir gut geht!“ Ich erwiderte das Lächeln und sagte: „Ich bin gleich zurück!“ Milena warf ein: „Hast du nicht davon fantasiert, dass ich dir dabei zusehe?“ Wieder blickten wir uns an. „Ja“, antwortete ich, „aber ich sehe der Realität ins Auge! Wir sind hier auf einer Raststätte!“ „Warte, bis wir gehen“, sagte Milena und fügte hinzu, „zeig her das Teil!“
Ich kramte in meiner Jackentasche und gab es Milena unter dem Tisch in die Hand. Sie warf ein paar Blicke drauf und steckte es dann vor meinen Augen in ihre Handtasche. Sie sagte: „Es gibt ein behinderten WC! Dort werde ich dir dann zusehen!“ Mein Herz begann zu klopfen. Milena blieb ruhig und fuhr fort: „Wir werden jetzt zahlen! Dann gehe ich voraus!“ Ich nickte zustimmend „Erwarte dir“, fuhr Milena fort, „bitte keinen Pathos und keine große Geste!“ Ich nickte abermals. „Und“, sagte Milena und klang dabei mahnend, „du wirst dir keinen mehr runterholen können!“ „das ist ok“, sagte ich zustimmend. „Wir können danach noch hinüber auf die Tankstelle und dort im Shop etwas trinken“, sagte Milena vollkommen pragmatisch, „dort drüben ist es mir auch egal! Wenn du möchtest, ziehe ich mir vorher noch den BH aus!“ „Ja bitte“, sagte ich.
Wir erhoben uns und nahmen die Kärtchen, auf denen unsere Konsumation vermerkt worden war. Ich nahm Milena ihr Kärtchen ab und sagte: „Darf ich dich einladen?“ Milena lächelte und sagte: „Danke!“ Dann stieg sie die Treppen zu den WC Räumen in den Keller hinab.
Ich vergewisserte mich, alleine und unbeobachtet zu sein, ehe ich sachte an die Türe klopfte. Milena öffnete sofort und ich huschte in das WC. Milena lächelte und lehnte sich an den Waschtisch. Ich sah die Rundungen ihrer großen und sicherlich wundervoll weichen Brüste. Milenas Stimme war leise und sanft: „Ich denke, du musst jetzt die Hose ausziehen!“
Mich vor Milena zu entkleiden fiel mir deutlich schwerer, als ich es mir vorgestellt hatte. Milena blieb ruhig und gelassen. Mit sanfter Stimme sagte sie, als sie mein Zögern wahrnahm: „Befreie dich von deinen Ängsten! Es gibt nur noch dich und mich! In dieser Welt sind wir alleine!“ Dann drückte sie sich vom Waschtisch ab und kam auf mich zu. „Sperr ihn ein“, forderte sie mich sanft auf, „ich begleite dich auf deiner Reise!“
Das Anlegen des Peniskäfigs gelang mir ganz gut. Ich hatte ihn immer wieder einmal angelegt und auch längere Zeit getragen. Was mich nun erwartete war aber etwas anderes, etwas völlig neues. Milena beobachtete mich dabei und nickte mir aufmunternd zu.
Als ich mich verschlossen hatte sagte die Frau leise: „Ich denke, du möchtest mir die Schlüssel geben!“ „Beide“, fragte ich verunsichert nach. „Beide“, antwortete Milena mit sanfter Stimme und fügte hinzu, „du hast mir erzählt, dass du ihn problemlos auch längere Zeit tragen kannst, ohne, dass die Hygiene leidet!“ Ich nickte und sagte: „ja, das ist auch richtig!“ Milena lächelte und sagte: „Dann gib sie mir bitte beide!“
Im Shop der Tankstelle stellten wir uns an einen Stehtisch in einer Ecke. Automatenkaffee aus Pappbechern stand vor uns. „Wie geht es dir jetzt“, fragte Milena. „Ich bin aufgeregt“, antwortete ich, „und erregt!“ „Ich kann dir“, antwortete Milena sanft, „aber wirklich keine Hoffnung auf Sex machen! Sex bedeutete mir in dieser Form absolut nichts! Es ist schon schwer genug für mich, mit meinem Freund Sex zu haben! In meiner Welt hat diese Form der Liebe einfach keinen Platz! Sie bringt mir nur Unbehagen!“
„Was ist es“, fragte ich, „was sich dann ändert?“ „Ich weiß es nicht“, sagte Milena, „beschreiben kann ich es nicht! Ich weiß nur, wie es sich anfühlt, dieses begehren, diese Lust! Vielleicht ist es sogar Liebe! Ja, ich bin mir sicher, dass es Liebe ist!“ Ich blickte diese so seltsame Frau neugierig an. „ich werde dich lieben“, sagte sie sanft, „aber auf meine Art!“ „Ich werde dich nie verstehen“, sagte ich. Milena sagte: „Ich dich auch nicht!“ „Warum tust du es“, drang ich weiter vor. „Weil ich“, antwortete Milena freimütig, „lieben möchte! Diese Sehnsucht nach Liebe ist mir so eigen und innig, wie sie wohl allen Menschen eigen ist! Nur die Form, in der ich sie leben kann, ist eine etwas andere!“ Dass Du dafür gehen musst, bedauere ich sogar und tief in meinem Inneren tut es mir auch ein Wenig weh! Einzig, dass du es willst, lässt mich hoffen! Niemals würde ich etwas gegen deinen Willen tun!“ Sie hielt inne. „Bis zu dem alles entscheidenden Punkt! Aber das ist eine völlig rationale Sache!“
„Wirst du es wirklich tun“, fragte ich. Milena blickte mich an und sagte nach einem Moment, in dem sie ihre nächste Antwort genau abzuwägen schien: „Du bist nicht der erste!“ Mein Herz schlug mir bis zum Halse. Die Tatsache, die sie mir servierte, nur einer von mehreren zu sein, wühlte mich auf. Noch nie hatten wir so definitiv darüber gesprochen. Ich war enttäuscht und beflügelt zugleich. Enttäuscht darüber, nicht einzigartig zu sein und beflügelt, weil es meinen Wert relativierte. „Wie viele“, fragte ich. „Ich denke“, antwortete Milena einfühlsam, „das ist nicht von Bedeutung! Es hat nichts mit dem zu tun, was wir beide voneinander wollen!“ „Stimmt“, sagte ich und damit war dieses Thema erledigt.
„Wird es weh tun“, bohrte ich nach. Alles Fragen, über die wir uns auch schon schriftlich ausgetauscht hatten, doch ich verspürte den Drang es aus Milenas Munde zu hören. Milena brachte meine Neugierde auch nicht aus der Ruhe. „Ich werde versuchen“, sagte sie, „es so schmerzlos wie möglich zu machen!“ Sie blickte mich direkt an und ergänzte: „Aber dir zu versprechen, dass es nicht weh tun wird, wäre gelogen! Und ich werde dich niemals anlügen!“ Wir nahmen einen Schluck Kaffee. „Schon ok“, sagte ich, „damit kann ich leben!“ „Wenn du willst“, sagte Milena, „betäube ich deine Haut mit Lidocain! Schmerzlos wird es dadurch aber auch nicht! Einzige je kürzer der Schnitt, desto weniger Schmerzen wirst du haben! Dann dauert es allerdings länger!“
Ich überlegte einen Moment. Milena unterbrach meine Gedanken: „Dafür ist noch ausreichend Zeit!“ Ich schluckte und fasste all meinen Mut zusammen. „ich möchte es langsam“, sagte ich zaghaft. Milena nahm meine Hand und zog mit einem Fingernagel eine unsichtbare Linie entlang meines Handgelenks. „Ich werde bei dir sein! Dich begleiten“, sagte sie sanft. „Und dann“, fragte ich zitternd.
Milena blickte mich an, lang und durchdringend. „Dann“, sagte sie hauchzart, „werde ich dich lieben! Wahrhaftig und pur!“ Wir blickten uns direkt in die Augen. „ich hoffe“, sagte ich, „dass du glücklich wirst!“ Milena nahm meine Hand und blickte mich noch einmal tief an. „Ich werde sehr, sehr glücklich sein“, sagte sie liebevoll, wie eine gute Freundin, „du wirst all meine Sinne betören und mich befriedigen!“ „Und du wirst mich….“, begann ich meine nächste Frage. Milena legte einen Finger auf meine Lippen und nahm die Antwort vorweg: „Ja!“ Meine Augen weiteten sich. Nicht, dass ich es nicht zuvor schon gelesen hätte, doch aus ihrem Munde zu hören und gleichzeitig in ihre Augen zu blicken, war von einer nie geahnten emotionalen Tiefe. Milena sah in meinen Augen, dass ich es hören wollte. Kurz blickte sie sich um und sagte dann mit leiser Stimme: „Gleich nachdem wir uns geliebt haben, werde ich dich ausweiden! Als erstes deine Nieren, die fühlen sich einfach wundervoll in meiner Pussy und meinem Arsch an!“ Milenas Augen glänzten als sie fortfuhr: „Dann sind deine Hoden an der Reihe!
Milena entging der seltsame Glanz in meinen Augen nicht. „Geht´s dir gut“, fragte sie wobei sie sich naiv stellte. „Ich bin erregt“, sagte ich leise. Milena lächelte und fuhr fort: „Alles, was dich als Mensch ausmacht sind deine Hoden, dein Herz und dein Gehirn! Dein Sex, deine Emotionen und dein Verstand!“ Ich zitterte am ganzen Leib. „Das will ich von dir“, sagte Milena geheimnisvoll. Einen kurzen Moment blickten wir uns schweigend an, dann sagte ich: „Nimm es dir!“ Milena blickte ruhig und voller Sanftmut. „Wir werden sehen“, sagte sie, „du wärst nicht der erste, der nicht zum Treffen kommt!“ „Ich“, sagte ich tief durchatmend, „werde da sein!“
Milena wechselte auf eine andere emotionale Ebene. Sie sagte: „Wie lange benötigst du überhaupt, um all deine Sachen noch ins Reine zu bringen?“ „Das geht schnell“, antwortete ich. „Das“, sagte Milena, „ist mir zu unpräzise! Zwei Tage? Drei? Länger?“ „So bald möchtest du mich?“ Milena blickte mich nachdenklich an und sagte: „Und wenn?“ „Ich bin bereit“, sagte ich hastig da ich spürte, Milena würde mir emotional entgleiten. „Nun“, sagte sie jedoch, „du weißt ja, Vorratsdatenspeicherung usw.!“ ich nickte und Milena fuhr fort: „Wir werden also relativ lange überhaupt keinen Kontakt haben, ehe es soweit sein kann!“ Ich nickte abermals und hörte Milena fortfahren: „Danach wirst du irgendwann eine Nachricht bekommen mit einem Treffpunkt und einem Datum! Und das möchte ich wissen! Sind zwei Tage genug?“ „Wie wirst du mich kontaktieren“, hakte ich nach. Milena wirkte etwas ungeduldig, „wie ich dich kontaktiere, ist ganz alleine meine Sache!“ „Wie viel Zeit du mir gibst“, sagte ich nervös, „ist auch deine Sache!“ „Gut“, sagte Milena kühl, „es werden also zwei Tage sein! Und ich werde am vereinbarten Treffpunkt nur fünfzehn Minuten warten!“ „Ich bin immer pünktlich“, antwortete. Milenas Blick wurde glasklar, ihre Mine ernst. „Das“, sagte sie pragmatisch, „zählt dann alles nicht mehr!“ „Ich will es“, versuchte ich meine Entschlossenheit zu bekräftigen. Es war eine Entschlossenheit, die aus meiner tiefsten Seele entsprungen war.
„Weißt du“, sagte Milena und wirkte wieder vollkommen entspannt, „irgendwie habe ich das Gefühl, dass du es wirklich ernst meinst!“ Ich blickte in die tiefen, unergründlichen Augen dieser anmutigen Frau, die so natürlich wirkte, die die endlos langen Abgründe ihrer Seele so gut zu verbergen verstand. „Nichts in meinem Leben“, sagte ich, „habe ich je ernster gemeint!“ Milena nahm einen Schluck und sagte: „Ich werde jedenfalls in meiner Tiefkühltruhe Platz für dich machen!“
Meine Erregung kehrte schlagartig wieder zurück. Ich bebte vor einem seltsamen Verlangen. „Was ist“, fragte Milena. „Diese Bilder“, sagte ich und stöhnte leise. „Es ist nur die Wahrheit“, antwortete die Frau. „genau das ist es ja“, gab ich zurück und fragte; „darf ich die Kühltruhe sehen, bevor es soweit ist?“ „Wenn du möchtest“, sagte Milena ruhig, „sie wird aber vollkommen leer sein! Sonst bekomme ich dich nicht hinein!“ „Ist sie jetzt nicht leer“, fragte ich aufgeregt. „Nein“, antwortete Milena ruhig, „noch nicht!“ Meine Augen weiteten sich. „Was ist“, fragte Milena besorgt. „Nichts“, antwortete ich, „der Gedanke, der nächste zu sein, durchbohrt mich gerade wie ein Pfeil!“ Milena horche mir neugierig zu. „Einerseits“, sagte ich, „träume ich davon der einzige, etwas Besonderes zu sein! Andererseits ist der Gedanke, nur einfach der Nächste zu sein einfach irrwitzig.“ Ich blickte Milena direkt in die Augen und sagte: „Ich bin nichts Besonderes! Und so soll es geschehen!“
Milena sah mich ruhig an und sagte schließlich: „Doch! Du bist etwas Besonderes! Aber nicht einzigartig!“ Ich spürte ein Kribbeln in meinen Lenden. „Verdammt“, sagte ich leise und Milena blickte mich fragend an. „Ich glaub“, sagte ich etwas verlegen, „ich komme gleich!“ Milena lächelte und sagte: „Deine Begierde, deine Sehnsucht findet in mir ein Ende! Ich werde dich erlösen, befreien! Meine Sehnsucht jedoch brennt ewig! Meine Gier nach Fleisch ist unersättlich!“ Milena blickte mich an. Meine Erregung sprühte. „Du“, fuhr sie fort, genau um die Wirkung ihrer Worte wissen, „wirst meine Bedürfnisse befriedigen!“ Sie legte eine Hand auf meine und redete weiter: „Ich bin schon gespannt, ob deine Hoden anders schmecken werden, wie die der anderen Männer! Immerhin bekomme ich deine ja prallvoll mit Sperma!“ Ich stöhnte auf und biss mir auf die Lippen. Und als Milena noch sagte: „Ich werde sie, wie jedes Mal roh essen“, spritze ich ab. Milena lächelte und sagte: „Hast du?“
„Ich denke“, sagte Milena, „wir sollten hier verschwinden, ehe wir noch auffallen!“ Ich nickte. Meine Konzentration war allerdings auf den, sich langsam ausbreitenden feuchten Fleck auf meiner Hose gerichtet. „In der Nähe hier gibt es einen See“, fuhr Milena fort, „dort können wir noch eine Runde spazieren gehen!“ Ich willigte ein, zog mein Polo so gut es ging über meine Hose und verließ die Tankstelle.
„Wie fühlst du dich“, fragte Milena ruhig, als wir entlang des Seeufers spazierten. „Gut“, antwortete ich beiläufig, merkte jedoch, dass Milena nicht der Sinn nach Oberflächlichkeiten war. Ich wich der Frage jedoch mit einer Gegenfrage aus: „Wie lange wirst du für deine notwendigen Vorbereitungen brauchen?“ Milena bewies Einfühlungsvermögen und ging auf meine Frage ein. „ich“, sagte sie „bin bereit! Alles, was ich für dich benötige, habe ich zuhause!“ Sie wandte sich mir zu und blieb stehen. „Es ist dein Leben, das enden wird! Du musst bereit sein!“ Ich nickte kurz und sagte leise: „Ich bin es!“ Milena blickte mir in die Augen und sagte: „Wir werden sehen! Nein, nicht, dass ich dir nicht glaube oder nicht vertraue! Sonst wäre ich nicht hier! Aber der endgültige Moment ist noch nicht da! Und glaub mir, er ist so groß und übermächtig, dass bis zu diesem Punkt wirklich alles möglich ist!“ Wir gingen weiter und Milena fuhr fort: „Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich und deine Entscheidung voll und ganz respektieren werde! Ich werde dich deswegen weder hassen, noch verteufeln! Ich werde auch nicht enttäuscht sein! Ich weiß, wie groß dieser Moment ist!“
Ich sagte ruhig: „Du kennst meine Wünsche, meine Fantasien und meine Sehnsucht! Einer Frau wie dir zu begegnen war etwas absolut Einzigartiges Meine Gedanken kreisen, seit wir unsere Pläne konkretisieren nur noch um dich und das, was du bereit bist, mir zu geben!“ Milena sagte ebenso ruhig: „Ich gebe dir im Grunde gar nichts! Ich nehme mir nur das, was du bereit bist zugeben!“ Nun wandte ich mich meiner Begleiterin zu und sagte, ihr direkt in die Augen blickend: „Ich hoffe so sehr, dass es dich glücklich macht!“ Milena blieb ruhig, pragmatisch. „Du weißt“, sagte sie, „was mich glücklich macht und was mich befriedigt! Und du weißt, was ich dir schon ein paar Mal erläutert habe, dass der Weg dorthin für mich nicht mehr ist, als eine Notwendigkeit!“ „ich weiß“, warf ich kurz ein. „Das heißt aber nicht“, fuhr Milena fort, „dass du, oder das was passieren wird mir vollkommen gleichgültig ist! Du weißt aber, dass es mir lieber wäre, all das wäre vorüber, wenn wir uns kennenlernen!“ „Ich weiß“, antwortete ich abermals. „ich hoffe“, sagte Milena noch, „dass dir wirklich klar ist, dass es keine große Geste, keinen Pathos geben wird! „Ja“, sagte ich ruhig. „Am liebsten“, sagte Milena unbeirrt, „wäre mir, dass wir es hinter uns bringen, sobald du bei mir bist!“
Ich wurde nervös, der Gedanke erregte mich. „ich möchte“, sagte ich, „dass es genauso passiert!“ Milena blieb pragmatisch, obwohl sie meine Emotionalität spürte. „Das heißt aber“, sagte sie ruhig, „dass ich dir die Tiefkühltruhe nicht zeigen werde! Wir werden direkt in den Raum gehen, in dem es geschehen wird!“ Ich atmete schwer. „Dort“, fuhr Milena fort, „werde ich mich umgehend, so wie ich es dir versprochen habe, entkleiden! Danach werde ich dir beim auskleiden behilflich sein und dich bitte, dich niederzulegen!“
Milena hielt inne und nahm mich bei beiden Händen. „Ist das ok für dich“, fragte sie und wirkte etwas verstört, unsicher. Ich sah sie eine Weile an und antwortete leise: „Ja, das ist ok!“ „Ich denke“, sprudelte es nun aus Milena heraus, „es ist das Beste, auch für dich, wenn es möglichst schnell passiert! Du wirst Angst haben und unsicher sein! Ich möchte dich nicht unnötig quälen, du wirst es schwer genug haben!“ Sie senkte kurz ihren Blick ehe sie fortfuhr: „Und um ehrlich zu sein, mir fällt es auch leichter, wenn es schnell vorbei ist!“ Ihr Blick wechselte in einen ernsten, nachdenklichen. „Weißt du“, sagte sie, „wie oft ich davon träume und mich danach sehen, dass ich meine Lust anders stillen kann? Ich hab´ vieles, ach was, alles versucht! Rollenspiele, Betäubungsmittel Kopfkino! Nichts von alledem konnte meine Sehnsucht, meine Gier nach Liebe stillen. „Ich“, sagte ich leise und zärtlich, „werde deine Sehnsucht stillen! Für einen Augenblick zumindest!“ Milenas Blick wirkte traurig. „Was gäbe ich dafür“, sagte sie, „dich an diesem Glück teilhaben zu lassen!“ “Das tust du“, warf ich ein jedoch in dem Wissen, was Milena wirklich begehrte. „Solange dein Herz schlägt“, sagte sie nüchtern, „kann ich für dich nichts empfinden. „Mein Herz“, sagte ich, „wird bald stillstehen! Davon träume ich, danach sehen ich mich, dass es dann aufhört zu schlagen, wenn du es wünschst!“
„Das klingt wunderschön“, sagte Milena, „doch ich werde es erst glauben, wenn kein Weg mehr daran vorbeiführt und du es mir geben musst, ganz gleich, was du dann noch empfindest!“ Wir blickten uns tief in die Augen. „Wann“, sagte ich, „werden wir diese Linie überschreiten?“ Milenas Blick war weich. „Irgendwann“, sagte sie, „wenn wir uns wiedersehen, werde ich dich bitten, dich fesseln zu dürfen!“ „Tu es einfach“, sagte ich leise aber aus vollster Überzeugung. Milena blickte mich an und sagte: „Nur, wenn ich mir absolut sicher bin!“ Ich antwortete: „Es gibt kein Zurück mehr!“
Eine Weile gingen wir schweigend nebeneinander her. „In deinen Fantasien“, fing Milena schließlich an, „ging es immer auch um Sex!“ „ja“, sagte ich ruhig, „das waren Fantasien!“ „Ich möchte nicht, nein ich bitte dich innständig, dir keinerlei Hoffnungen auf Sex mit mir zu machen“, sagte Milena ruhig!“ „ich möchte keinen Sex“, bekräftigte ich Milena. Sie blickte mich an und sagte: „Nackt werde ich auch nur aus Respekt vor dir und deiner Nacktheit sein!“ „Schon ok“, antwortete ich, „du darfst auch gerne angezogen bleiben!“ Ich sinnierte einen Moment lang und folgerte schließloch: „Ja, das wäre mir, glaube ich, sogar lieber!“ Milena sah mich mit großen Augen an. „Wolltest du nicht zumindest meine Brüste sehen?“ „Ja“, antwortete ich offenherzig, „das wollte ich und will ich immer noch! Und genau deswegen wünsche ich mir, sofern ich mir etwas wünschen darf, sie nicht sehen zu dürfen!“ Milena stieg auf meine Bedürfnisse sofort ein. „Soll ich etwas Spezielles für dich anziehen?“ Ich überlegte kurz und sagte dann: „Rock und Bluse, wenn du hast! Und Strümpfe!“ Milena nickte und sagte: „Gerne! Kein Problem!“ Ich errötete und sagte zögernd: „Vielleicht verzichtest du auf einen BH!“ Milena sagte: „Meine Brüste sind nicht besonders schön, sie hängen schon etwas!“ Ich blickte diese wundersame Frau an und sagte: „ich weiß, dass sie wunderschön sind!“
Milena schien zu erröten. „Weißt du“, sagte sie, „was arg ist? Ich habe das Gefühl, du meinst es ehrlich!“ Ich blickte Milena an und sagte: „Seit ich dir schreibe, ist jedes Wort stets ehrlich und vom Herzen gewesen!“ Milena senkte ihren Blick und ihre Stimme: „Das macht es jetzt nicht gerade leichter! Einerseits möchte ich nackt sein, wenn es passiert, andererseits ist die Vorstellung mich für dich sexy zu kleiden immens reizvoll!“
Ich antwortete leise und ruhig: „Du weißt, wie sehr ich die Entbehrung genieße! Du wirst dieses Gefühl zur Vollkommenheit bringen!“ Milena lächelte verlegen und sagte: „Nun gut, wenn du es wirklich möchtest!“ Ich nickte und sagte leise: „Ja, das wünsche ich mir!“ „Warte hier“, sagte Milane darauf und verschwand hinter ein paar Sträuchern. Als sie wiederkam, hatte sie den Zippverschluss ihrer Weste geschlossen. Bevor ich meine Gedanken und meine Blicke koordinieren konnte sagte sie: „Ich habe etwas für dich!“ Sie gab mir ein kleines Bündel Stoff in die Hand. Es war ihr T-Shirt und ihr BH. „Ich möchte“, sagte sie, dass du das für mich aufbewahrst, bis wir uns wiedersehen!“
Eine ganze Weile gingen wir schweigend nebeneinander her. In diese Stille hinein sagte Milena sanft: „Ich denke, dass wir schön langsam aufbrechen sollten!“ Ich seufzte leise und sagte: „ich wünschte, es könnte jetzt passieren!“ Milena antwortete sanft: „Wenn es darum geht, wünschte ich, dass es für dich schon vorbei wäre! Aber du weißt, das es so einiges gibt, was diesen Wunsch unerfüllbar macht!“ „ja“, sagte ich, „bei all der Fantasterei bin ich Realist genug! Realist, weil ich so sehr verspüre, dass ich es will! Nicht mehr in Träumen, Sehnsüchten und gemeinsamen Gedanken schwelgen!“ Milane blieb ruhig und sagte: „Alles wird gut, wenn wir an uns glauben!“ Sie blickte mir dabei direkt in die Augen: „Ich möchte, dass du noch etwas Wichtiges weißt! Wir werden uns nun eine sehr lange Zeit weder hören, noch lesen oder gar sehen! Es wird für uns beide eine sehr lange und ungewisse Zeit werden! Doch da müssen wir durch! Bitte denk nicht, dass ich es nicht möchte und nur bluffe! Bereite dich vor! Irgendwann werde ich dich kontaktieren, dann wirst du kaum noch Zeit haben, deine Dinge zu regeln! Und noch etwas: Es wird nur eine einzige Chance auf dieses zweite treffen geben! Ich verspreche dir, da zu sein! Mehr kann ich nicht tun! Du musst mir glauben! Es wird einzig und alleine an dir liegen, es zu vollenden!“ Ich blickte dieses faszinierende Wesen an und antwortete: „Du wirst es vollenden! Ich muss nur noch deinen Aufforderungen Folge leisten! Und das werde ich!“
Milena sagte: „Du bist ein freier Mann! Ich vollende es erst, wenn es für mich kein Zurück mehr gibt!“ „Es gibt kein Zurück mehr“, antwortete ich voller Sehnsucht. „Dann“, sagte Milena feierlich, „wirst du sterben!“ Sanft berührten mich ihre Lippen und ich wusste, dass ich ihr nicht folgen sollte, als sie sich danach wortlos umdrehte und verschwand.
Knapp über 380.000 Euro brachte der Verkauf meiner Besitztümer, den ich innerhalb dieses halben Jahres abgeschlossen hatte. Beim Verkauf meiner Wohnung hatte ich mir das Wohnrecht für ein Jahr gesichert. Würde Milena sich bis dahin nicht melden, würde ich mir eine schwerwiegende Entscheidung treffen müssen.
Müde und erschöpft kam ich von der Arbeit nach Hause. Ich ließ mich auf die Couch fallen und trank mein Feierabendbier. Das Warten und die Ungewissheit waren mir zum ständigen Begleiter geworden. Ich dachte beinahe unentwegt an Milena, was sie wohl gerade treiben, wie es ihr gehen würde.
Das kleine, weiße Kuvert fiel mir erst auf den zweiten Blick auf. Ohne jegliche Beschriftung, ohne Briefmarke stach es unscheinbar aus der Flut der Postwurfsendungen heraus. Mein Herz pochte schneller und lauter.
„Komm bitte übermorgen um 10:20 Uhr zum Hauptbahnhof. Ich warte an der Rolltreppe vom Untergeschoß hinauf in die Bahnhofshalle! Sprich mich nicht an, sondern folge mir einfach! Nimm alles mit, was wir besprochen haben und alles, was du für einen Tag benötigst! Sie unbedingt pünktlich! Ich warte nur wenige Sekunden! Wenn du zu spät kommst und mich noch siehst, lauf mir keinesfalls nach oder mach dich sonst irgendwie bemerkbar!“
Ich war pünktlich, überpünktlich. Aus einiger Entfernung beobachtete ich die Rolltreppe und überlegte, aus welcher Richtung Milena kommen würde. Dabei blickte ich abwechselt immer und immer wieder auf meine und die Bahnhofsuhr.
Ich erkannte Milena schon von weitem. Sie war unauffällig elegant gekleidet. Eine Frau auf dem Weg zu einem geschäftlichen Termin. Mein Herz raste und ich begann zu schwitzen. Ob sie mich auch schon erblickt hatte? Ich beobachtete sie, wie sie mich mit jedem Schritt unserem Treffpunkt näherte. Als sie genausoweit wie ich von der Rolltreppe war, setzte ich mich auch in Bewegung. Ein kurzes Lächeln huschte über Milenas Gesicht.
Die Rushhour war am Abklingen, aber es war immer noch genug Trubel, sodass es nicht weiter auffiel, dass ich mich direkt neben Milena vor der Rolltreppe einreihte. Es viel auch nicht auf, dass sie mir ein Kuvert übergab. Mit zittrigen Fingern öffnete ich es und warf einen Blick hinein. Es waren Zugtickets und ein handgeschriebener Zettel.
„Schön, dass du gekommen bist! Wenn du mich auf dieser Reise begleiten willst, findest du die passenden Zugtickets. Du bist ein freier Mann, frei in allen deinen Entscheidungen und Wegen! Du solltest aber wissen, dass mich der Gedanke an dich erregt! Ich gehe jetzt noch einen Kaffee trinken und beginne mich, auf dich mental vorzubereiten! Ich werde einen Tisch nehmen, bei dem du auf dem Nebentisch Platz nehmen kannst!“
Obwohl ich keinerlei Zweifel an meinem Entschluss hatte, zogen mich die letzten Worte noch mehr und tiefer in den Bann dieser einzigartigen Frau. Sie war für mich stets ein Rätsel, ein Mysterium, die wahrgewordene Sehnsucht. Ich empfand, als würde ich nun endgültig ihr gehören und dass alles, was passieren würde nur deswegen geschah, weil sie es verlangte, nicht mehr, weil es mein Traum war. Mein Traum war in diesem Augenblick real geworden.
Ich warf einen Blick auf das Ticket. Der Zug ging in einer Stunde. Hatte sie doch ein Zeitfenster offengelassen?
Ich stand hinter Milena am der Kaffeeausgabe angestellt. Als sie ihren Kaffee hatte und zu einem Tisch ging, streifte sie mich kurz und warf mir einen freundlichen Blick zu. Mein Schwanz pochte.
„Morgen um diese Zeit“, sagte Milena leise und ohne in meine Richtung zu blicken, „wirst du nicht mehr leben! Ich hoffe, du bist dir bewusst, dass dies alles kein Spiel ist!“ Ich wartete einen Moment mit meiner Antwort: „So will ich es!“ „Es wird weh tun, und vielleicht wirst du es dann nicht mehr wollen! Dessen solltest du dir bewusst sein!“
Ich nahm einen Schluck und antwortete: „Dessen bin ich mir bewusst! Ich wünsche mir so sehe, dass du es dann jedoch dennoch vollendest! Kein Zurück mehr“ Milan blickte kurz zu mir herüber und sagte leise: „keiner, der so weit war konnte jemals zurück!“ Dann packte sie ihre Sachen zusammen und sagte: „Unser Zug geht in 20 Minuten, wenn du neben mir sitzen willst, solltest du gleich nach mir aufbrechen! Ich habe keine Sitzplätze reserviert!“
„Du bist sehr ruhig“, sagte Milena, nachdem wir ungefähr eine halbe Stunde schweigend nebeneinandergesessen waren, „hast du ein Beruhigungsmittel genommen?“ „Nein“, sagte ich leise, „ich möchte alles pur und unverfälscht mitbekommen! Und ich weiß ja, dass du gesagt hast, dass Medikamente den Geschmack verändern!“ Milena lächelte und sagte. „Das ist aber lieb von dir, dass du an mich denkst!“ Wir pflegten bei aller schwere, die auf uns lastete einen durchaus ironischen Umgangston. „Bio, wie es sein soll“, antwortete ich. Milena schenkte mir noch ein Lächeln und sagte: „Dass dir meine gesunde Ernährung am Herzen liegt, finde ich wirklich rührend! Ich werde jeden einzelnen Bissen genießen!“ Mein Herz pochte. Ich versank in den Gedanken, die Milenas Worte in mir auslösten. „Danke“, sagte Milena nun mit warmer, ernster Stimme, „dass du tust, was du tust!“ „Ich danke dir“, antwortete ich. „hast du Angst“, fragte Milena neugierig. „ja“, sagte ich ehrlich, „aber keine, die ich nicht überwinden kann!“ „Bald“, sagte Milena sanft, „werde ich dich von dieser Angst erlösen!“
Am späteren Nachmittag erreichten wir unserem Umsteigebahnhof. Im schwach besetzten Regionalzug nahm Milena drei Reihen vor mir Platz. Sie setzte sich so, dass wir uns ab und zu einen Blick zuwerfen konnten.
Es war bereits dunkel, als wir als einzige an diesem kleinen, einsamen Provinzbahnhof den Zug verließen. Es war eine einfache Station, ohne Bahnhofswärter, mitten im Nirgendwo. Die Nacht war lau, aber ich spürte eine leichte Kälte über meine Haut streifen. Wir schlenderten hinüber zum Parkplatz. Drei, vier Autos standen, von ein paar wenigen Straßenlaternen eher spärlich beleuchtet herum. Milena achtete darauf, dass wir so gingen, dass ich die Autokennzeichen nicht ausmachen konnte. Auch nicht das von dem Minivan, auf den wir nun zusteuerten. Mein Atem wurde flach und ich spürte eine immense, unergründliche Schwere, die sich auf meine Brust legte. Ich spürte, wie meine Kräfte mich langsam verließen. Milena, die meinen Zustand bemerkte sagte leise: „Möchtest du umkehren?“ „nein“, antwortete ich bemüht entschlossen klingend, „geht schon!“ Milena hielt an und sagte: „ich fühle, dass es dir nicht gut geht! Wenn du umkehren möchtest, werde ich dir nicht böse sein!“ Ich stand Milena gegenüber und blickte ihr in ihren wunderschönen, tiefen Augen. „Fessle mich“, sagte ich leise, „bitte!“ Milena, die gefasst und vollkommen ruhig war antwortete: „Beim Auto nehme ich dir deine Freiheit! Bis dorthin musst du aus freien Stücken und aus freiem Willen noch gehen!“
Ich atmete durch und ging los. Dreißig Meter, die mein Leben für immer verändern würden. Ich kontrollierte meine Atmung, bemühte mich ruhig und gleichmäßig zu atmen. Milena ging stumm neben mir her. Ein eiskalter Schauer erfasste mich, als wir bei Milenas Wagen ankamen.
Milena jedoch war vollkommen ruhig. Sie wirkte mechanisch als sie mich anblickte und langsam sagte: „Zieh dich bitte aus!“ Mir wurde heiß. Der Moment der Entscheidung brach mit aller, unvorstellbarer Kraft über mich herein. Meine Arme schwer wie Blei konnte ich nicht sofort reagieren. Milena blieb einen Moment lang ruhig und abwartend stehen. Dann sagte sie, als ich immer noch nicht ihrem Wunsch nachgekommen war: „ich werde jetzt fahren! Leb wohl!“
Mein Herz raste. Mit letzter Kraft presste ich hervor: „Hilf mir bitte!“ Milena blickte mich fragend an. „ich…“, stammelte ich, „kann meine Hände nicht bewegen! Sie sind schwer wie Blei!“ Milena blieb ruhig. „Bitte“, wiederholte ich, „erlöse mich!“ Milena schien diesem Sturm meiner Emotionen mühelos zu rotzen. Sue trat näher an mich heran und sagte mit langsamen Worten: „Es ist Deine letzte Handlung als freier Mensch! Ich brauche dein Zeichen, dass du bereit bist, dass es dein Wunsch ist, die Schwelle zu überschreiten!“ Kurz blickten wir uns an, ehe sie hinzufügte: „ich gebe dir noch ein Bisschen Zeit, aber ich muss wirklich bald los!“
Ich atmete tief durch und wurde der Situation langsam gewahr. Alles in der sehnsuchtsvollen Fantasie durchzuspielen war ein ums andere Mal emotional bewegend gewesen, aber was mich an Emotionen nun erschütterte, übersteig jegliche meiner kühnsten Vorstellungen.
Ich begann, als ich einen Funken Koordination verspürte mit meiner Hose. Ich wollte ein eindeutiges Zeichen setzen. Milena stand emotionslos da und wartete beobachtend ab. Meine Hose rutschte bis zu den Knöcheln. Ich musste die Schuhe ausziehen. Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, setzte ich mich auf den Boden. Auf dem Boden sitzen, zog ich auch meine Unterhose aus und legte schließlich auch mein Shirt ab. „Kannst du aufstehen“, fragte Milena einfühlsam. Ich rappelte mich mühsam auf, meine Muskeln zitterten, jeder einzelne.
Für Milena war all das nur ein notwendiger Teil der Prozedur. Es musste geschehen, damit sie ihre Wünsche erfüllt bekommen könnte. Sie öffnete nun die hintere Türe ihres Wagens und beugte sich in das dunkle Innere. Als sie sich wieder erhoben hatte, hielt sie Hand- und Fußschellen in ihren Händen. Weiterhin vollkommen ruhig fragte sie mich: „Möchtest du, dass ich dich nun fessle?“ Ich war am Ende meiner emotionalen und körperlichen Kräfte. Schließlich streckte ich ihr meine Hände entgegen und sagte mit schwacher Stimme: „Bitte fessle mich!“
Milena blieb weiterhin emotionslos. „Die Beine zuerst“, sagte sie und blickte mir dabei direkt in die Augen. Es war ein Blick, den ich nicht zu ergründen vermochte. Milena wartete einen Atemzug lang und ging vor mir auf die Knie. Ohne jegliche weitere Verzögerung legte sie die kalten Fesseln um meine Fußgelenke. Ich musste mich dabei am Wagen abstützen, als ich das eindeutige Klicken hörte und spürte, wie sich der Stahl enger an meine Haut presste. Milena erhob sich und nahm sofort meine rechte Hand. Ohne mich anzublicken legte sie mir die Handschelle an. Es klickte abermals. Mein Herz drohte zu explodieren und ich hatte Angst zu kollabieren. Doch nichts von alledem geschah. Indes ergriff Milena nun auch meine Linke, um sie zu fixieren. Es war vollbracht. Während meine Emotionen überkochten vollzog Milena den Akt in vollkommener Ruhe und Gleichgültigkeit.
Milena bat mich, auf der Rückbank, die mit einer weichen Teichfolie ausgelegt war Platz zu nehmen. „Die Folie muss sein! Wegen deiner DANN Spuren! Schau bitte nach vorne“, sagte Milena ruhig, „damit ich mich für dich umziehen kann!“ Ich nickte schwach und versenkte meinen Blick in der Kopfstütze.
Milena ging zum Kofferraum und machte sich zu schaffen. Eine kleine Weile später trat sie an die Seite des Wagens, an die offene Türe. Mit leiser und hauchzarter Stimme sagte sie: „Es ist vollbracht!“ Ich wandte ihr meinen Blick zu. Ich war sprachlos. In ihrer Eleganz, in ihrem edlen, dunklen Rock und ihrer weißen Bluse unter der ich die Konturen ihrer Brüste erahnen konnte, wirkte diese Frau wie aus einer anderen, fernen Welt zu mir herabgestiegen. Leise und sanft fragte Milena mich: „Ist das die Frau, die du sehen wolltest?“ Ich nickte und antwortete: „JA, Du bist die Frau!“ Milenas Blick, ihr Gesicht war voller Sanftmut. Ihre Worte, leise und wohlartikuliert drängten jedoch in die Realität. „Dann sollten wir jetzt losfahren, damit ich dich töten kann!“ Mein Blut gefror bei diesem Wort in meinen Adern. „Tu es“, antwortete ich leise. Milena blieb pragmatisch und hielt jegliche Emotion von sich fern. „Leg dich bitte nieder“, sagte sie höflich bestimmend. Ich gehorchte und spürte im nächsten Augenblick, wie sich ein dünner, hauchzarter Stoff auf meine Haut niedersenkte. Dann wurde zuerst meine Türe zugeschlagen gefolgt von Milenas Türe. Langsam rollte der Wagen vom Parkplatz des kleinen, verschlafenen Provinzbahnhofes. Ich versank in eine tiefe Trance.
Stumm lenkte Milena den Wagen durch die Nacht. Hatten wir uns nichts mehr zu sagen? War Milena in ihrer eigenen Gedankenwelt versunken? „Alles ok“, fragte sie schließlich nach ungefähr einer Stunde. „Ja“, sagte ich, fügte aber hinzu, „irgendwann müsste ich allerdings einmal!“ Milenas Stimme war sanft: „Wir machen bald eine kleine Pause!“
In einem kleinen Waldstück hielt Milena den Wagen an, und half mir, auszusteigen. Vor Milenas Augen meine Notdurft zu verrichten kostete mich einiges an Überwindung, doch Milena ließ mir ausreichend Zeit und bot mir nachher sogar etwas zu trinken an. Wir tranken und ich atmete die frische Luft des Waldes ein. „Es riecht hier gut“, sagte Milena leise. „Ja“, antwortete ich, „ich liebe diesen Geruch!“ Milena wich dieser vertraulichen Nähe gleich wieder aus. „Ich werde auf der Autobahn kurz auf einem Parkplatz anhalten Dort werde ich deine Kleidung entsorgen!“ Ich nickte nur stumm. „Ich vertraue dir“, sagte Milena kaum hörbar. „Du kannst mir vertrauen“, bekräftigte ich sie. “Deine Tasche werde ich auch wegwerfen“, fuhr Milena pragmatisch fort, „alles, was du noch benötigst, wirst du von mir bekommen!“ Ich antwortete: „Du wirfst besser einen Blick hinein, bevor du sie wegwirfst!“
Milena zuckte zusammen. Ihr kam offenbar ein Gedanke, der sie beunruhigte. Dachte sie, ich hätte einen Sender in der Tasche versteckt? „Soll ich jetzt hineinschauen“, sagte sie sichtlich nervös. Ich war es, der diesmal ruhig blieb. „Wenn du möchtest“ Hastig ergriff Milena die Tasche und öffnete sie. Schon der erste, kurze Blick ließ sie erstarren. „Was“, sagte sie erschrocken, „was ist das?“ Ich sagte: „Ich denke, du wirst es besser brauchen können als ich!“ „Das…. Das…“, stotterte Milena ist ja ein Vermögen!“ „Nicht ganz 400.000“, antwortete ich, „ich habe weder Erben, noch kenne ich jemanden, dem ich es schenken möchte!“
Milena suchte ihre Worte: „Das kann ich nicht annehmen! Es geht mir nicht um dein Geld!“ Ich blieb weiter ganz ruhig. „Ich weiß“, sagte ich, „wir haben ja auch nie darüber geredet! Mir ging es auch niemals darum! Aber ich denke, dass du morgen dafür bessere Verwendung hast, als ich!“ Milena blickte mich an. Direkt in meine Augentraf ihr Blick. Ich fuhr fort: „Du kannst es auch mit meiner Kleidung wegwerfen! Es gehört dir!“ „Ich….ich“, versuchte Milena etwas zu sagen. „Psssttt“, fiel ich ihr ins Wort.
„Wir müssen weiter“, sagte Milena. Zum einen, weil es der Wahrheit entsprach, zum anderen, um das Thema wechseln zu können. Dabei kam sie mir ganz nah. „Danke“, sagte sie, „dass ich dich begleiten darf!“ Sie kam mir dabei so nah, dass sie den Keuschheitskäfig und das Pochen in ihm spürte. „Ich gehöre Dir“, sagte ich. Milena ließ ihre Hand zwischen meine Beine wandern. Sanft legte sie sie auf meine Hoden. „Bald“, sagte Milena leise, „bald!“ Eine Weile noch massierte sie meine Hoden. Sie schien meine Erregung zu genießen. „So pralle Hoden habe ich noch nie gehabt“, sagte sie mit einem leichten Vibrieren in ihrer Stimme. Ich stöhnte auf. Milenas Blut war in Wallung gekommen. Sie frönte der Vorfreude auf ihre Lust. Ihre Stimme war kräftiger, fordernder geworden: „Die schmecken sicher besonders intensiv!“ „Bald wirst du es wissen“, antwortete ich. „JA“, sagte Milena und ich sah einen Glanz in ihren Augen, „bald!“ Nach einem Moment des Schweigens, in dem sie mir unentwegt die Hoden massierte sagte sie: „ich werde es dir schnell machen! Ich denke, das ist das Beste für uns beide!“
Milena steuerte einen kleinen, leeren Parkplatz an, um sich meiner Sachen zu entledigen. Bevor sie zu den Müllcontainern ging, fragte sie mich: „Darf ich das Geld wirklich behalten?“ „Es gehört Dir“, antwortete ich ruhig. „Ich sorge dafür“, sagte Milena, wobei sie einen aufgeregten Eindruck hinterließ, „dass du es nicht mehr brauchst!“
Als Milena zum Wagen zurückgekommen und eingestiegen war, sagte sie: „Eine Etappe noch! Bist du bereit?“ „bring mich dorthin“, antwortete ich, „bitte!“ „gerne“, antwortete sie, „sehr gerne“, und fuhr los.
Wir erreichten die kleine, abgelegene Gartenhütte im Morgengrauen. Milena parkte ihren Wagen so, dass ich nur wenige Schritte würde gehen müssen. „Wir sind da“, sagte die Frau, wohl um das Schweigen der letzten Stunden zu brechen, „ist es ok, wenn wir es gleich hinter uns bringen?“ „Ja“, sagte ich bemüht ruhig. „Ich habe alles vorbereitet“, antwortete Milena und holte tief Luft, ehe sie aus dem Wagen stieg.
Bevor sie meine Türe öffnete, sperrte sie die Hütte auf und öffnete die Tür. Dann kam sie zum Wagen und öffnete die hintere Türe. Es war kühl geworden. „Komm mit“, sagte Milena und half mir, meine Kräfte zu sammeln, um aussteigen und die paar Schritte zur Hütte gehen zu können. In der Hütte angekommen schloss Milena die Türe sofort wieder. Vollkommene Dunkelheit hüllte uns ein. Milena hatte alle Rollbalken fest verschlossen. Die Luft war schwer und stickig. Milena knipste ein schwaches Licht an und sagte: „verzeih mir, aber ich konnte die Fenster nicht offenlassen!“
Ich blickte Milena an, fand keine Worte. Angst überkam mich, eine tiefe, unergründliche Angst. „Ich habe dir ja gesagt“, sagte Milena, „dass es nicht sehr romantisch wird!“ „Schon ok“, antwortete ich kraftlos. „Dann bringen wir es jetzt hinter uns“, sagte Milena sachlich und wies mir den Weg in eines der drei Zimmer der Hütte.
Der Anblick raubte mir den Verstand. Das Bett, das für mich bereitstand. Eine Kommode, auf der Operationsbesteck, Sägen und Messer lagen. „Das ist für nachher“, sagte Milena, als sie meinen Blick über die Kommode schweifen sah, „leg dich bitte hin!“
Meine Kehle war trocken, mein Herz außer Rand und Band. Milena wollte tatsächlich keine Zeit mehr verlieren. Sie ging vor mir zum Bett und deutete mir, ihr zu folgen. Während der zwei, drei Schritte, den letzten meines Lebens dachte ich einen Moment daran, wie viele Männer auf diesem Bett wohl schon gelegen waren. Milena richtete währenddessen einen der breiten Ledergurte zurecht.
Mit letzter Kraft erreichte ich die Bettkante. Milena nickte und deutete mir, mich niederzulassen. Ich ließ mich fallen. Auf der Kante des Bettes sitzend starrte ich ins Leere und spürte meine Muskeln, die sich zu versteifen begannen. „Es geht also wirklich so schnell“, war mein einziger klarer Gedanke. Alle anderen Gedanken kamen nur noch bruchstückhaft. Milena war um das Bett herumgegangen und legte mir ihre Hände auf die Schultern. „Leg dich hin“, sagte sie vollkommen nüchtern. Sie war in eine, sie automatisierende Trance gefallen, die ihr all das ermöglichte. Sie hatte jeden persönlichen Bezug zu mir, zu meiner Person ausgeschaltet. Milena war zu einer mechanischen Einheit verwandelt, die ihr Werk vollbringen würde. Mein Herz raste und ich spürte, wie ich schwindlig wurde.
Milena drückte mich sanft auf das Bett nieder, um mir im nächsten Augenblick den ersten Gurt um den Leib zu schlingen. Den ersten Gurt legte sie auf Höhe meiner Brust an, den zweiten um meine Hüften. Einen dritten und letzten legte sie um meine Oberschenkel. Währenddessen sagte sie kein einziges Wort, noch zeigte sie irgendeine Emotion. Schließlich löste sie meine Handfessel und fixierte meine linke Hand in einer, an passender Stelle am Bett angeschlagenen Öse.
Als Milena um das Bett herum ging, zurrte sie alle Gurte noch einmal fest. Sie blickte auf mich herab, während meine Gedanken rasten. Milena fasste sich nun an den Hals und öffnete eine Kette, an der ein Schlüssel baumelte. Es war der Schlüssel zu meinem Keuschheitsgürtel, den sie mir abnahm. „Den brauchst du jetzt nicht mehr“, sagte sie leise. Kurz verspürte ich, wie mir die Erregung ins Glied schoss. Mein Schwanz wurde ein wenig dicker und pulsierte ein paar Mal. Für eine Erektion war meine Anspannung jedoch viel zu groß.
Mechanisch schob Milena nun einen Bottich an das Bett heran, dann nahm sie an meiner rechten Seite Platz. Ich zitterte und blickte Milena an, die mechanisch wirkte, wie ein Roboter. Plötzlich traf es mich wie ein Blitz. Mit brachialer Gewalt wurde mir Bewusst, dass ich wehrlos, an ein Bett gefesselt war und dass diese Frau im Begriff war mich zu töten. Todesangst erfasste mich, blanke Todesangst. Milena schien diese Reaktion zu kennen. „Gib mir deine Hand“, sagte sie monoton und gleichgültig. Völlig überfordert mit meiner Situation tat ich, was von mir verlangt worden war.
Während Milena mit ihrer Linken meine Hand festhielt, griff sie mit ihrer Rechten nach einem Skalpell, das sie unter der Matratze bereitgelegt hatte. Emotionslos und ohne ein Wort des Abschieds setzte Milena die Klinge an. Ich zuckte zusammen doch schon durchstieß die Klinge die Haut über meinem Handgelenk. Ein scharfer Schmerz durchzog meinen Arm und reflexartig versuchte ich meinen Arm zurückzuziehen. Milena packte fester zu und drückte die Klinge tiefer in meinen Arm. Ich biss die Zähne zusammen und stieß einen verkrampften Schrei aus.
Milena setzte ihren Schnitt unbeirrt weiter. Ich versuchte weiterhin, ihr meinen Arm zu entziehen. „Pssst“, sagte Milena plötzlich, „halt still! Gleich hast du es geschafft!“ Und schon quoll hellrotes Blut aus der Wunde hervor. Ich saugte Luft ein. „Gleich“, sagte Milena noch einmal und öffnete meine Pulsader auf einer Länge von ungefähr drei Zentimeter. Dann zog sie die Klinge aus meinem Handgelenk und ließ meine Hand fallen.
Milena erhob sich und sagte pragmatisch: „Das war´s!“ Ich starrte an die Decke und fühlte in den Schmerz in meinem Handgelenk hinein. Milena beugte sich über mich und blickte mir noch einmal in die Augen. Mit sanfter und leiser Stimme sagte sie: „Ich habe getan, was ich für dich tun konnte. Ich gehe jetzt kurz hinüber in die Küche! In ungefähr dreißig Minuten ist alles vorbei!“ ich wurde panisch. „bitte“, sagte ich, „bleib bei mir!“ „Sorry“, sagte Milena, „der Tod ist nicht mein Ding! Ich gehe mich jetzt hübsch machen für dich!“ Kurz lächelte Milena und sagte noch: „Ich kann nichts mehr für dich tun!“ Dann ging sie aus dem Zimmer.
Ungeachtet von den Schmerzen in meiner Hand riss und zerrte ich an den Fesseln. Milena nahm keinerlei Notiz davon. Die Türe fiel ins Schloss, ich war alleine. Ich hob meine rechte Hand hoch. Der scharfe Schmerz war einem dumpfen, pochenden gewichen. Doch der Blutfluss war unvermindert. Ich musste tatenlos zusehen, wie mein Leben aus der Wunder quoll und in den Bottich am Boden floss. Ich wurde panisch. Alleine hier zu liegen und auf den unabwendbaren Tod warten zu müssen, schmetterte mich nieder. Ich zerrte abermals an den Fesseln. Den Tod scheute ich nicht, ihm alleine begegnen zu müssen, durchbohrte meine Seele. Das, was Milena für mich getan hatte, hätte ich ohne Mühe auch selbst zuwege gebracht. Das, wofür ich all diese Zeit und die Wege auf mich genommen hatte, verweigerte sie mir.
Unbeteiligt saß Milena im Nebenzimmer und wartete, dass die Zeit verging. Das, was im Nebenzimmer vor sich ging, blendete sie aus. Sie hatte es gelernt, sich daran gewöhnt, den Tod, den sie verabscheute, den sie niemandem wünschte, auszublenden. Alles was sie dachte war, dass dort drüben bald eine Leiche auf sie warten würde. Sie spürte, wie sie feucht wurde.
Ich spürte hingegen Kälte und Durst. An den Fesseln zerrte ich nicht mehr. Zu deutlich spürte ich, wie ich schwächer wurde. Ich verlor mich in den Gedanken, dass Milena nun bald haben würde, worauf sie sich so lange gefreut und vorbereitet hatte. An mein Ende dachte ich nicht mehr. Es war wohl auch ein Schutzmechanismus meiner Psyche, die das Unvorstellbare, im Augenblick der Unabwendbarkeit auszublenden vermochte.
Als ich Müdigkeit aufkommen spürte, kämpfte ich gegen sie an. „Nicht einschlafen“, hämmerte sich der letzte Überlebenswille in meine Gedanken, doch der Verlust von knapp zwei Litern Blut, ließ sich nicht überlisten. Ohne es bewusst zu spüren, schlief ich ein und mein Blut floss weiter aus mir heraus … Aus.